Regie: Marlene Dietrich, Charles Laughton, Tyrone Power u.a.
In 30 Jahren Karriere drehte Brad Pitt eine Vielzahl herausragender Filme. Doch gelang es ihm damit, das Image des blonden Cowboys aus seinem Erfolgsdebüt „Thelma & Louise“ (1991) vergessen zu machen? Denn was anfangs der Schlüssel seines Erfolgs war, erwies sich später als schwere Bürde. Die Doku schildert den ungewöhnlichen Weg dieses cinephilen Schauspielers.
Sehenswert: Lange versuchte der Oscarpreisträger vergeblich, sein Image als Sexsymbol abzustreifen und auch in andere Rollen zu schlüpfen. Die Biografie zeichnet Pitts ungewöhnlichen Werdegang nach und beleuchtet dabei die mitunter mutigen Entscheidungen, mit denen er als Schauspieler, aber auch – dem breiten Publikum weniger bekannt – als Produzent das unabhängige amerikanische Filmschaffen bereicherte und erneuerte. Wie Robert Redford vor ihm, nutzte Pitt seinen Superstarstatus und förderte ein anspruchsvolles, kreatives Kino fernab der ausgetretenen Pfade Hollywoods. Zudem spendet er Millionen an Hilfsorganisationen und setzt sich für Naturschutz ein. Guter Mann!
Regie: Thibaut Sève, Adrien Denouette. F 2021.
Februar 1815. Edmond Dantès, seit wenigen Tagen der neue Kapitän der „Pharao“, einem Segelschiff des Reeders Morel, ist auf dem Rückweg nach Marseille. Um noch einen letzten Wunsch seines verstorbenen Vorgängers zu erfüllen, macht Edmond unterwegs einen Abstecher auf die Insel Elba zu Napoléon. In Marseille angekommen, wo er sich mit seiner geliebten Mercédès verloben will, wird er von Caderousse, seinem neidischen 2. Offizier, und von Fernand Mondego, der Mercédès unbedingt heiraten will, als bonapartistischer Agent denunziert. Staatsanwalt Gérard de Villefort lässt Dantès ohne Urteil lebenslänglich im berüchtigten Gefängnis Château d‘If auf der Felseninsel vor Marseille einkerkern…
Sehenswert: Alexandre Dumas’ Klassiker der Weltliteratur, wurde mehr als ein dutzend Mal verfilmt. Am eindringlichsten und am schönsten hat ihn aber Jean Marais verkörpert, der als Hauptdarsteller von Mantel-und-Degen-Filmen jahrelang zu den populärsten französischen Filmstars.
Regie: Robert Vernay. F 1954. Mit Jean Marais, Lia Amanda u.a.
Berlin, im Jahre 1989. Während das DDR-Regime in den letzten Zügen liegt und sich auf der ganzen Welt bahnbrechende Umwälzungen ankündigen, steht in Kreuzberg die Zeit still. Hier lebt Frank. Er wird bald 30 und deshalb von allen respektvoll „Herr Lehmann“ genannt. Er gilt als graue Eminenz in dieser überschaubaren Welt voller Philosophen, Lebenskünstler und Flaschenbiertrinker…
Sehenswert: Eine melancholisch unterhaltende Tragikomödie nach dem gleichnamigen Bestseller des Element-of-Crime-Sängers Sven Regener.
Regie: Leander Haußmann. BRD 2003. Mit Christian Ulmen, Detlev Buck, Katja Danowski u.a.
Sam „Ace“ Rothstein ist der König der Buchmacher. Seine Intelligenz, sein Perfektionismus und seine Beherrschtheit sind legendär. Dank dieser Tugenden wählt die Italomafia ihn aus, ihr Vorzeigecasino, das Tangiers in Las Vegas, zu leiten. Und das, obwohl er kein Italiener ist. Mit seinem wachsamen Auge optimiert er die sprudelnden Geldströme. Die Mafiosi in Chicago kassieren in Ruhe ab und sind zufrieden. Das perfekt organisierte Räderwerk gerät jedoch ins Stottern, als zwei Menschen Aces Wege kreuzen…
Sehenswert: Visuell berauschendes Meisterstück das vom Aufstieg und Fall der Mafia in Las Vegas erzählt und eine Besetzung aufweist, die ihresgleichen sucht.
Regie: Martin Scorsese. USA 1995. Mit Robert De Niro, Sharon Stone, Joe Pesci u.a.
Silence (ARTE, 20:15 Uhr)
Japan, 1633: Inmitten malerischer Berglandschaften fesselt eine Gruppe japanischer Inquisitoren weiße Männer an Pfähle und verbrüht sie kopfabwärts mit heißem Wasser. Bereitwillig lassen die Gefesselten die brutale Taufe über sich ergehen, anstatt wie gefordert ihrem Glauben abzuschwören. Es sind europäische Priester, die zum Missionieren hergekommen sind. Unter ihnen ist Pater Ferreira aus Portugal, der in seiner Heimat bereits für tot gehalten wird. Fest entschlossen, ihren Lehrer zu finden, machen sich seine ehemaligen Priesterschüler Rodrigues und Garupe auf den Weg nach Japan und scheuen dabei kein Risiko…
Sehenswert: Verfilmung des Romans von Endō Shūsaku, mit der Scorsese anspruchsvoll Fragen um Glauben und Zweifel diskutiert und so eine Brücke zu seinem eigenen Werk schlägt. Überzeugend dabei seien laut Filmdienst vor allem die „visuellen Brillanz und die perfekte Ausstattung…“
Regie: Martin Scorsese. USA 2016. Mit Adam Driver, Andrew Garfield, Liam Neeson u.a.
Er gilt als eines der größten Filmtalente aller Zeiten: Daniel Day-Lewis. Ob als brutaler Bandenführer in „Gangs of New York“ oder zuletzt als exzentrischer Modeschöpfer in „Der Seidene Faden“. Die Dokumentation beleuchtet den Werdegang des Ausnahmeschauspielers – von seinen Anfängen als Sprössling der britischen Kulturelite bis hin zum weltweit gefeierten Filmstar.
Sehenswert: Die Dokumentation beleuchtet die Karriere des Schauspielers, indem sie ihn selbst zu Wort kommen lässt. In verschiedenen Interviews gibt Day-Lewis mit seiner teils humorvollen, teils zurückhaltenden Art Einblicke in seine Gedankenwelt. Dabei werden einige private Details preisgegeben, anderes wird verschwiegen oder nur andeutet. Filmausschnitte und unveröffentlichte Familienakten vervollständigen das Porträt eines der größten Ausnahmetalente der Filmgeschichte.
Regie: Nicolas Maupied / Jeanne Burel. F 2020.
Fans und Spieler fragen sich ebenso wie der überwiegende Teil der Weltöffentlichkeit: Warum findet die Fußball-WM in diesem Jahr in Katar statt? Thomas Hitzlsperger als ehemaliger leidenschaftlicher Nationalspieler und Bundesliga-Manager kritisiert die WM-Vergabe – aber er resigniert nicht, er will verstehen. Hitzlsperger reist nach Katar und sucht nach Arbeitern, die die Stadien mitgebaut haben und ihm aus erster Hand von den dortigen Zuständen berichten können. In Nepal am Fuße des Himalayas trifft er außerdem Hinterbliebene von verstorbenen Arbeitern, die in Katar unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten mussten. Viel wird über Katar gesprochen, doch selten mit Katarern. Und schon gar nicht mit Frauen. Eine von ihnen ist Noof Alabdulla, sie lädt Hitzlsperger zu sich nach Hause ein. Bei Tee und Gebäck berichtet sie von den Besonderheiten der arabischen Kultur, von der Rolle der Frauen, und warum es sich lohnt, beim Blick auf Katar etwas genauer hinzuschauen…
Sehenswert: …weil - vermutlich - aufschlussreich. Muss jeder selber wissen, ob er die Glotze dann, wenn’s los geht, anmacht oder nicht… Ab 22:50 Uhr: WM der Lügen – wie die FIFA Katar schönredet (ebenfalls ARD)
Regie: Nick Golüke. BRD 2022.
Mit einem einzigartigen Experiment möchte der Bayerische Rundfunk die Themen Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein auf unterhaltsame Weise ins Fernsehen bringen. Unter dem Titel „Willkommen in Nachhalting“ werden Bürgerinnen und Bürger der schwäbischen Gemeinde Mering einen Monat lang versuchen, besonders nachhaltig zu leben, um so gemeinsam ein Ziel zu erreichen: in vier Wochen so wenig Plastikmüll wie möglich zu produzieren.
Sehenswert: Gewiss… während in Bayern und ganz Deutschland ein Plastikfrei/Unverpackt-Laden nach dem anderen wieder dicht macht, weil sowohl der politisch Wille als auch das Bewusstsein bei den Menschen fehlt, versuchen sie im BR die Kehrtwende… vergeblich vermutlich!
Die Lage ist viel ernster als gedacht. Im Gespräch mit weltweiten Spezialisten muss der französische Schriftsteller, Regisseur und Aktivist Cyril Dion feststellen, dass der Klimawandel vor allem ein strukturelles Problem ist, das mit Wirtschaft und Politik zusammenhängt. Cyril trifft auf Widerstandskämpfer:innen, Demonstrant:innen und NGOs, die mit harten Bandagen kämpfen…
Sehenswert: Hier wird sehr deutlich vor Augen geführt, dass sich die Menschheit auf das Schlimmste vorbereiten muss, auch wenn einige Initiativen Hoffnung wecken. Bis diese Früchte tragen, müssen die Menschen sich den Tatsachen stellen und mit dem Unausweichlichen auseinandersetzen …
Regie: Cyril Dion. F 2022.
Die Brüder Kojo und Kofi wachsen auf der Elektroschrott-Müllhalde Agbogbloshie in Ghanas Hauptstadt Accra auf. Ihren Lebensunterhalt verdienen sie mit dem Sammeln von Metallen aus westlichem Elektroschrott. Eines Tages macht Kojo eine Begegnung mit einem Borga aus Deutschland, also einem „reichen Onkel aus dem Ausland“, die sein Leben verändert. 10 Jahre kann Kojo selbst nach Deutschland gehen, es beginnt eine fünfjährige Irrfahrt über die Kontinente. In Deutschland angekommen erkennt er, dass sein Traum ein Mythos ist. Sein Lichtblick ist Lina, doch auch bei ihr versucht er das Bild zu erfüllen, von dem er denkt, dass es alle von ihm erwarten - das Bild des Borgas.
Sehenswert: Ein „aufwendig produziertes Drama“ (Der Tagesspiegel) „in einer großen Erzählung“ (FAZ). Deutsches Kino kann offensichtlich auch mal gut sein…
Regie: York-Fabian Raabes. BRD / Ghana 2021. Mit Eugene Boateng, Jude Arnold Kurankyi, Elikem Kumordzie, Christiane Paul u.a.