Regie: Clint Eastwood. USA 2014. Mit Bradley Cooper, Sienna Miller, Kyle Gallner, Jake McDorman u.a.
Die 23jährige Delphine verlässt den Bauernhof ihrer Eltern, um in Paris ein neues, freieres Leben zu beginnen. Hier trifft sie im Frühjahr 1971 auf die extrovertierte Carole – der Beginn einer leidenschaftlichen Beziehung, die in Gefahr gerät, als Delphine nach einem Schlaganfall ihres Vaters aufs Land zurückkehrt. Denn in der Provinz stößt ein lesbisches Paar nach wie vor auf massive Vorbehalte …
Sehenswert: Die Hingabe und die Sinnlichkeit, die Corsinis Film und die tollen Hauptdarstellerinnen ausstrahlen, mach ihn zu einem betörenden Ereignis.
Regie: Catherine Corsini, F 2016. Mit Izïa Higelin, Cécile de France u.a.
Ein einsames Gehöft am Rand der neuseeländischen Wildnis: Das Jugendamt schiebt den 13jährigen Ricky Baker, der gern ein „Gangsta“ wäre, zu seinen neuen Pflegeeltern Bella und Hector ab. Als Bella plötzlich stirbt, will das Jugendamt den Jungen zurückholen – Hector ist das nur recht. Da täuscht Ricky einen Selbstmord vor und reißt in den Busch aus. Sein „Onkel“ wider Willen eilt hinterher und schon bald stehen die beiden auf der Fahndungsliste der Behörden …
Sehenswert: Abwechslungsreich und ausbalanciert erzählt, mit guten Dialogen und Gespür für Mensch, Natur und Musik.
Regie: Taika Waititi. USA 2016. Mit Julian Dennison, Sam Neill, Rima Te Wiata u.a.
Archäologin Lara Croft hat das richtige Näschen bei der Entdeckung des Luna-Tempels von Alexander dem Großen. Kriminelle Gegenspieler jedoch auch, und so gerät die Kugel, die den Weg zur Büchse der Pandora weist, in die Hände des teuflischen Biowaffenspezialisten Dr. Reiss. Mithilfe von Ex-Lover-Terry will die knallharte Abenteurerin das Ende der Welt abwenden ...
Sehenswert: Angelina Jolie als Fleisch gewordene Videospielikone - voller Körpereinsatz bei allerhand Action, inszeniert vom „Speed“-Regisseur.
Regie: Jan de Bont. USA/GB/BRD/NL/J 2003. Mit Angelina Jolie, Gerard Butler, Chris Barrie, Noah Taylor, Ciarán Hinds u.a.
Geschäftsmann Bob wird von Reporterin Rebecca interviewt, als ihn Freund Hoagie anspringt: „Du bist!“ - seit ihrer Kindheit spielen sie gemeinsam mit ihren Kumpels „Fangen“ – jedes Jahr im Mai mit großem Aufwand. Dieses Jahr wollen sie endlich Jerry erwischen, denn der war noch nie dran. Gemeinsam mit Rebecca und Hoagies extrem ehrgeiziger Frau Anna wollen sie Jerrys Hochzeit stürmen …
Sehenswert: Die vielen humorvollen Momente und das glänzend aufgelegte Ensemble bieten durchaus gute Unterhaltung.
Regie: Jeff Tomsic. USA 2018. Mit Ed Helms, Lil Rel Howery, Jon Hamm, Jake Johnson, Jeremy Renner, Annabelle Wallis u.a.
Gangster Jacques Mesrine ist Legende: Vom Algerienkrieg geprägt, entdeckt er als Handlanger für Unterweltboss Guido die Faszination fürs Verbrechen. Nachdem das bürgerliche Leben an der Seite von Sofia scheitert, hält er mit Gangsterbraut Jeanne und seiner Gang die französische und kanadische Justiz fast 20 Jahre in Atem …
Sehenswert: Starbesetztes Gangsterkino - Regisseur Richet schildert den Aufstieg zum „Staatsfeind Nr. 1“ auf Grundlage der Autobiografie, die Mesrine 1977 in Haft schrieb.
Regie: Jean-François Richet: F 2008. Mit Vincent Cassel, Cécile de France, Gérard Depardieu, Roy Dupuis, Gilles Lellouche, Elena Anaya, Mathieu Almaric, Ludivine Sagnier u.a.
Die Stones spielen an der Copa Cabana in Rio de Janeiro eine Jahrhundertshow: Mick Jagger, Keith Richards, Ronnie Wood und Charlie Watts feuern einen Hit nach dem anderen in die ekstatische Menge, die britische und brasilianische Fahnen schwenkt, während sie im tropischen Sonnenuntergang zur Musik rockt.
Sehenswert: Die vollständig restaurierte und remasterte Fassung des Konzertmitschnitts gibt die unglaublichen Showeinlagen und Screendesigns wieder und dokumentiert die beeindruckende zweistündige Performance der Altrocker auf dieser Station ihrer weltweiten A Bigger Bang-Release-Tour 2006.
Regie: Michael K. Constantin, Kyle Smart. BRA 2006.
Ein halbes Jahr geben die Ärzte dem New Yorker Immobilienmogul Damian Hale noch: Krebs. Sein letzter, fantastisch anmutender Ausweg ist das illegale „Shedding“, das der aalglatte Mr. Albright seinen betuchten Kunden anbietet: Für 250 Mio. Dollar werden Damians Verstand, Seele und Erinnerungen in einen im Labor herangezogenen Körper transferiert. Natürlich mit ungeahnten Folgen ...
Sehenswert: Singhs Thriller bedient sich bei Frankenheimers „Der Mann, der zweimal lebte“, Woos „Face/Off“ und Pfisters „Transcendence“ - trotzdem spannende Unterhaltung.
Regie: Tarsem Singh. USA 2015. Mit Ryan Reynolds, Ben Kingsley, Natalie Martinez, Matthew Goode u.a.
Moll lebt mit ihrer Familie auf der Kanalinsel Jersey. Ihre Mutter sie an der kurzen Leine, irgendwann hat Moll aber die Nase voll und schleicht sich auf ihrer eigenen Geburtstagsparty davon. Als sie am Morgen in eine brenzlige Situation mit einem Jungen gerät, wird sie vom zwielichtigen Herumtreiber Pascal gerettet. Durch ihn fühlt sich Moll ermutigt, endlich von zu Hause auszubrechen. Doch da wird Pascal zum Hauptverdächtigen in einer Mordserie …
Sehenswert: Regisseur und Drehbuchautor Pearce inszeniert in atmosphärischen Bildern einen kleinen, feinen Thriller voller Abgründe und überraschender Wendungen.
Regie: Michael Pearce. GB 2017. Mit Jessie Buckley, Johnny Flynn, Trystan Gravelle, Geraldine James u.a.
Robert hat keinen Bock auf seine 68er-Lehrer und will auch nicht mit der Freundin in Erlangen Lehramt studieren. Also rasiert er sich einer „Iro“ und zieht Anfang der 80er nach Westberlin. Dort trifft er Kumpels wieder: den schwulen Nazi Gries und den schmierigen Schwarz. Letzterer stellt ihn in seiner Peepshow ein und macht ihn mit Blixa Bargeld bekannt …
Sehenswert: Unterhaltsamer spätpubertärer Undergroundcomic – wer diese Berlinszene aus den Achtziger kennt, wird hier besonders Spaß haben.
Regie: Oskar Roehler. BRD 2015. Mit Tom Schilling, Frederick Lau, Wilson Gonzalez Ochsenknecht, Emilia Schüle, Hannelore Hoger, Samuel Finzi, Alexander Scheer u.a.
Sophie hat einen Traum: Sie will endlich wissen, wer ihr Vater ist. Zu ihrer Hochzeit lädt sie heimlich die drei Männer auf ihre griechische Heimatinsel ein, mit denen ihre Aussteigermutter Donna dort vor 20 Jahren eine Affäre hatte: Architekt Sam, der abenteuerlustige Autor Bill und Banker Harry. Das bringt Turbulenzen mit sich ...
Sehenswert: Auftritt Meryl Streep - die hüpft mit ansteckender Lebensfreude durch die Szenerie. Und: Die Stars singen selbst – mal mit mehr, mal mit weniger Stimme, aber immer mit viel Einsatz! Im Anschluss die Fortsetzung: „Mama Mia! – Here We Go Again“.
Regie: Phyllida Lloyd. USA/GB 2008. Mit Meryl Streep, Amanda Seyfried, Pierce Brosnan, Colin Firth, Stellan Skarsgård, Julie Walters, Dominic Cooper u.a.
Chile, 1973. Gerade haben Fotograf Daniel und Stewardess Lena ihr Wiedersehen gefeiert, als General Pinochet einen Militärputsch entfesselt. Das Paar gerät in die Fänge der Geheimpolizei, Daniel landet in der Sekte „Colonia Dignidad“ in Südchile. In dem vermeintlichen deutschen Musterdorf lässt Laienprediger Paul Schäfer Gegner Pinochets foltern und töten. Lena schleust sich ein, um Daniel zu befreien ...
Sehenswert: Der Film basiert zumindest auf einem wahren Hintergrund - Colonia-Dignidad-Gründer Paul Schäfer (1921–2010) floh 1996 vor der chilenischen Justiz. Heute betreiben ehemalige Anhänger auf dem Gelände das „Hotel Baviera“.
Regie: Florian Gallenberger. BRD/GB/USA/L/F 2015. Mit Emma Watson, Daniel Brühl, Michael Nyqvist, Richenda Carey, Vicky Krieps u.a.
„Wir Lindenbergs werden Klempner oder gar nichts“, tönt der Vater noch, doch da träumt Sohn Udo, 1946 im Münsterland geboren, längst von einer eigenen Band und der Popkarriere. Diese nimmt ihren Lauf, trotzdem ist der Weg zum Chef des „Panikorchesters“, mit dem er mittlerweile die Arenen des Landes füllt, noch weit …
Sehenswert: Hermine Huntgeburths stimmiges Biopic umschifft die Klippen von Kitsch und Karikatur — nicht zuletzt dank des einfühlsamen und sympathischen Spiels von Newcomer Jan Bülow, der im Film selbst singt.
Regie: Hermine Huntgeburth. BRD 2018. Mit Jan Bülow, Detlev Buck, Max von der Groeben, Charly Hübner, Julia Jentsch, Martin Brambach, Ella Rumpf, Ruby O. Fee u.a.
Seit er als Kind den Mord an seinen Eltern mit ansehen musste, plagen Bruce Wayne Schuldgefühle und Rachegelüste. So zieht er im Kampf gegen Kriminelle um die Welt, bis zwei mysteriöse Meister ihn in der Schule von Ra’s al Ghul im Himalaja zum noblen Krieger formen. Zurück in Gotham City lehrt er im Fledermauskostüm als „Batman“ Gangster das Fürchten. Gut, dass im zwei Verbündete zur Seite stehen: Butler Alfred und der Ingenieur Lucius Fox …
Sehenswert: „Batman Begins“ stellte nicht nur alle früheren „bunten“ Auftritte des Helden in den Schatten, der Überraschungshit war auch der Auftakt zu einer cleveren, düsteren Trilogie. Nolan hat bewiesen: Auch Superheldenfilme werden durch mehr Realismus und Charaktertiefe besser.
Regie: Christopher Nolan. USA 2005. Mit Christian Bale, Michael Caine, Liam Neeson, Morgan Freeman, Gary Oldman, Ken Watanabe, Katie Holmes, Cillian Murphy u.a.
Die Österreicherin mit türkischen Wurzeln Özge chauffiert ihr Taxi durch Wien, wer ihr dumm kommt, kriegt von der Hobby-Thaiboxerin eine aufs Maul. Als sie eines Nachts heimkommt, wird sie Zeugin eines bestialischen Mordes an einer Prostituierten in der Wohnung gegenüber – der Täter hat sie erkannt. Ermittler Christian Steiner verweigert ihr Personenschutz. Wenig später tötet der Mörder ihre Cousine Ranya, weil er sie mit ihr verwechselt. Und: Der Mann ist ein Ritualmörder, der schon in fünf Ländern zugeschlagen hat ...
Sehenswert: Obwohl der Killer sich auf den Koran beruft, setzt Drehbuchautor Martin Ambrosch nicht auf Islamophobie. Stattdessen zeichnet er ein gelungenes Porträt muslimischer Wiener/innen und stellt dem selbstgerechten Sadisten unbequeme Helden gegenüber.
Regie: Stefan Ruzowitzky. Ö/BRD 2017. Mit Violetta Schurawlow, Tobias Moretti, Friedrich von Thun, Robert Palfrader u.a.
In einem Fiat fährt Pier Paolo Pasolini (1922–1975) im Auftrag der Illustrierten „Successo“ 1959 die Küsten Italiens ab. Kritisch beäugt er die Entwicklung seines Landes vor dem Hintergrund des Massentourismus. 60 Jahre später begibt Pepe Danquart sich auf die Spuren Pasolinis und tritt eine ähnliche Reise an.
Sehenswert: Großartige Dokumentation in atmosphärischen Bildern, die vor dem historischen Hintergrund einen aktuellen Blick auf das heutige Italien und seine Bewohner wirft.
Regie: Pepe Danquart. BRD 2020.
Der Auftrag (3Sat, 20.15 Uhr)
Der Jugendliche Miki Witt beobachtet, wie Junior-Clan-Boss Ahmed einen LKA-Spitzel eiskalt erschießen lässt. Miki und seine Eltern kommen ins Zeugenschutzprogramm. Zwischen den Eltern stimmt es genauso wenig wie zwischen den LKA-Beschützern Sarah Brandt und Mario Lobeck, einem Alkoholiker. Bis zu Mikis Aussage wird die Zwangsgemeinschaft auf einem Anwesen bei Rom leben. Doch der Clan weiß bald, wo sie sind …
Sehenswert: Intensives und gut besetztes Spannungsdrama mit emotionalem Tiefgang – so geht gelungene deutsche Krimiunterhaltung!
Regie: Florian Baxmeyer. BRD 2019. Mit Anna Bederke, Oliver Masucci, Anja Kling, Aaron Hilmer, Johannes Allmayer, Gregor Bloéb u.a.
Ihre demente Mutter liegt in einem Pflegeheim, für das Patience monatlich 3200 Euro bezahlen soll. Ihr Job als Dolmetscherin für das Drogendezernat der Pariser Polizei ist stressig und bringt auch keine Reichtümer ein. Da bietet der Zufall ihr eine Chance: Dezernatsleiter Philippe, der gleichzeitig auch ihr Freund ist, hängt zurzeit an einer Bande arabischstämmiger Hasch-Dealer dran. Mithilfe eines Drogenspürhundes stöbert sie das Versteck auf — und ist plötzlich Besitzerin von anderthalb Tonnen feinsten Haschs. Mit krimineller Energie steigt sie über Nacht zum geheimnisvollen Großdealer „Madame Hasch“ auf. Nicht nur Philippe will wissen, wer dahintersteckt, sondern auch die eigentlichen Besitzer des Stoffs …
Sehenswert: Man kann der Huppert den Spaß ansehen, der ihr diese, für ihre Verhältnisse, „leichte“ Rolle bescherte. Thematisch sehr nah an „Paulette“ mit Bernadette Lafont.
Regie: Jean-Paul Salomé. F 2019. Mit Isabelle Huppert, Hippolyte Girardot, Liliane Rovère, Farida Ouchani u.a.