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Unsere TV-Tipps von Mittwoch 12.10. bis Dienstag 18.10.

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Enfant Terrible mit Oliver Masucci und Sunnyi Melles
Enfant Terrible mit Oliver Masucci und Sunnyi Melles © Bavaria

Christian Bale als Moses, Oliver Masucci als Rainer Werner Fassbinder, Psychoanalyse in Tunesien, „Han Solo“ im Star Wars-Spin off und raffinierte Krimispannung aus China und Frankreich

Mittwoch 12.10.

Auf der Couch in Tunis (ARTE, 20.15 Uhr)

Nach der tunesischen Revolution im Jahr 2011 hat die ehemalige Psychologiestudentin Selma beschlossen, Paris zu verlassen, um im Heimatland ihrer Eltern eine Praxis für Psychotherapie zu eröffnen. Doch in Tunis stößt ihr Plan auf Skepsis und Widerstand. Um die Praxis überhaupt eröffnen zu können, braucht sie eine offizielle Genehmigung, doch so lange will Selma nicht warten. Heimlich empfängt sie die ersten Patienten – und erregt dadurch die Aufmerksamkeit eines überaus gesetzestreuen Polizisten ...

Sehenswert: Regisseurin Manele Labidi ist wie ihre Hauptfigur halb Tunesierin und halb Französin. Ihr Spielfilmdebüt setzt vor allem auf Situationskomik, doch man hat das Gefühl, dass die Regisseurin auch darauf bedacht ist, nicht anzuecken.

Regie: Manele Labidi. F 2020. Mit Golshifteh Farahani, Majd Mastoura, Aicha Ben Milded, Feriel Chammari u.a.

Enfant terrible (ARTE, 22.35 Uhr)

Gerade mal 22 Jahre jung, sprengt der geniale Revoluzzer Rainer Werner Fassbinder 1967 eine Inszenierung des Antitheaters in München und stellt sie auf den Kopf. Der offen homosexuell lebende Exzentriker überzeugt schon bald Schauspieler und andere Filmschaffende weltweit mit Talent und Experimentierfreude, auch wenn er die Menschen um sich herum meist schikaniert. Bald hinterlassen jedoch zahlreiche Affären und zunehmender Drogenkonsum ihre Spuren …

Sehenswert: Oskar Roehler inszeniert Filmarbeiten und private Eskapaden der Regie-Ikone wie auf einer Theaterbühne, getaucht in ein faszinierendes Licht- und Farbenspiel. Hauptdarsteller Oliver Masucci wird mit jeder Faser zu Fassbinder, wofür er 2021 den Bayerischen sowie den Deutschen Filmpreis erhielt.

Regie Oskar Roehler. BRD 2020. Mit Oliver Masucci, Sunnyi Melles, Harry Prinz, Eva Mattes, Katja Riemann, Götz Otto, Alexander Scheer u.a.

Donnerstag 13.10.

Push (20.15 Uhr)

Bei den „Divisions“ werden Pusher, Seher oder Heiler ausgebildet – oder eliminiert, wenn man die Kontrolle über sie verliert. „Division“-Agent Carver will die Zukunft fest im Griff haben. Der kinetisch hoch begabte Nick, dessen Ex Kira und Seherin Cassie funktionieren nicht so, wie er es gern hätte…

Sehenswert: Sauberes Sci-Fi-Entertainment mit originellen Antihelden und Verfolgungsjagden durch Hongkong.

Regie: Paul McGuigan. USA 2009. Mit Chris Evans, Dakota Fanning, Camilla Belle, Djimon Hounsou u.a.

Eye on Juliet – Im Auge der Drohne (ServusTV, 22.35 Uhr)

Von Michigan aus steuert Gordon spinnenartige Roboter in Nordafrika. Die sollen Pipelines bewachen, die oft illegal angezapft werden. Gordon ist just von seiner Freundin verlassen worden und fühlt sich mies. Durch das Auge seiner Drohne ist er auf die junge Frau Ayusha aufmerksam geworden, die in Schwierigkeiten steckt: Ihre Eltern wollen sie zwangsverheiraten. Sie aber liebt Karim und will mit ihm über das Mittelmeer fliehen …

Sehenswert: Ungewöhnlicher Liebesfilm in einem modernen Setting, der vor allem wegen der unterschiedlichen Figuren und Welten überzeugen kann.

Regie: Kim Nguyen. CAN/F/MOR 2017. Mit Joe Cole, Lina El Arabi, Brent Skagford u.a.

Freitag 14.10.

Solo – A Star Wars Story (Pro 7, 20.15 Uhr)

Von der Fliegerakademie gefeuert, schließt sich Space-Cowboy Han Solo Gangstern an und kriecht nach einem gescheiterten Zugüberfall bei Auftraggeber Vos zu Kreuze. Dort trifft er auf seine große Liebe Qi’ra, die er auf Corellia zurückließ. Mit Glücksspieler Lando, Droidin L3-37 und überwacht von Qi’ra soll Han die Coaxium-Minen auf dem Planeten Kessel plündern.

Sehenswert: Zweiter „Star Wars“- Spin-off nach „Rogue One“, angesiedelt zehn Jahre vor den Ereignissen in Episode 4 (1977) – auch „Solo“ atmet den Spirit der Original-Saga.

Regie: Ron Howard. USA 2018. Mit Alden Ehrenreich, Woody Harrelson, Emilia Clarke u.a.

Das siebte Zeichen (ZDFNeo, 22 Uhr)

Die schwangere Abby und ihr Mann vermieten die Wohnung über ihrer Garage an den wortkargen David. Weil der neue Bewohner großes Interesse an Abbys ungeborenem Kind zeigt, durchsucht die von Albträumen geplagte Frau seine Zimmer und findet versiegelte Briefe. Als sie ein Siegel bricht, bebt die Erde.
In Abby reift der Verdacht, dass David der Überbringer der sieben Zeichen der Apokalypse ist ...

Sehenswert: Unterschätzter Horrorthriller - die psychologische Hochspannung und eine beklemmende Atmosphäre ziehen den Zuschauer in Bann. 

Regie: Carl Schultz. USA 1988. Mit Jürgen Prochnow, Demi Moore, Michael Biehn u.a.

Samstag 15.10.

Exodus - Götter und Könige (Sat 1, 20.15 Uhr)

Ägypten, um 1300 vor Christus: Aufgewachsen sind sie wie Brüder, doch als Pharao Rhamses herausfindet, dass sein engster Vertrauter Moses hebräischer Herkunft ist, schickt er ihn in die Wüste. Dort wird der ehemalige Soldat von Gott zum Propheten und Retter des Volkes Israel auserwählt: Seit 400 Jahren in ägyptischer Knechtschaft gefangen, soll er es in die Freiheit führen …

Sehenswert: Gewaltiges Monumental-Epos im Breitwandformat und Starbesetzung mit intelligenten Untertöne. Der Auszug aus Ägypten erinnert an die Flüchtlingskrise.

Regie Ridley Scott. USA 2014. Mit Christian Bale, Joel Edgerton, John Turturro, Aaron Paul, Ben Mendelsohn, Sigourney Weaver, Ben Kingsley u.a.

Cold Blood Legacy (ServusTV, 22.10 Uhr)

Auch ein Auftragskiller geht mal in Rente. Den Ruhestand genießt Henry fernab der Zivilisation in einer einsamen Waldhütte. Eines Tages stolpert er im Schnee über die schwer verletzte Melody. Er nimmt sie mit, pflegt sie. Bald stellt er sich die Frage: Ist es nur Zufall, dass sie aufgetaucht ist? Ihm wird klar, dass er sein Leben riskiert …

Sehenswert: Jean Reno ist als einsamer Killer seit „Léon, der Profi“ eine Traumbesetzung ist.

Regie: Frédéric Petitjean. F 2019. Mit Jean Reno, Sarah Lind u.a.

Sonntag 16.10.

Legenden der Leidenschaft (ARTE, 20.15 Uhr)

Montana zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Colonel Ludlow hat sich mit seinen drei Söhnen in die Wildnis zurückgezogen. Die Brüder sind unzertrennlich, trotz ihrer unter-schiedlichen Charaktere: der vernünftige Alfred, Wildfang Tristan und Nesthäkchen Samuel. Die Ruhe ist dahin, als Samuel mit seiner Verlobten vom College zurückkehrt: Susannah strahlt mit Jugend und Schönheit. Dann melden sich Brüder freiwillig, um im Ersten Weltkrieg zu kämpfen. Samuel fällt, während Alfred verletzt heimkehrt und um Susannah wirbt. Sie weist ihn ab und wird Tristans Geliebte …

Sehenswert: Großes Kino, das nicht in Kitsch abgleitet. Im Anschluss die Doku „Brad Pitt - Die Revanche eines Sexsymbols“.

Regie: Edward Zwick. USA 1994. Mit Brad Pitt, Anthony Hopkins, Julia Ormond, Aidan Quinn, Henry Thomas u.a.

The Chelsea Detective (ZDF, 22.15 Uhr)

Im Londoner Stadtteil der Reichen und Schönen regieren auch Betrug, Gewalt, Gier — und Mord. Detective Inspector Max Arnold und Kollegin Priya Shamsie bekommen es zum Start der vierteiligen Free-TV-Premiere mit dem mysteriösen Tod eines verwitweten Steinmetzes zu tun, der vom Zug überrollt wurde. Die Recherchen ergeben: Er fühlte sich von einem ominösen Geist verfolgt …

Sehenswert: Gelungene britische Miniserie (immer Sonntag) mit interessanten Fällen und witzigen Twists.

Regie: Richard Signy. GB/USA 2022. Mit Adrian Scarborough, Sonita Henry, Anamaria Marinca, Cecilia Appiah u.a.

Montag 17.10.

Im Schatten von Roubaix (ARTE, 20.15 Uhr)

Einst florierte in Roubaix an der Grenze zu Belgien die Textilindustrie, heute gilt es als „ärmste Stadt Frankreichs“. Der zugereiste Flic Louis hat gerade im Kommissariat des erfahrenen Yacoub Daoud angefangen. Nach einem Brand vernimmt er die Zeuginnen Claude und Marie. Die jungen Frauen aus prekären Verhältnissen beschuldigen zwei vorbestrafte Männer der Brandstiftung. Die haben aber Alibis. Im Gegensatz zu Claude und Marie, die bereits wenige Tage später in Verdacht geraten, ihre 80-jährige Nachbarin getötet zu haben …

Sehenswert: Regisseur Arnaud Desplechin schildert minutiös die Polizeiarbeit in der maroden Stadt als Sozialdrama.

Regie: Arnaud Desplechin. F 2019. Mit Roschdy Zem, Léa Seydoux, Sara Forestier, Antoine Reinartz u.a.

Der See der wilden Gänse (ARTE, 22.10 Uhr)

Der Gangster Zhou Zenong ist am See der wilden Gänse in Ost-China untergetaucht. Zusammen mit anderen Banden klauen Zhous Leute in der nahen Millionenstadt Wuhan Motorräder, nun ist ein Streit mit der Gang von „Katzenauge“ eskaliert. Auf der Flucht vor den Rivalen hat Zhou aus Versehen außerdem einen Cop getötet ...

Sehenswert: Der chinesische Regisseur Diao Yinan würzt seine ruhige, größtenteils nachts spielende Unterweltromanze mit zackigen Montagen und raren, aber deftigen Gewalt- und Sexszenen und Musik von Boney M. und Dschingis Khan.

Regie: Diao Yinan. VCR 2019. Mit Ge Hu, Lun-Mei Kwei, Fan Liao, Regina Wan u.a.

Dienstag 18.10.

Hangover 2 (Kabel 1, 20.15 Uhr)

Die Saufkumpels sind wieder unterwegs: Anfangs deutet nichts darauf hin, dass es auch diesmal in einem ähnlichen Desaster endet wie damals in Vegas. Sogar auf seinen Junggesellenabschied verzichtet Bräutigam Stu, um jede Gefährdung der Veranstaltung zu vermeiden. Stattdessen gibt es ein gemütliches Lagerfeuer am Strand mit den Freunden – alles ganz harmlos. Umso größer ist das Erstaunen, als sie am nächsten Morgen total verkatert in einem schäbigen Hotelzimmer in Bangkok aufwachen.

Sehenswert: „Hangover 2“ unterscheidet sich kaum von Teil 1, sogar die Gags scheinen in der gleichen Reihenfolge platziert zu sein. Trotzdem sehr lustig vor exotischer Kulisse.

Regie: Todd Phillips. USA 2011. Mit Bradley Cooper, Ed Helms, Zach Galifianakis, Justin Bartha u.a.

Impfen – Die ganze Geschichte (ARTE, 20.15 Uhr)

Impfen - Die ganze Geschichte
Impfen - Die ganze Geschichte © ARTE/ARD

Das Thema „Impfen“ wird seit der Corona-Pandemie besonders kontrovers diskutiert, wobei die Grenze zwischen wissenschaftlichen Fakten und Falschinformationen zunehmend verschwimmt. Die Dokumentation beleuchtet den Stand der Forschung und untersucht Aspekte wie Immunität, Nutzen und Risiken von Impfungen oder die Sinnhaftigkeit gesundheitspolitischer Entscheidungen. Nicht zuletzt werden spannende neue Fragen aufgeworfen, zum Beispiel individuelle Unterschiede bei der Reaktion auf Krankheitserreger.

Sehenswert: Epidemiologen, Vakzinologen und andere Experten geben Einblick in die komplexen Fragestellungen rund um das Thema Impfen. Im Anschluss die Doku „Corona: In 100 Tagen in die Pandemie“.

Regie: Anne Georget. F 2022.

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