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Unsere TV-Tipps von Mittwoch 11.01. bis Dienstag 17.01.

Erstellt:

Filmtipp Tschick
Tschick © StudioCanal

Sean Penn als schwuler Politiker, Ludivine Sagnier und Kristin Scott Thomas im kriminellen Zickenkrieg, Leonardo DiCaprio und Matt Damon in den Fängen der Mafia und ein kultiger Roadmovie von Fatih Akin

Mittwoch 11.1.

Der Preis der Versuchung (ARTE, 20.15 Uhr)

Frankreich im 18. Jahrhundert: Madame de La Pommeraye hat ein tolles Anwesen sowie einen Haufen Geld, das ihr toter Mann ihr hinterlassen hat. Als sie dem Marquis des Arcis begegnet, glaubt sie an die große Liebe, doch der galante Herzensbrecher verliert während der Affäre das Interesse. Aus Rache verkuppelt ihn Madame mit einer Frau mit fragwürdiger Vergangenheit und der Skandal nimmt seinen Lauf ...

Sehenswert: Wunderbar dekadentes Intrigenspiel vor feudaler herrschaftlicher Kulisse.

Regie: Emmanuel Mouret. F 2019. Mit Cécile de France, Edouard Baer, Alice Isaaz, Natalia Dontcheva u.a.

Sturm auf das Kapitol (WDR, 23 Uhr)

Am 6. Januar 2021 sollte im Kongress das amtliche Wahlergebnis verlesen werden, das Joe Biden zum US-Präsidenten macht. Hunderte Anhänger von Wahlverlierer Trump zogen aus Protest vors Kapitol, wo es zu Ausschreitungen kam. Der Mob drang mit Gewalt in das Kapitol ein, zahlreiche Menschen wurden teilweise schwer verletzt.

Sehenswert: Mithilfe von Handyaufnahmen und Aufzeichnungen von Überwachungskameras wird der Tag rekapituliert, der unrühmlich in die Geschichte der Vereinigten Staaten einging.

Regie: Jamie Roberts. USA/GB 2021.

Mirrors (Tele 5, 23.45 Uhr)

Der vom Tod seines Kollegen traumatisierte Ex-Cop Ben Carson nimmt eine Stelle als Nachtwächter in einem ausgebrannten Luxuskaufhaus an. Dort stellt er fest, dass hinter den Zierspiegeln eine dämonische Macht lauert, die zunächst nur ihm, dann seiner ganzen Familie nach dem Leben trachtet. Es sei denn, Ben enträtselt ein schreckliches Geheimnis aus der Vergangenheit …

Sehenswert: Nach dem Remake „The Hills Have Eyes“ liefert Frankreichs Genrespezialist Alexandre Aja mit seiner zweiten US-Regie einen ebenfalls gelungenen Ausflug ins Übersinnliche ab.

Regie: Alexandre Aja. USA 2008. Mit Kiefer Sutherland, Paula Patton, Cameron Boyce, Erica Gluck u.a.

Donnerstag 12.1.

Der unverhoffte Charme des Geldes (ServusTV, 20.15 Uhr)

Pierre-Paul aus Montreal ist studierter Philosoph, jobbt als Paketfahrer und ist Kapitalismusgegner. Ausgerechnet ihm fällt säckeweise Geld vor die Füße, als er Zeuge eines Überfalls wird, bei dem sich die Gangster gegenseitig abknallen. Er nimmt alles mit, weiß erst nichts damit anzufangen, doch das ändert sich, denn in dem Escortgirl Camille und dem aus dem Knast entlassenen Finanzkenner Sylvain „The Brain“ Bigras findet er „Helfer“. Denn Hilfe hat er auch nötig, sowohl die Polizei als auch die Mafia haben großes Interesse an den Millionen ...

Sehenswert: Kapitalismuskritik und Krimikomödie, clevere Dialoge und ein sympathisches Ensemble.

Regie: Denys Arcand. CAN 2018. Mit Alexandre Landry, Maripier Morin, Rémy Girard, Maxim Roy u.a.

Liebe und Intrigen (ServusTV, 22.40 Uhr)

Jungmanagerin Isabelle ist talentiert, motiviert und verehrt ihre Chefin Christine. Die gibt bei ihren Präsentationen auch Isabelles Arbeit als die eigene aus und vertröstet die Kollegin damit, dass sich das „Teamwork“ später auch für sie auszahlen würde. Doch in Wahrheit verachtet Christine ihre Mitarbeiterin. Als das eines Tages auch Isabelle bewusst wird, revanchiert sie sich auf ihre Weise und macht dabei auch vor Christines Lover nicht halt…

Sehenswert: Viel mehr als ein eskalierender Zickenkrieg - Corneaus letztes Werk ist zugleich eine elegante Satire aufs Geschäftsleben, die in einem doppelbödigen Krimi mündet.

Regie: Alain Corneau. F 2010. Mit Ludivine Sagnier, Kristin Scott Thomas, Patrick Mille, Guillaume Marquet u.a.

Freitag 13.1.

Departed – Unter Feinden (RTL 2, 20.15 Uhr)

Zwei Schüler der Bostoner Polizeiakademie kommen sich unwissentlich in die Quere: Colin Sullivan, Ziehsohn des irischen Unterweltbosses Frank Costello, landet als Maulwurf bei der Spezialeinheit, die Costello festnageln soll; Billy Costigan wird erst zum Schein inhaftiert, um sich später als verdeckter Ermittler bei Costello hochzudienen. Als beide Seiten vermuten, dass es einen Spitzel gibt, beginnt eine mörderische Jagd …

Sehenswert: Martin Scorsese und Autor William Monahan verlegten den Hongkong-Thriller „Infernal Affairs“ in einer Starbesetzung nach Boston. Heraus kam ein brutaler, aber fesselnder Thriller, mittlerweile ein Klassiker. Scorsese und Monahan erhielten dafür 2007 den Oscar.

Regie: Martin Scorsese. USA 2006. Mit Jack Nicholson, Matt Damon, Leonardo DiCaprio, Mark Wahlberg, Martin Sheen, Ray Winstone, Vera Farmiga u.a.

Gegen den Strom (ONE, 22.30 Uhr)

Um den Verkauf der örtlichen Aluminiumfabrik an einen chinesischen Investor zu verhindern, sabotiert Umweltaktivistin Halla mit Pfeil und Bogen die Stromversorgung der Schmelzhütte. Während sich die Regierung auf die fieberhafte Suche nach dem Attentäter begibt, erfährt Halla, dass ihr Adoptionsantrag endlich bewilligt wurde. Setzt sie ihren Kampf trotzdem fort?

Sehenswert: Der lakonische Humor und die herrlich absurden Situationen, täuschen nicht darüber hinweg, dass der Regisseur den Protest seiner Umweltaktivistin ernst nimmt.

Regie: Benedikt Erlingsson. IS/F/UA 2018. Mit Halldóra Geirharðsdóttir, Jóhann Sigurðarson, Juan Camillo Roman Estrada u.a.

Samstag 14.1.

Ein einfacher Plan (RTL 2, 20.15 Uhr)

Buchhalter Hank, sein debiler Bruder Jacob und dessen Kumpel Lou stoßen in einem verschneiten Waldstück auf ein abgestürztes Sportflugzeug. An Bord finden sie einen Toten – und eine Tasche mit über vier Millionen Dollar. Das Trio beschließt, die Scheine zu verstecken und keinem von dem Flieger zu erzählen, bis klar ist, ob jemand nach dem Geld sucht. Dennoch weiht Hank seine schwangere Frau Sarah ein  - der erste von vielen Fehlern bei diesem „ganz einfachen“ Plan …

Sehenswert: Horrorfilm-Ikone Sam Raimi setzt hier auf leise Töne: Feinfühlig schildert er den schleichenden moralischen Verfall braver Dörfler. Sein abgründiger Schneekrimi ähnelt ein wenig dem Kultfilm „Fargo“ und hält dem Vergleich durchaus stand.

Regie: Sam Raimi. USA/GB/BRD/F/J 1999. Mit Bill Paxton, Billy Bob Thornton, Bridget Fonda, Brent Briscoe u.a.

Milk (ONE, 21.40 Uhr)

1972 krempelt der New Yorker Versicherungsangestellte Harvey Milk sein Leben um und zieht mit seinem Lover nach San Francisco. Er macht das Arbeiterviertel Castro zum Schwulen-Mekka und entdeckt den Politiker in sich, der vehement und charmant für alle Minderheiten kämpft. 1977 wird er als erster offen Schwuler in einen US-Stadtrat gewählt – und macht sich seinen Amtskollegen Dan White zum Todfeind …

Sehenswert: Das Oscar-prämierte Drehbuch von Dustin Lance Black liefert ein genaues Zeitporträt und dank Sean Penn auch ein bleibendes filmisches Denkmal des unvergessenen Charismatikers Milk.

Regie: Gus Van Sant. USA 2008. Mit Sean Penn, Josh Brolin, James Franco u.a.

Black Beach (ServusTV, 22.05 Uhr)

Wenig zimperlich und immer die eigene Karriere im Blick: Unterhändler Carlos hat für seine Ölbosse schon so manche Eisen aus dem Feuer geholt. Nun soll er in Afrika einen von Terroristen entführten Ingenieur freibekommen. Dieser ist im Besitz brisanter Papiere, die den Deal des Ölmultis gefährden. Doch Carlos entdeckt sein Gewissen, denn schließlich war er mal als Entwicklungshelfer für die gute Sache unterwegs…

Sehenswert: Adrenalinhaltige, für sechs Goyas nominierte Action im Mix mit Globalisierungskritik. Die toll gespielte Hauptfigur macht eine spannende Entwicklung vom Saulus zum Paulus durch.

Regie: Esteban Crespo. E 2020. Mit Raúl Arévalo u.a.

Sonntag 15.1.

Donnie Brasco (ARTE, 20.15 Uhr)

Seit 30 Jahren killt Lefty für die Mafia, steht aber in der Hierarchie immer noch ganz unten. Nur der Junggangster Donnie Brasco zeigt Sympathie für ihn. Lefty vertraut dem Neuling und nimmt ihn unter seine Fittiche – ohne zu ahnen, dass Donnie in Wahrheit für das FBI arbeitet. Joe gerät in Konflikt, als Lefty ihm zum echten Freund wird und seine Chefs Ergebnisse sehen wollen – die könnten für Lefty tödlich sein …

Sehenswert: Die Memoiren des FBI-Agenten Piscone dienten Mike Newell als Vorlage für sein Mafia-Porträt – feine Charakterstudie, dichter an den „Sopranos“ als am „Paten“. Anschließend die Doku „In den Augen von Johnny Depp“.

Regie: Mike Newell. USA 1997. Mit Al Pacino, Johnny Depp, Michael Madsen, Bruno Kirby, James Russo u.a.

Tschick (ARD, 23.35 Uhr)

Mama spielt Tennis und trinkt, Papa fährt mit seiner Geliebten in Urlaub — die Sommerferien versprechen für Maik nur Langweile. Doch dann kommt Tschick - der Spätaussiedler-Spross ist wie Maik Außenseiter in der Klasse. Als er mit einem geklauten Lada bei ihm auftaucht, beginnt für den ängstlichen Maik das größte Abenteuer seines Lebens. Die beiden brettern los Richtung Walachei ...

Sehenswert: Fatih Akin erzählt die Geschichte einfühlsam, mit Sympathie und coolem Soundtrack (u. a. Seeed, Bilderbuch), aber immer auf Tuchfühlung mit der kultigen Romanvorlage von Wolfgang Herrndorf.

Regie: Fatih Akin. BRD 2016. Mit Tristan Göbel, Anand Batbileg, Nicole Mercedes Müller, Udo Samel, Anja Schneider, Uwe Bohm u.a.

Montag 16.1.

Einer kam durch (ARTE, 20.15 Uhr)

1940 wird Jagdflieger Franz von Werra während der Luftschlacht um England abgeschossen und gefangen genommen. Mit dem Offizier, der ihn verhört, wettet er, ihm werde innerhalb sechs Monaten die Flucht gelingen. Zwei Versuche scheitern, als er nach Kanada überstellt wurde, gelingt ihm eine abenteuerliche Flucht über die USA, Südamerika, Afrika, Spanien und Italien zurück nach Deutschland, wo er im Oktober 1941 bei einem erneuten Einsatz nach einem Motorschaden in der Nordsee ertrank.

Sehenswert: Franz von Werra gilt angeblich als einziger deutscher Soldat, der aus westlicher Gefangenschaft fliehen konnte. Tolle Darstellung von Hardy Krüger, die den Grundstein für seine internationale Karriere legte. Anschließend die Doku „Die Hardy-Krüger-Story“.

Regie: Roy Ward Baker. GB 1957. Mit Hardy Krüger, Colin Gordon, Michael Goodliffe, Alec McCowen, Terence Alexander u.a.

The Equalizer 2 (ZDF, 22.15 Uhr)

Der Eliteagent im Ruhestand Robert McCall arbeitet mittlerweile als Fahrer bei einem Mitfahrportal. Der neue Job bietet ihm reichlich Gelegenheit, mit Gewalt für (ausgleichende) Gerechtigkeit zu sorgen. Tagsüber wird der belesene Rächer zum Schutzengel für den schwarzen Nachbarsjungen Miles Whittaker, der beinahe auf die schiefe Bahn gerät. Als seine beste Freundin, die ehemalige CIA-Abteilungsleiterin Susan Plummer, in Brüssel ermordet wird, kommt McCall einer Verschwörung auf die Spur …

Sehenswert: „The Equalizer“ (2014) zählte zu den gelungensten Actionfilmen der letzten Jahre, der spannende Nachfolger kann fast mithalten.

Regie: Antoine Fuqua. USA 2018. Mit Denzel Washington, Pedro Pascal, Ashton Sanders, Melissa Leo, Bill Pullman u.a.

Dienstag 17.1.

Kindsköpfe (Kabel 1, 20.15 Uhr)

Anlässlich der Beerdigung ihres alten Basketballtrainers wollen fünf Kumpels die alten Zeiten aufleben lassen. Mitsamt ihren Familien nisten sie sich für ein Wochenende im Ferienhaus am See ein – Spaß und Chaos garantiert …
 
Sehenswert: Das amerikanische Komiker-Quintett hatte sichtlich Vergnügen, sich die Bälle zuzuspielen, ihre Filmfamilien dienen dabei als Stichwortgeber und Zielscheiben für Scherze höchst unterschiedlichsten Niveaus.

Regie: Dennis Dugan. USA 2010. Mit Adam Sandler, Kevin James, Chris Rock, David Spade, Rob Schneider, Salma Hayek, Maria Bello, Steve Buscemi, Jamie Chung u.a.

Nur Fliegen ist schöner (ServusTV, 22.10 Uhr)

Als der bisschen vom Leben gelangweilte Grafikdesigner Michel im Internet auf die Seite eines Kajakanbieters stößt, beschließt er, sich eine Auszeit zu gönnen. Noch ahnt er nicht, dass die geplante Paddeltour seinem Leben eine neue Richtung geben wird. Doch schon auf seiner ersten Rast entdeckt er einen Ort, dessen Unbeschwertheit ihn auf magische Weise gefangen nimmt ...

Sehenswert: Die Leichtigkeit des Erzählens, die kauzigen Nebenfiguren und die von leiser Ironie getragenen Dialoge verleihen der Geschichte einen unbeschwerten französischen Zauber.

Regie: Bruno Podalydès. F 2016. Mit Bruno Podalydès, Sandrine Kiberlain, Agnès Jaoui, Vimala Pons u.a.

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