Regie: Tomas Alfredson. GB / F / BRD 2011. Mit Gary Oldman, Colin Firth, Tom Hardy, Benedict Cumberbatch, John Hurt u.a.
Nasir al Yasaf führt in München ein glamouröses Leben. Geschützt durch seinen Diplomatenstatus nimmt sich der junge Mann alle Freiheiten. Als Nasirs teurer Sportwagen in Missachtung jeder roten Ampel einmal wieder durch München rast und nur durch eine Polizeisperre aufgehalten werden kann, wird auf dem Beifahrersitz die Leiche seines Freundes Karim gefunden. Batic und Leitmayr sollen den Mord an Karim aufklären, aber für ihre Ermittlungen sind ihnen die Hände gebunden. Als sich die Hinweise verdichten, der Tod des jungen Arabers könnte im Zusammenhang mit illegalen Geschäften stehen, bekommt der Fall eine neue Dimension.
Sehenswert: Einer der besseren München-Tatorte. „…ein Film, der enorme Qualitäten ohne großes Krimi-Besteck entfaltet“ meinte etwa Rainer Tittelbach (tittelbach.tv) und Holger Gertz schrieb in der SZ: „Die Geschichte hätte ein Problemstück über Waffen und Moral werden können, aber Kaufmann und seine Autoren erzählen sie als Groteske. München à la Münster.“ Dennoch, wir bleiben dabei: unterhaltsam und sehenswert!
Regie: Rainer Kaufmann. BRD 2014. Mit Udo Wachtveitl, Miroslav Nemec u.a.
Eine Gruppe britischer Rentner beschließt, ihren Ruhestand in das weniger teure und scheinbar exotische Indien „auszulagern“. Angelockt durch Werbung für das neu restaurierte Marigold Hotel und unterstützt von Visionen von einem Leben in Muße kommen sie an, und sehen, dass der Palast nur noch ein Schatten seiner selbst ist. Obwohl die neue Umgebung weniger luxuriös ist, als sie sich vorgestellt hatten, sind sie durch ihre gemeinsamen Erfahrungen für immer verändert und entdecken, dass das Leben und die Liebe neu beginnen können, wenn man die Vergangenheit loslässt.
Sehenswert: stern.de meinte einst: „…ein glänzend aufgelegtes Ensemble hochkarätiger angelsächsischer Charakterdarsteller, die diese Reise ins indische Jaipur zu einem echten Genuss machen.“
Regie: John Madden. GB 2011. Mit Judi Dench, Bill Nighy, Maggie Smith, Tom Wilkinson u.a.
Die beiden Lehrer Liv und Malte sind ein glückliches Paar, das seinen romantischen Sommerurlaub auf einer Mittelmeerinsel genießt. Als ein plötzlicher Überfall durch drei Jugendliche in einen sexuellen Übergriff mündet, wird ihr bisheriges Leben aus der Bahn geworfen. Zwei Jahre später: Das Paar hat an seiner Beziehung festgehalten und erstaunliche Stärke im Umgang mit dem traumatischen Erlebnis bewiesen. Doch dann begegnet Malte zufällig einem ihrer Peiniger. Getrieben von der Sehnsucht nach Gerechtigkeit, nimmt er die Verfolgung des Täters auf und setzt damit die gerade zurückgewonnene Stärke, vor allem aber das Vertrauen und die Liebe von Liv, aufs Spiel.
Sehenswert: Ein mehrfach ausgezeichnetes Beziehungsdrama mit einem überzeugend aufspielenden Hauptdarsteller-Duo.
Regie: Sven Taddicken. BRD / F 2018. Mit Maximilian Brückner, Luise Heyer, Jana Fritzi Bauer u.a.
Die Bankräuber Seth und Richard Gecko sind auf der Flucht vor der Polizei in Richtung mexikanischer Grenze. Als Geiseln haben sie den Ex-Prediger Jacob Fuller und dessen Kinder Kate und Scott dabei. Unterwegs geraten die fünf in die Bar „Titty Twister“ - eine üble Spelunke, die sogar so hartgesottenen Burschen wie den Geckos nicht ganz geheuer ist. Was sie jedoch nicht ahnen: Management und Angestellte der Bar sind ausnahmslos Vampire - und deren Blutdurst ist unersättlich…
Sehenswert: Mittlerweile ein Klassiker des anspruchsvollen Horror-Genres! Nach einem Drehbuch von Quentin Tarantino.
Regie: Robert Rodriguez. USA 1996. Mit George Clooney, Quentin Tarantino, Juliette Lewis, Harvey Keitel, Salma Hayek u.a.
Der Kubaner Tony Montana verlässt sein Land und findet als politischer Flüchtling Asyl in den USA. In Miami steigt der Gauner schnell auf in der Hierarchie des Gangstersyndikats. Tony nutzt die Schwäche seines Bosses und steigt selbst zum Gangsterkönig auf. Doch das Leben zwischen Geld, Macht und Drogen fordert seinen Tribut. Tony gerät in einen Abwärtsstrudel aus Gewalt, der sein eigenes Leben in Gefahr bringt.
Sehenswert: Al Pacino als aufstrebender Gangsterboss in einer Verfilmung des „Al Capone“-Mythos von Regielegende Brian De Palma. Der Film lehnt sich an das 1932 erschienene Original von Howard Hawks an. Drehbuchautor Oliver Stone. Ebenfalls: Ein Klassiker!
Regie: Brian De Palma. USA 1983. Mit Al Pacino, Michelle Pfeifer u.a.
Texas, 1980. Beim Jagen entdeckt der Vietnamkriegsveteran Llewelyn Moss mitten in der Wüste ganz offensichtlich den Schauplatz eines schief gegangenen Drogendeals. Ihm bietet sich der Anblick einer bizarren Szenerie: verlassene Autos, jede Menge Leichen, Heroinpäckchen und ein Koffer voller Geld. Für Moss ist es die einmalige Chance, seinem tristen Leben im Wohntrailer zu entkommen. Sein naives Weibchen Carla Jean schickt er zur Schwiegermutter und er verschwindet auf schnellstem Wege mit dem Geld. In einem kleinen Motel, in dem er auf seiner Flucht Rast macht, findet er ein raffiniertes Versteck für die Beute. Was er jedoch nicht weiß: Verborgen zwischen den Geldscheinen liegt ein kleiner Peilsender, der den eiskalten Killer Chigurh direkt auf seine Fährte führt. Währenddessen hat der kurz vor der Pensionierung stehende Sheriff Tom Bell die Ermittlungen aufgenommen und stellt schon bald fest, dass hier ein übles Ding läuft…
Sehenswert: Vier Oscars und zwei Golden Globes - ein wahrer Preisregen ging im Jahr 2008 auf den abgründigen Noir-Thriller der Coen-Brüder nieder. Zu recht!
Regie: Joel und Ethan Coen. USA 2008. Mit Javier Bardem, Josh Brolin, Tommy Lee Jones, Woody Harrelson, Kelly Macdonald u.a.
Bei der amerikanischen Fernsehgesellschaft USB will man den alternden Nachrichten-Moderator Howard Beale feuern, weil die Einschaltquoten seines Programms gesunken sind. Daraufhin kündigt er auf dem Bildschirm an, er werde sich in seiner letzten Sendung vor laufender Kamera erschießen. Eine skrupellose Programmmacherin nutzt den schlagzeilenträchtigen Skandal, um sein Aufbegehren gewinnbringend für die Gesellschaft zu vermarkten…
Sehenswert: Eine vehementen Attacke auf das kommerzielle Fernsehen, die bei aller satirischen Überspitzung erschreckend deutlich macht, wohin der Kampf um Einschaltquoten führen kann, wenn wirtschaftliche Interessen die Gesetze des Programmmachens diktieren. Peter Finch erhielt für seine Rolle in diesem Film posthum einen Oscar, die gleiche Auszeichnung ging an: Faye Dunaway, Drehbuchautor Paddy Chayefsky sowie Beatrice Straight als beste weibliche Nebendarstellerin.
Regie: Sidney Lumet. USA 1976. Mit Faye Dunaway, Peter Finch, William Holden, Robert Duvall, Ned Beatty u.a.
Januar 1921: Die Freiheitsstatue steht in der Abendsonne des New Yorker Hafens, als die verwaisten Polinnen Ewa und Magda Cybulska nach einer beschwerlichen Schifffahrt Ellis Island erreichen. Nachdem ihre Eltern von Soldaten hingerichtet wurden, hoffen die beiden auf einen Neuanfang im „gelobten Land“ Amerika. Bei der Eingangsuntersuchung wird bei Magda ein Verdacht auf Tuberkulose diagnostiziert. Die Schwestern werden getrennt. Magda kommt in Quarantäne; und auch Ewa wird die Einreise verweigert, da ihr auf der Schiffsreise der Ruf eines „leichten Mädchens“ angehängt wurde. Kurz bevor sie das Schiff zurück nach Europa besteigen soll, wird sie von dem rätselhaften Bruno Weiss „gerettet“…
Sehenswert: Beim Filmdienst waren sie voll des Lobes: „In Sepiatönen gedrehtes Einwanderer-Melodram, das in der Leidensgeschichte seiner fantastisch gespielten Hauptfigur an die Stummfilmzeit anknüpft. Stilbewusst hält der Film die Waage zwischen Realismus und bewusst eingesetzter Emotionalität.“ Eine Goldene Palme gab es obendrauf.
Regie: James Gray. USA 2013. Mit Marion Cotillard, Joaquin Phoenix, Jeremy Renner u.a.
Der ehemalige Extremsportler William Traynor sitzt nach einem Unfall vor zwei Jahren aufgrund einer Querschnittslähmung im Rollstuhl. Sein Leben als Pflegefall empfindet er als sinnlos und er möchte am liebsten sterben. Seine Mutter nimmt ihm das Versprechen ab, noch ein halbes Jahr durchzuhalten. Wenn er dann immer noch der Ansicht sei, dass sich das Leben nicht lohne, darf er Sterbehilfe in Anspruch nehmen. Wills Eltern engagieren die junge Louisa als Pflegekraft und Gesellschafterin für ihren verbitterten und zynischen Sohn. Nach einem eher schwierigen Start scheint Lous Unbekümmertheit und Lebensfreude ihre Wirkung nicht zu verfehlen.
Sehenswert: Gefühlig ja, kitschig nein. Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden verlieh das Prädikat: wertvoll. In der Jury-Begründung heißt es u. a.: „… eine melodramatische Freundschafts- und Liebesgeschichte über alle Klassen- und Gesellschaftsschranken hinweg als charmantes Feel-Good-Movie mit Aschenputtel-Anlehnungen, das die Herzen der Zuschauer verzaubert.“ Bei Menschen mit Behinderung und Behindertenverbänden gab es zum Teil jedoch heftige Kritik da der Film (laut Wikipedia) aussage, dass „behinderte Menschen eine Last für Familie und Freunde seien und für sie der Tod die einfachere Lösung sei. Ferner solle Suizid befürwortet werden, damit die Hinterbliebenen ihr Leben in vollen Zügen ausleben können…“ Ambivalent, durchaus…
Regie: Thea Sharrock. USA 2016. Mit Emilia Clark, Sam Claflin u.a.
Henry Van Cleve wird in den Wohlstand New Yorks hineingeboren und vom ersten Moment seines Lebens an verwöhnt. Schon in jungen Jahren entdeckt er auch seine starke Anziehung gegenüber Mädchen und Frauen: Mit 15 schon wird er von seiner Gouvernante verführt. Er genießt sein privilegiertes Leben in Manhattan in vollen Zügen, feiert lange Partynächte, lässt sich mit zahlreichen Showgirls ein: Als junger Mann schnappt er seinem Cousin Albert dessen Verlobte Martha weg und brennt mit ihr durch. Seine große Liebe Martha betrügt er dann aber auch mit einer anderen Frau. Kurzum: Als Henry mit 70 Jahren stirbt, begibt er sich direkt auf den Weg in die Hölle, denn er ist überzeugt, hier gehöre er hin…
Sehenswert: Ein hinreißend nostalgisches Kinomärchen mit Hang zu Ironie und aufwendigen Dekors – und der erste Farbfilm von Ernst Lubitsch.
Regie: Ernst Lubitsch. USA 1943. Mit Gene Tierney, Don Ameche, Charles Coburn u.a.
Nach einem Presseskandal reist Journalist Mikael Blomkvist in Schwedens Norden, wo die Familie Vanger residiert. Mikael soll herausfinden, was mit Harriet Vanger passiert ist. Die junge Frau ist seit Jahrzehnten spurlos verschwunden. Mit Hackerin Lisbeth Salander kommt Mikael einem düsteren Familiengeheimnis auf die Spur…
Sehenswert: „Schön düster, schön gefilmt“ fand Andreas Borcholte auf Spiegel-Online. Der Filmdienst setzte noch einen drauf: „Grandios gespielter und virtuos inszenierter Thriller für Erwachsene…“
Regie: David Fincher. USA 2011. Mit Daniel Craig, Rooney Mara u.a.
Der gutmütige New Yorker Polizist Charlie Lang verspricht einer Kellnerin die Hälfte seines möglichen Lottogewinnes, weil er kein passendes Trinkgeld parat hat. Völlig unerwartet gewinnt er am folgenden Tag tatsächlich gleich vier Mio. Dollar. Als er die Hälfte der Summe wirklich mit Yvonne teilen will, kommt es zu einem Riesenkrach mit seiner gereizten Frau Muriel, die vom unerwarteten Geldsegen besessen ist. Eine ganz schön verzwickte Situation für den noblen Samariter …
Sehenswert: Ein nettes Feel-Good-Vergnügen nach einer wahren Begebenheit: 1984 bat ein Polizist in seiner Stammpizzeria die Serviererin, ihm beim Tippen der Lottozahlen behilflich zu sein. Der Cop scherzte, dass er die Hälfte als Trinkgeld gebe, wenn er gewinnen würde. Daran hielt er sich auch, als er tatsächlich mit diesem Los sechs Millionen Dollar gewann. Anders als im Film blieben beide bei ihrem jeweiligen Lebensgefährten. (Quelle: Wikipedia)
Regie: Andrew Bergman. USA 1994. Mit Nicolas Cage, Bridget Fonda, Isaac Hayes u.a.
Schon seit Langem ist Sex kein Thema mehr für das seit 31 Jahren verheiratete Ehepaar Kay und Arnold. Als Kay auf den Eheberater Doktor Feld aufmerksam wird, schöpft sie neue Hoffnung. Kay kann Arnold dazu überreden, dass sich beide von Dr. Feld behandeln lassen. Doch alle Ratschläge und Therapieversuche bleiben erfolglos. Als das Paar schon aufgeben möchte, startet überraschenderweise Arnold einen letzten Versuch…
Sehenswert: Eine nette, gut gespielte Beziehungskomödie über die die FAZ schrieb: „…eine exzellente dramatische Inspektion einer Liebe jenseits der sechzig.“
Regie: David Frankel. USA 2012. Mit Meryl Streep, Tommy Lee Jones u.a.