Regie: Markus Goller. BRD 2018. Mit Bjarne Mädel, Lars Eidinger, Sandra Hüller, Jella Haase, Alexandra Maria Lara, Wotan Wilke Möhring u.a.
Superrockstar Marianne, die ihre Stimme zu verlieren droht und nicht sprechen darf, will mit ihrem Freund Paul ein paar ruhige Tage auf einer kleinen Insel vor Lampedusa genießen. Was durch das Auftauchen von Mariannes Exfreund Harry durchkreuzt wird, der auch gleich seine Lolita-Tochter Penelope mitbringt, von der vorher keiner wusste. Schnell wird klar, dass Harry Marianne zurückerobern will und die Gefühle aller Beteiligten eskalieren ...
Sehenswert: Großartig gespielter Psychothriller, ein modernes Remake von „Der Swimmingpool“ über Liebe, Eifersucht und bösartige Machtspiele.
Regie: Luca Guadagnino. I/F/GB 2015. Mit Tilda Swinton, Ralph Fiennes, Matthias Schoenaerts, Dakota Johnson u.a.
England, 1657. Fanny Lye lebt auf einem abgeschiedenen Bauernhof, mit ihrem streng puritanischen Mann John und dem gemeinsamen Sohn Arthur. Eines Tages taucht ein junges Paar auf dem Hof auf, nackt. Thomas und Rebecca werden vom Sheriff wegen einer „Ketzerorgie“ gejagt. Als der brutale Sheriff vor der Tür steht, eskaliert die Lage …
Sehenswert: Regisseur und Autor Thomas Clay bedient sich Elementen von Western und Horrorfilm, um seine außergewöhnliche Emanzipationsgeschichte zu erzählen.
Regie: Thomas Clay. GB 2021. Mit Maxine Peake, Charles Dance, Freddie Fox, Tanya Reynolds, Zak Adams u.a.
Nicht nur ihre Familie, auch die körperlichen Beschwerden der Wechseljahre machen Nicole zu schaffen. Dabei ist sie noch gar nicht in der Menopause, ein Besuch beim Frauenarzt bringt die Wahrheit ans Licht: Die 49jährige ist schwanger! Ein Schock, schließlich ist ihr Leben schon jetzt das reinste Chaos ...
Sehenswert: Humorvoller Kosmos einer dysfunktionalen Familie, die im Ausnahmezustand endlich über Mut, Verantwortung, Geschlechterrollen und Familiensinn reflektiert.
Regie: Nadège Loiseau. F 2017. Mit Karin Viard, Philippe Rebbot, Hélène Vincent u.a.
Die 20jährige Kurdin Banaz wird von ihrer Familie als vermisst gemeldet. Doch die Hinweise führen DCI Caroline Goode zurück zu den mauernden Angehörigen. In deren Augen hat die junge Frau ihre Ehre beschmutzt, dabei hatte sie nur ein selbstbestimmtes Leben führen wollen. Goode setzt alles daran, die Verschwundene zu finden ...
Sehenswert: 2006 wurde Banaz Mahmod Opfer eines „Ehrenmords“ - entsprechend authentisch wird die Ermittlungsarbeit auch in diesem Film gezeigt und das Versagen der Behörden, die Banaz trotz bekannter Drohungen ihr gegenüber nicht schützten.
Regie: Richard Laxton. GB 2020. Mit Keeley Hawes, Rhianne Barreto, Moe Bar-El, Alexa Davies, Nasser Memarzia u.a.
Schwarze Anzüge, schwarze Sonnenbrillen: Jake und sein Bruder Elwood geben sich cool. In der Brust schlägt bei beiden aber ein Herz aus Gold: um das Waisenhaus, in dem sie aufwuchsen, vor dem Ruin zu bewahren, wollen sie ihre alte Band wieder vereinen. Zu dumm, dass „Rhythm & Blues“ für manche ein Fremdwort ist. Noch vor dem ersten Akkord werden die zwei verkannten Samariter von diversen Cops, einer Countryband, wütenden Neonazis und einer schießwütigen Dame durchs Land gejagt …
Sehenswert: Seinen absoluten Kultstatus verdankt der Film neben Action und Sprüchen vor allem den Auftritten der Blues- und Soullegenden John Lee Hooker, Ray Charles und Aretha Franklin.
Regie: John Landis. USA 1980. Mit John Belushi, Dan Akroyd, Henry Gibson, James Brown, Cab Calloway, Carrie Fisher u.a.
In den 80er-Jahren gewährt die DDR gesuchten Terroristen aus der BRD Unterschlupf. So wird aus Rita Vogt dann Susanne Schmidt, aus einer Untergrundkämpferin gegen den Imperialismus ein unauffälliges Rädchen im Getriebe des realen Sozialismus. Sie lebt sich ein, will Parteimitglied werden. Sie verliebt sich zweimal, doch die Gefahr der Enttarnung verhindert privates Glück. Als die DDR zusammenbricht, kann auch die Stasi sie nicht mehr schützen …
Sehenswert: Ein RAF-Mitglied taucht in der DDR unter: Volker Schlöndorffs preisgekröntes Terroristendrama erzählt eine fiktive Geschichte nach realen Ereignissen und Biografien.
Regie: Volker Schlöndorff. BRD 2000. Mit Bibiana Beglau, Richard Kropf, Nadja Uhl, Martin Wuttke u.a.
Mordgelüste plagen den Geschäftsmann Reed, er will sie endlich „aus sich rausholen“, indem er wirklich einen Mord begeht. Er erzählt seiner Frau, er müsse zu einer Konferenz reisen, in Wahrheit bestellt er sich eine SM-Prostituierte aufs Hotelzimmer, um sie zu ermorden und zu zerstückeln. Als die blonde Jackie anklopft, glaubt Reed, er könne nun endlich seine blutigen Fantasien ausleben. Doch Jackie verhält sich anders als erwartet …
Sehenswert: Obwohl Regisseur Pesce die Vorlage des Kultautors Ryu Murakami von Tokio nach New York holt und die eisigen Bilder mit der Musik italienischer Gruselklassiker wie „Tenebrae“ unterlegt, wirkt die schwarze Komödie über abgründige Yuppie-Fantasien und gefährliche Frauen immer noch japanisch schräg.
Regie: Nicolas Pesce. USA 2018. Mit Christopher Abbott, Mia Wasikowska, Laia Costa, Maria Dizzia, Marin Ireland u.a.
Ein gewaltiger Asteroid rast auf die Erde zu und droht alles Leben auf dem Planeten auszulöschen. Mammut Manni, Säbelzahntiger Diego und ihre Freunde aus der Eiszeitwelt setzen alles daran, das Unheil abzuwenden …
Sehenswert: Trotz des apokalyptischen Themas geht es im fünften Teil der wunderbaren Animationsreihe um Familiengründung, Partnersuche und Freundschaft.
Regie: Michael Thurmeier. USA 2016.
Harold frönt seinem Hang zum Morbiden durch theatralische Pseudo-Selbstmordversuche, mit denen er zugleich seinen reichen, desinteressierten Eltern und den Heiratskandidatinnen den Stinkefinger zeigt. Auf einer Beerdigung lernt der Zwanzigjährige seine Traumfrau kennen, die 79jährige Maude. Die quirlige Alte lebt ihre Vorstellung von Freiheit …
Sehenswert: Meisterwerk - Hal Ashbys bizarr-romantische Liebesgeschichte ist mehr als eine kauzige Satire auf das puritanische Amerika. Die Lieder zum Klassiker steuerte Songwriter Cat Stevens bei.
Regie: Hal Ashby. USA 1971. Mit Ruth Gordon, Bud Cort, Vivian Pickles, Cyril Cusack u.a.
2045 ist es um die Erde schlecht bestellt, Elend und Tristesse entkommt man nur in der virtuellen Welt von „Oasis“. Schöpfer Halliday hat im Game drei Schlüssel versteckt, die zum milliardenschweren „Easter Egg“ führen. Einen der Schlüssel hält Wade bereits in Händen und wird nun mit Online-Freundin Art3mis von einem skrupellosen Konzernboss gejagt. Die Lösung des Rätsels liegt in Hallidays 80er-Vergangenheit …
Sehenswert: Für die Adaption von Ernest Clines Kultbuch wühlte Steven Spielberg tief im Fundus – Transformer, King Kong und Godzilla, auch die Hotelflure aus „Shining“ tauchen auf. Alles passend untermalt von einem 80ies Soundtrack mit a-ha, Depeche Mode, New Order, Tears for Fears und Blondie.
Regie: Steven Spielberg. USA 2018. Mit Tye Sheridan, Olivia Cooke, Ben Mendelsohn, Lena Waithe, T.J. Miller u.a.
Ein staubiger, vor Hitze flirrender Highway: Handelsvertreter David Mann überholt einen abgewrackten Sattelschlepper. Ganz unvermittelt beginnt das Gefährt, Davids Auto zu bedrängen. Immer massiver attackiert das riesige Ungetüm Davids Wagen. Dem Vertreter bleibt nur noch die Chance, den Kampf mit dem unsichtbaren Fahrer aufzunehmen …
Sehenswert: Mit einem Minimalbudget von 450.000 Dollar und in 12 Tagen drehte der 25jährige Spielberg den Roadthriller für den TV-Sender ABC. Dank seiner enormen Spannung war der Film ein solcher Hit, dass er außerhalb der USA sogar im Kino lief. Der Rest ist Geschichte.
Regie: Steven Spielberg. USA 1971. Mit Dennis Weaver, Jacqueline Scott, Eddie Firestone u.a.
Die jungen Spanier Niño und Compi träumen von einer eigenen Strandbar. Also lassen sie sich von marokkanischen Gangstern anheuern, um über die Straße von Gibraltar Drogen zu schmuggeln. Später machen sie sich „selbstständig“. Derweil müht sich Drogenfahnder Jesús, einem geheimnisvollen britischen Drahtzieher das Handwerk zu legen. Dabei geraten die Freunde in sein Visier …
Sehenswert: Geschickt mischt der top fotografierte Thriller dokumentarisch anmutende Bilder von Armut und Migration in die Handlung.
Regie: Daniel Monzón. E/F 2014. Mit Luis Tosar, Jesús Castro, Eduard Fernández u.a.
Die Nazis sind 1957 besiegt, jetzt sind Russen das Feindbild. Archäologieprofessor und Schatzsucher Indiana Jones treibt sich trotz seiner fast 60 Lenze immer noch in der Weltgeschichte herum. Dabei kreuzt sein Weg den der eiskalten KGB-Agentin Spalko. Die sucht nach dem sagenhaften Kristallschädel von Akator, dessen psychische Kräfte Stalin zum Sieg verhelfen sollen ...
Sehenswert: 20 Jahre nach Teil 3 schwingt Ford erneut die Peitsche. Spielberg imitiert dazu gelungen den Look und Stil der alten Filme.
Regie: Steven Spielberg. USA 2008. Mit Harrison Ford, Cate Blanchett, Shia LaBeouf, John Hurt u.a.
Italien, 1938: Der jüdische Arztsohn Giorgio bewundert Micòl, die der jüdischen Aristokratie von Ferrara entstammt. Als Diktator Mussolini seine Rassengesetze verkündet, kommt Giorgio dem sensiblen Mädchen näher. In dem von hohen Mauern umgebenen Garten der Finzi Contini scheint die Bedrohung durch die Faschisten gebannt. Bis sich der Zustand von Micòls kränklichem Bruder Alberto verschlechtert …
Sehenswert: Das poetische Spätwerk von Vittorio De Sica (Mitbegründer des Neorealismus mit dem Meisterwerk „Fahrraddiebe“) nach dem Roman von Giorgio Bassani, gewann den Auslands-Oscar und den Goldenen Bären. Im Anschluss die Doku „Auf der Suche nach den Gärten der Finzi Contini“.
Regie: Vittorio De Sica. I/BRD 1970. Mit Lino Capolicchio, Dominique Sanda, Helmut Berger u.a.
Ein Chromosomenschaden lässt Tina wie ein Monster aussehen. Dafür hat sie die feine Nase eines Hundes: Sie kann das Böse riechen – Angst, Anspannung, Schuldgefühle. Für den Beruf als Grenzbeamtin ist sie damit prädestiniert. Eines Tages kontrolliert Tina den Reisenden Vore, der ihr verblüffend ähnlich sieht und alles zum Einsturz bringt, was sie für wahr hielt…
Sehenswert: Zwischen Lovestory, Horrormärchen und Kriminaldrama findet der Film einen ganz eigenen Ton.
Regie: Ali Abbasi. S 2019. Mit Eva Melander, Eero Milonoff, Jörgen Thorsson u.a.
Seit den 1990er-Jahren ist die Insektenpopulation in Deutschland um etwa drei Viertel geschrumpft. Verantwortlich dafür ist auch der massive Einsatz von Neonikotinoiden, die vor Pflanzenfraß durch saugende Insekten (Soja-Laus) schützen sollen. Die Annahme, dass biologische Pestizide weniger schädlich sind, stimmt auch nicht generell. Denn einige dieser Mittel müssen deutlich höher dosiert werden, wenn sie Wirkung zeigen sollen.
Sehenswert: Ein stille Katastrophe, die man kaum wahrnimmt, aber weitreichende Folgen hat. Im Anschluss die Doku „Pestizide. Europas zynischer Giftexport“.
Regie: Sylvain Lepetit, Miyuki Droz Aramaki. B 2021.
Für ihre Doktorarbeit in Meeresbiologie muss die scheue Siobhán sich auf einen engen Trawler wagen. Auf hoher See kommt das Schiff plötzlich nicht von der Stelle. Siobhán wagt einen Tauchgang und stößt unter Wasser auf eine riesige, leuchtende Kreatur, deren Fangarme sich am Boot festgesaugt haben. Wenig später gibt das Wesen den Trawler wieder frei. Beim Abendessen wird aber klar, dass der Schrecken nun erst richtig losgeht: Larven des Geschöpfs sind in den Trinkwassertank eingedrungen. Sie haben eine verheerende Wirkung auf den menschlichen Körper — und könnten sich nach der Rückkehr auch an Land verbreiten …
Sehenswert: Kurz vor Ausbruch der Covid-19-Pandemie gedreht, greift der intelligente Horrorfilm prophetisch Themen wie Infektion und Quarantäne auf.
Regie: Neasa Hardiman. IR/GB/S/B 2019. Mit Hermione Corfield, Dougray Scott, Connie Nielsen, Dag Malmberg u.a.