Regie: Veronika Franz, Severin Fiala. USA/GB/CAN 2020. Mit Riley Keough, Jaeden Martell, Lia McHugh, Richard Armitage, Alicia Silverstone u.a.
Mit John Lennon, George Harrison, Pete Best (später ersetzt durch Ringo Starr) und Stuart Sutcliffe gründete Paul McCartney 1960 die Band The Beatles. Bereits ihr erster Charterfolg („Please Please Me“, 1963) führte zu einer wahren Beatlemania. Ihre Hits („Yesterday“, „Hey Jude“) prägten eine ganze Generation. Nach internen Spannungen und der Trennung 1970 emanzipierte sich McCartney von der Erfolgsformation und machte weiter Karriere.
Sehenswert: Zum 80. Geburtstag (18. Juni) gibt der Film Einblicke in das Phänomen McCartney. Die Doku läuft auch am Di 21.6. im ZDF unter dem Titel „Mensch Paul McCartney – Der ewige Beatle“ (20.15 Uhr). Hier im Anschluss die Dokumentation „Im Vorzimmer der Beatles“.
Regie: Judith Voelker. BRD 2022.
1873 wird die verarmte Gräfin und wegen einer Affäre mit dem sieben Jahre jüngeren Arthur von Suttner als Gouvernante entlassene Bertha Privatsekretärin bei Alfred Nobel. So beginnt eine außergewöhnliche Arbeits- und unerfüllte Liebesbeziehung: Der schwedische Chemiker ermutigt sie zu ihrem pazifistischen Roman „Die Waffen nieder!“. Bertha von Suttners unermüdlicher Kampf für den Frieden inspiriert Alfred Nobel zu einem außergewöhnlichen Testament: dem Nobelpreis, dessen Preisgelder bis heute aus seinem Vermögen bestritten werden.
Sehenswert: Gut gespielt und eindrucksvoll inszenierte Biografie: Der Film basiert auf dem Theaterstück „Mr. & Mrs. Nobel“.
Regie: Urs Egger. Ö 2014. Mit Birgit Minichmayr, Sebastian Koch, Philipp Hochmair u.a.
Island, 1999: Student Stebbi trifft auf einer Polizeistation seinen alten Schulfreund Tóti wieder. Der zieht Stebbi mit in den umkämpften Reykjavíker Drogenhandel. Tóti möchte das ganze Geschäft übernehmen, und dafür geht er buchstäblich über Leichen …
Sehenswert: Nichts für schwache Nerven - Bildsprache und Schnitt des knallharten Drogenthrillers erinnern an die „Pusher“-Trilogie von Nicolas Winding Refn („Drive“), der hier als Produzent fungiert.
Regie: Óskar Thór Axelsson. IS 2012. Mit Thor Kristjansson, Jóhannes Haukur Jóhannesson, Damon Younger, Maria Birta u.a.
Huguette, eine betagte ehemalige Schulleiterin, ist gerade aus ihrer Wohnung geflogen. Weil man ihr nach dem Tod ihres Mannes die Rente gekürzt hatte, konnte sie die Miete nicht mehr zahlen. Zufällig entdeckt Nachbarin Marion die 78-jährige Dame und lädt Huguette zu sich ein. Der Deal: Obdach gegen Nachhilfe für Marions pubertierenden Faulpelz-Sohn Rémi, der gerade drauf und dran ist, seine letzte Chance auf Versetzung in die zehnte Klasse zu vergeigen ...
Sehenswert: Wenn der Sozialstaat versagt, ist bürgerschaftliches Engagement gefragt. Dabei erzählt Regisseur Garceau in seinem Langfilmdebüt bei allem Ernst des Themas humorvoll seine Geschichte.
Regie: Antoine Garceau. F 2018. Mit Line Renaud, Romane Bohringer, Romann Berrux u.a.
Dem Kriegsheimkehrer Leonard Vole droht die Todesstrafe. Er soll die reiche Witwe Emily French in ihrer Wohnung in Kensington ermordet haben. Die Haushälterin belastet den Angeklagten, und zum Erben hatte Emily ihren deutlich jüngeren Liebhaber auch eingesetzt. Zum Entsetzen des Verteidigers John Mayhew entlastet auch Voles Gattin Romaine, die als Schauspielerin arbeitet, den Angeklagten nicht. Sie sorgt im Zeugenstand für einen Paukenschlag ...
Sehenswert: Die BBC-Adaption legt noch mehr Wert auf Figurenzeichnung – eine schöne Alternative zu der genialen Billy-Wilder-Adaption.
Regie: Julian Jarrold. GB 2017. Mit Billy Howle, Toby Jones, Andrea Riseborough, Kim Cattrall u.a.
Im Jahr 2019 ist Los Angeles ein regnerischer, düsterer Moloch voller Wolkenkratzer und Gefahren. Der zynische Ex-Cop Deckard soll rebellische Replikanten zur Strecke bringen, die für Sklavendienste auf anderen Planeten geschaffen wurden und nun ein eigenes Leben beanspruchen. Als sich Deckard in die Androidin Rachael verliebt, erhält sein Weltbild allerdings Risse …
Sehenswert: Mit dem Effektprofi Douglas Trumbull und dem Industriedesigner Syd Mead schuf Ridley Scott die wohl faszinierendste Filmstadt aller Zeiten. Zum 25. Jubiläum durfte Ridley Scott 2007 seine finale Version erstellen, die hier minimal gekürzt läuft.
Regie: Ridley Scott. USA 1982/1993/2007. Mit Harrison Ford, Rutger Hauer, Sean Young, Daryl Hannah u.a.
Auftragskiller Angelo Ledda leidet an Alzheimer. Nur widerwillig nimmt er zwei Aufträge in Antwerpen an und kritzelt sich alle nötigen Details auf die Unterarme. Routiniert erledigt Ledda das erste Opfer. Doch dass er ein zwölfjähriges Mädchen töten soll, geht gegen seine Prinzipien. Ein Pädophilen-Ring hat den Mord in Auftrag gegeben. Ledda hat nur noch ein Ziel: den Abschaum zu liquidieren ...
Sehenswert: Mit kleinem Budget (2,5 Mio.) entstand ein intelligent gemachter, toll fotografierter und äußerst düsterer Kriminalthriller.
Regie: Erik van Looy. B/NL 2003. Mit Jan Decleir, Koen De Bouw, Werner De Smedt u.a.
Edward VIII. regierte nur zehn Monate. Im Dezember 1936 verzichtete er auf die Krone, um die Amerikanerin Wallis Simpson zu heiraten… 1998 wird bei Sotheby’s in New York der Nachlass von Wallis und Edward versteigert. Die unglücklich verheiratete Wally fühlt sich von diesem Ereignis wie magisch angezogen. Während sie ganze Tage in der Ausstellung der Auktionsstücke verbringt, verschmilzt ihre Geschichte immer wieder mit der Vergangenheit …
Sehenswert: Überblendungen, Weichzeichner und Zeitlupe – „W. E.“ ist kein herkömmliches Historiendrama. Beim Festival von Venedig verstörte die inszenatorische Kühnheit der Regisseurin Madonna viele Kritiker.
Regie: Madonna. GB 2011. Mit Abbie Cornish, Andrea Riseborough, James D’Arcy, Oscar Isaac u.a.
Schräge Superschurken wie das Joker-Groupie Harley und der Killer Deadshot müssen sich bewähren, indem sie die Welt vor einer Hexe und deren Dämonenbruder retten. Der Joker spielt derweil sein eigenes Spiel…
Sehenswert: Kultige Comic-Action-Groteske mit den schrägen Vögeln aus dem DC-Universum.
Regie: David Ayer. USA 2016. Mit Margot Robbie, Will Smith, Jared Leto u.a.
Erzählt wird die wahre Katastrophengeschichte aus der Sicht des Cheftechnikers Mike Williams und seines Vorgesetzten Jimmy Harrell. Obwohl die Crew entschieden davor warnt, dass der auf dem Bohrloch lastende Druck viel zu hoch ist, drängen die BP-Bosse unter der Führung von Donald Vidrine zur Eile. 43 Tage liegt das Team hinter dem Zeitplan zurück, was den Ölkonzern viel Geld kostet. Dann passiert, was passieren muss …
Sehenswert: Die Brände und Explosionen auf der Ölbohrplattform „Deepwater Horizon“ am 20. April 2010 im Golf von Mexiko kosteten elf Arbeitern das Leben. Nebeneffekt war eine schwere Umweltkatastrophe. Doch darüber verliert Regisseur Peter Berg in seinem rasanten Action-Film leider kein Wort.
Regie: Peter Berg. USA 2016. Mit Mark Wahlberg, Kurt Russell, John Malkovich, Kate Hudson u.a.
Rosalba Barletta wurde auf dem Autobahnparkplatz vergessen! Nachdem sie überdies von ihrem Gatten Mimmo angeraunzt wurde, trampt sie kurz entschlossen nach Venedig. Dort nimmt die brave Hausfrau spontan einen Job in einem Blumenladen an. Rosalba blüht auf, findet Freunde und im Kellner Fernando eine verwandte Seele. Daheim engagiert Mimmo einen Privatdetektiv, der die flüchtige Gattin aufspüren soll …
Sehenswert: Die feinsinnige Wohlfühlkomödie erhielt in Italien neun „David di Donatellos“, das italienische Gegenstück zum Oscar.
Regie: Silvio Soldini. I/CH 2000. Mit Licia Maglietta, Bruno Ganz, Marina Massironi, Giuseppe Battiston u.a.
Ende der 1930er: Die Sängerin Willie Bunterberg verliebt sich in der Schweiz in den Komponisten Robert Mendelsson, der deutschen Juden bei der Flucht vor den Nazis hilft. Als der Zweite Weltkrieg ausbricht, gelingt Willie mit dem Lied „Lili Marleen“ ein Riesenhit, der an allen Fronten gehört wird. Doch während sie in Deutschland zur gefeierten Diva aufsteigt, gerät Robert in die Klauen der Gestapo …
Sehenswert: Wegen der edlen Inszenierung wurde Fassbinder mangelnde Distanz zum Nazi-Glamour unterstellt, im Kino lief der auf der Liebesgeschichte von Lale Andersen und Rolf Liebermann basierende Film allerdings sehr erfolgreich. Anlässlich Fassbinders 40. Todestag im Anschluss seinen Klassiker „Angst essen Seele auf“.
Regie: Rainer Werner Fassbinder. BRD 1981. Mit Hannah Hanna Schygulla, Giancarlo Giannini, Mel Ferrer, Karl-Heinz von Hassel, Erik Schumann, Hark Bohm, Gottfried John, Karin Baal, Udo Kier u.a.
Weil sie eine streng vertrauliche E-Mail des US-Geheimdiensts CIA der Presse zugespielt hat, muss sich Gun, Übersetzerin beim britischen Nachrichtendienst GCHQ, wegen Verstoßes gegen den sogenannten Official Secrets Act vor Gericht verantworten. Grund für ihren Geheimnisverrat: In besagter Mail werden die britischen Agenten aufgefordert, belastendes Material gegen fünf Mitglieder des UN-Sicherheitsrats zu sammeln – es geht um die angeblichen Massenvernichtungswaffen Saddam Husseins ...
Sehenswert: Der Politthriller verzichtet auf reißerische Szenen und verlässt sich ganz auf die wahren Hintergründe der Geschichte samt ihren teils überraschenden Wendungen.
Regie: Gavin Hood. GB/CAN 2019. Mit Keira Knightley, Adam Bakri, Rhys Ifans, Matthew Goode, Ralph Fiennes u.a.
Auf dem Gesteinsbrocken entdecken die Biologen Ira und Harry eine außerirdische Lebensform. Diese entwickelt sich im Zeitraffertempo von Einzellern zu Kriechtieren - und schließlich zu ebenso furcht- wie fruchtbaren Sauriern. Fieberhaft suchen Ira, Harry, die Forscherin Allison und der tumbe, aber beherzte Feuerwehrmann Wayne nach einem Gegenmittel …
Sehenswert: Die Drehbuchvorlage zu dem witzigen Spektakel war eigentlich als ernster, harter Sci-Fi-Reißer angelegt. Doch Komödienspezialist Ivan Reitman („Ghostbusters“) modelte das Ganze kurzerhand zur Persiflage auf die billigen US-Sci-Fi-Filme der Fünfzigerjahre um.
Regie: Ivan Reitman. USA 2001. Mit David Duchovny, Julianne Moore, Orlando Jones, Seann William Scott u.a.
Berlin, 1961: Coca-Cola-Manager MacNamara soll Scarlett, die Tochter seines Chefs Hazeltine, beim Berlin-Besuch hüten. Kaum hat der Boss seine Visite angekündigt, kehrt das Töchterlein von einem Ausflug nach Ostberlin zurück - frisch verheiratet mit dem wandelnden Kommunistenklischee Otto Ludwig Piffl. MacNamara hat ein Problem. Liefert seine smarte Sekretärin Ingeborg, die sogar die Russen zum Steppen bringt, die Lösung?
Sehenswert: Pech für Billy Wilder - dem Filmstart kam der reale Berliner Mauerbau in die Quere. Danach konnte niemand über die wunderbar bissige Komödie lachen. Erst in den 1980ern wurde sie wiederentdeckt.
Regie: Billy Wilder. USA 1961. Mit James Cagney, Horst Buchholz, Pamela Tiffin, Hanns Lothar, Liselotte Pulver u.a.