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Unsere TV-Tipps von Mittwoch 22.03. bis Dienstag 28.03.

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Filmtipp Je suis Karl
Je suis Karl © Pandora Film

Dreimal Quentin Tarantino, dreimal Leonardo DiCaprio, die „Neue Rechte“ in „Je suis Karl“, großes Kino aus Frankreich mit Michael Haneke und Orson Welles im Wiener Untergrund

Mittwoch 22.3.

Drei Tage und ein Leben (ARTE, 20.15 Uhr)

Antoine wächst in einem kleinen Dorf in den belgischen Ardennen auf. Dort erlebt er bereits mit zwölf Jahren einige Schicksalsschläge. Das Verschwinden des kleinen Rémi, der auch nach einer großen Suchaktion verschollen bleibt, wird ihn für immer verfolgen. 15 Jahre später bleibt Antoine der Einzige, der weiß, was damals geschah - und will unbedingt verhindern, dass die Wahrheit ans Licht kommt …

Sehenswert: Das intensive Schuld- und Sühne-Drama lebt viel von dem Spiel des Jungschauspielers Jeremy Senez.

Regie: Nicolas Boukhrief. F 2019. Mit Sandrine Bonnaire, Pablo Pauly, Charles Berling u.a.

The Descent – Abgrund des Grauens (Tele 5, 22 Uhr)

Holly bricht mit fünf abenteuer-erprobten Freundinnen zur Höhlenwanderung auf. Als ein Felssturz den Rückweg verbaut, gesteht Anführerin Juno, dass sie sich in einem bislang unerforschten Höhlensystem befinden. Kein Wunder, dass ihnen langsam mulmig wird - zumal sie bald feststellen müssen, dass sie dort unten nicht allein sind …

Sehenswert: Klassisches Setting mit beklemmendem Psychogrusel und gekonnten Schockeinlagen. Nichts für schwache Nerven!

Regie: Neil Marshall. GB 2005. Mit Shauna Macdonald, Natalie Jackson Mendoza, Alex Reid, Saskia Mulder, Nora-Jane Noone u.a.

Donnerstag 23.3.

Lösegeld (ServusTV, 20.15 Uhr)

Die Entführer fordern 50 Mio. Euro, sonst kehrt der Industrielle Stanislas Graff nicht mehr heim. Das Image des liebevollen Vaters und Verantwortungsträgers gerät ins Wanken: Graff hatte Spielschulden und zahllose Affären, während sich er sich weiterhin für unantastbar hält, schlägt draußen die Stimmung um ...

Sehenswert: Eindrückliches Porträt von Opfer und Umfeld. Lucas Belvaux (auch Drehbuch) ließ sich vom Fall des belgischen Unternehmers Empain aus dem Jahr 1978 inspirieren, der nach seiner Freilassung gestehen musste, dass sich „nur sein Hund über seine Rückkehr gefreut habe“.

Regie: Lucas Belvaux. F /B 2009. Mit Yvan Attal, Anne Consigny, André Marcon, Françoise Fabian u.a.

Johnny Handsome (Tele 5, 22 Uhr)

Als der hässliche Außenseiter Johnny von seinen Komplizen bei einem gemeinsamen Überfall schnöde ausgetrickst und sein einziger Freund ermordet wird, landet er im Knast. Hinter Gittern trifft er einen Chirurgen, der ihm die Gesichtszüge verschönert. Doch die Hoffnung, einen besseren Menschen aus ihm zu machen, zerschlägt sich, denn Johnny sinnt auf Rache. Und draußen kennt keiner mehr sein wahres Gesicht …

Sehenswert: Melange aus Actionreißer und Noir-Krimi über Gewalt und Gier – mittlerweile ein Klassiker.

Regie: Walter Hill. USA 1989. Mit Mickey Rourke, Ellen Barkin, Morgan Freeman u.a.

Freitag 24.3.

Je suis Karl (ARTE, 20.15 Uhr)

Bei einem Bombenanschlag  in Berlin sterben die Mutter und die beiden Brüder der jungen Maxi Baier, ihr Vater Alex und sie überleben zufällig. Zeugenaussagen scheinen auf einen islamistischen Täter hinzuweisen. Alex vergräbt sich in seinen Schmerz, doch Maxi will der Trauer entfliehen. Als sie aufdringlichen Journalisten auf der Straße ausweichen muss, hilft ihr der attraktive Karl, er ist Kopf der Jugendorganisation „Re/Generation“ und lädt sie zu einem Treffen ein. Maxi ist schnell fasziniert von den Leuten, die zwar konservativ denken was Europa und vor allem Deutschland betrifft, aber dennoch Zeit für Musik, Drogen und Sex haben. Und sie verliebt sich in Karl, doch der verfolgt einen perfiden Plan …

Sehenswert: Nach „Mitten in Deutschland: NSU“ setzen Christian Schwochow und Autor Thomas Wendrich ihre gemeinsame Arbeit am Thema „Neue Rechte“ fort - und legen einen provokanten Film vor, der zum Nachdenken anregt.

Regie: Christian Schwochow. BRD/CZ 2019. Mit Luna Wedler, Jannis Niewöhner, Milan Peschel, Edin Hasanovic u.a.

Django Unchained (Pro 7, 20.15 Uhr)

Auf der Jagd nach den Brittle-Brüdern befreit der deutsche Zahnarzt und Kopfgeldjäger Dr. King Schultz den Sklaven Django, schlägt ihm einen Deal vor: Wenn Django ihn bei der Tätersuche unterstützt, hilft Schultz ihm, seine verschleppte Frau zu befreien. So gelangen die ungleichen Freunde auf die Plantage des Sadisten Calvin Candie. Dort gerät die Situation urplötzlich außer Kontrolle …

Sehenswert: Tarantinos Mix aus Coolness, Theatralik, Humor wie auch blutspritzender Brutalität geht auch diesmal wieder auf. Christoph Waltz erspielte sich als Schultz den zweiten Oscar.

Regie: Quentin Tarantino. USA 2012. Mit Jamie Foxx, Christoph Waltz, Leonardo DiCaprio, Samuel L. Jackson u.a.

Spiel mir das Lied vom Tod (3Sat, 22.45 Uhr)

Der Fremde spricht kaum ein Wort, nur ein klagendes Lied entlockt er seiner Mundharmonika. Er hat eine alte Rechnung zu begleichen, sein Gegner ist der Schurke Frank, der dem skrupellosen Eisenbahnmagnaten Morton brutal den Weg nach Westen ebnen hilft. Der schweigsame Fremde und die Prostituierte Jill durchkreuzen jedoch die Pläne der Gangster. Und dann ist da noch der alternde Bandit Cheyenne, der sich das Ganze aus der Position des neutralen Zuschauers anguckt …

Sehenswert: Regisseur Leone sieht den US-Western aus der Distanz des Europäers. Die alten Mythen existieren nur noch als Märchen, wie der Originaltitel „Once Upon a Time in the West“ suggerieren soll. Übrig bleibt eine meisterliche Rache-Oper, Ennio Morricones Musik wurde ein Welthit.

Regie: Sergio Leone. I/USA 1968. Mit Charles Bronson, Henry Fonda, Claudia Cardinale, Jason Robards u.a.

Samstag 25.3.

Lakeview Terrace (ZDFNeo, 20.15 Uhr)

Chris und seine farbige Frau Lisa haben im kalifornischen Lakeview Terrace ein neues Zuhause gefunden. Ihr Glück währt aber nicht lange: Die erzkonservativen Nachbarn machen dem Paar wegen ihrer verschiedenen Hautfarben das Leben richtig schwer. Vor allem der farbige Polizist Abel Turner, selbst erklärter Wachhund der Gemeinde, schikaniert das Paar. Während Buschbrände auf die Kleinstadt zurollen, eskaliert der Konflikt ...

Sehenswert: Regisseur LaBute liefert einen provozierenden und effektiven Thriller mit etwas dick aufgetragenem Showdown.

Regie: Neil LaBute. USA 2008. Mit Samuel L. Jackson, Kerry Washington, Patrick Wilson, Eva LaRue u.a.

Happy End (3Sat, 23.50 Uhr)

Willkommen bei den Laurents: Der Patriarch Georges ist lebensmüde, sein Bauunternehmen in Calais wird mittlerweile von seiner blasierten Tochter ­Anne und ihrem überforderten Sohn Pierre geleitet wird. Annes Bruder Thomas ist vor Kurzem zum zweiten Mal Vater geworden, was ihn aber nicht davon abhält, seine Frau zu betrügen. Eve, dessen zwölfjäh­rige Tochter aus erster Ehe, hat gerade ihren Hamster und vielleicht auch ihre Mutter vergiftet ...

Sehenswert: Kühl und sachlich seziert Regisseur Haneke die Fassade der Laurents, deren familiärer Frieden von einem tödlichen ­Unfall auf einer Großbaustelle erschüttert wird.

Regie: Michael Haneke. F/BRD/Ö 2017. Mit Isabelle Huppert, Jean-Louis Trintignant, Mathieu Kassovitz u.a.

Sonntag 26.3.

Der dritte Mann (ARTE, 20.15 Uhr)

Die Geschichte des US-amerikanischen Krimiautors Holly Martins, der 1948 im unter den Allierten aufgeteilten Wien nach den Spuren seines angeblich tödlich verunglückten Schulfreunds Harry Lime sucht und sich in dessen Herzdame verliebt, zählt zu den bekanntesten Filmklassikern des 20. Jahrhunderts.

Sehenswert: Das unheilvolle Spiel von Licht und Schatten, die schaurig-schöne Zithermusik von Anton Karas, die bedrohliche Atmosphäre in der vom Krieg zerstörten Stadt und am Ende die Verfolgungsjagd durch die unterirdische Kanalisation: Meisterwerk. 3sat zeigt hier die restaurierte High-Definition-Fassung von 2015.

Regie: Carol Reed. GB 1949. Mit Joseph Cotten, Alida Valli, Orson Welles, Trevor Howard, Paul Hörbiger u.a.

Once Upon A Time in ... Hollywood (Sat 1, 22.20 Uhr)

Hollywood, 1969. Schauspieler Rick Dalton hat schon bessere Zeiten gesehen. Die Westernserie „Bounty Law“, in der er den Helden gab, ist längst abgesetzt, auf die Freundschaft von Cliff Booth, seinem Stunt-Double, Chauffeur und Mädchen für alles kann er sich aber immer noch verlassen. Während Rick bei viel Alkohol grübelt, ob er nicht doch nach Europa gehen und in Italowestern mitspielen soll, ziehen in der Villa nebenan Regisseur Roman Polanski und dessen schwangere Frau Sharon Tate ein — Vertreter des Neuen Hollywood. Cliff gerät derweil mit der unheimlichen Landkommune eines gewissen Charles Manson aneinander …

Sehenswert: Mit Gespür für die Ära, den gewohnten Gewaltspitzen und viel Witz verknüpft Tarantino die lässig gespielte Buddy Story mit dem realen Fall der Manson-Morde.

Regie: Quentin Tarantino. USA/GB 2019. Mit Leonardo DiCaprio, Brad Pitt, Margot Robbie, Bruce Dern, Luke Perry, Al Pacino u.a.

Montag 27.3.

Pulp Fiction (Kabel 1, 20.15 Uhr)

Das dümmliche Pärchen Pumpkin und Honey überfällt ein Schnellrestaurant, in dem zwei viel härtere Kaliber sitzen: die Killer Vincent und Jules. Für ihren gefürchteten Boss Marsellus Wallace sollen sie den flüchtigen Boxer Butch erledigen. Obendrein muss Vincent die koksende Mia ausführen, Marsellus’ Frau …

Sehenswert: Tarantino schuf einen Klassiker und gewann dafür u. a. die Goldene Palme und den Drehbuch-Oscar. Unvergessliche Szenen, unvergessliche Musik, unvergessliche Dialoge. Anschließend die Doku „Die Quentin Tarantino Story“.

Regie: Quentin Tarantino. USA 1994. Mit John Travolta, Samuel L. Jackson, Uma Thurman, Tim Roth, Bruce Willis, Harvey Keitel, Amanda Plummer, Ving Rhames u.a.

The Revenant – Der Rückkehrer (ZDF, 22.15 Uhr)

1823. Auf Pelztierjagd in den Rocky Mountains wird Trapper Hugh von einem Grizzly angegriffen und schwer verletzt. Hilflos muss er mit ansehen, wie der Söldner Fitzgerald seinen Sohn tötet, während der Rest der Truppe weiterzieht. Von Rachsucht getrieben, schleppt sich Hugh 200 Meilen durch die Wildnis …

Sehenswert: Alejandro González Iñárritu („Birdman“) verfilmte kongenial Michael Punkes Roman, der wiederum auf der wahren Geschichte des Trappers Hugh Glass (ca. 1783–1833) beruht. Oscar für Überlebenskämpfer Leonardo DiCaprio.

Regie: Alejandro González Iñárritu. USA 2015. Mit Leonardo DiCaprio, Tom Hardy, Will Poulter, Domhnall Gleeson u.a.

Dienstag 28.3.

16 Blocks (Kabel 1, 20.15 Uhr)

Jack Mosley ist ein Säufer, er ist müde, und seine Schicht ist fast vorbei, als er einen Auftrag erhält: Der Polizist soll den redseligen Kleinkriminellen Eddie binnen 118 Minuten ins Gericht bringen, wo er vor einem Untersuchungsausschuss aussagen soll. Das Gebäude ist nur 16 Blocks entfernt, eine Sache von einer Viertelstunde. Doch unterwegs tauchen Männer auf, die den Zeugen zu töten versuchen. Es sind korrupte Kollegen von Jack, denen Eddies Aussage schaden könnte. Ein Spießrutenlauf beginnt …

Sehenswert: Old-School-Action, in Echtzeit erzählt und mit einem Bruce Willis, der Mut zum Absturz beweist.

Regie: Richard Donner. USA 2006. Mit Bruce Willis, Mos Def, David Morse, Jenna Stern u.a.

Moon 44 (NITRO, 22 Uhr)

Im Jahr 2038 sind die Rohstoffquellen der Erde erschöpft. Auf dem fernen Bergbauplaneten Moon 44 rackern Sträflinge wie Sklaven in einem Klima von Aggression und Hass. Weil Förderroboter spurlos verschwinden, schickt die Minengesellschaft ihren Spezialagenten Felix Stone. Kommandant Captain Lee scheint verdächtig …

Sehenswert: Fingerübung für den schwäbischen Regisseur Emmerich, der „Moon 44“ in der Nähe von Stuttgart in Szene setzte. Überzeugen können Volker Engels Spezialeffekte und Karl Walter Lindenlaubs Kameraführung. Mit beiden landete Roland Emmerich sechs Jahre später seinen Hollywood-Hit „Independence Day“ ... der Rest ist Geschichte.

Regie: Roland Emmerich. BRD 1990. Mit Michael Paré, Lisa Eichhorn, Malcolm McDowell, Dean Devlin, Brian Thompson u.a.

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