Unsere TV-Tipps von Mittwoch 01.02. bis Dienstag 07.02.

Hader unvergleichlich gut als Brenner, Daniel Craig, Tom Hanks, Paul Newman, Jennifer Jason Leigh und Jude Law in einer großartigen Gangsterballade und ein mysteriöser Liebesfilm mit Keanu Reeves und Sandra Bullock
Mittwoch 1.2.
Last Samurai (KABEL 1, 20:15 Uhr)
In Japan trainiert der abgewrackte Bürgerkriegsveteran Capt. Nathan Algren die Truppen des Kaisers im Umgang mit modernen Waffen, um sie für den Kampf gegen die letzten Samurai des Landes zu wappnen. Algren wird beim ersten Kampf von den Samurai gefangen genommen und wird langsam Teil des Dorfes, in dem er gefangen gehalten wird. Er ist völlig fasziniert von ihren Traditionen und ihrem strengen Ehrenkodex - und will bald selbst ein echter Samurai werden …
Sehenswert: Rüdiger Suchsland sah das Abenteuer-Helden-Epos als: „Exzellentes Unterhaltungskino mit traumhaften Bildern.“ Dem schließen wir uns gerne an, Cruise hin oder her…
Regie: Edward Zwick. USA 2003. Mit Tom Cruise, Ken Watanabe u.a.
Absturz ins Leben (ARTE, 20:15 Uhr)

Montréal, Winter 2011: Nach vielen Jahren trifft Paul Sneijder seine Tochter Marie wieder. Sie ist zu den Feiertagen aus Frankreich angereist, um den Vater zu sehen. Da seine neue Ehefrau sich geweigert hat, seine Tochter aus erster Ehe bei sich zu Hause zu empfangen, lädt er sie in ein teures Restaurant in einem Wolkenkratzer ein. Als sie es verlassen, stürzt der Fahrstuhl ab. Monate später erwacht Paul aus dem Koma und muss begreifen, dass er der einzige Überlebende des Unfalls ist. Er ist ein physisch und psychisch gebrochener Mann. Die Trauer um die Tochter wird durch seine Schuldgefühle ins Unerträgliche gesteigert und versetzt ihn anfänglich in einen Zustand der inneren Apathie. Doch als juristisch der maximale Geldwert als Schadensersatz für den Tod seiner Tochter erstritten werden soll, bäumt er sich auf…
Sehenswert: Ein Drama als „leise, feinsinnige und tragikomische Selbstfindung“. (TV Today).
Regie: Thomas Vincent. F / CDN 2016. Mit Thierry Lhermitte, Géraldine Pailhas u.a.
Der Knochenmann (3sat, 23:10 Uhr)
Unwillig übernimmt Brenner von seinem alten Freund Berti den mickrigen Auftrag, Horvaths Leasingwagen zurückzubringen, und macht sich auf den langen Weg in die tiefe Provinz. Ein Nachsendeauftrag führt direkt zum „Löschenkohl“, einer Backhendlstation von legendärem Ruf. Tausende Hühner müssen wöchentlich ihr Leben lassen, um hier, knusprig paniert, bis auf die Knochen abgenagt zu werden. Eine Knochenmehlmaschine zermahlt die Hühnerreste zu Futtermehl für die nächste Hühnergeneration - ein kannibalischer Kreislauf des Fressens und Gefressenwerdens.
Sehenswert: „Der Knochenmann“ gilt unter Fans als die bislang beste Verfilmung der Brenner-Reihe. Selbstverständlich nach dem gleichnamigen Roman von Wolf Haas.
Regie: Wolfgang Murnberger. Ö / D 2009. Mit Josef Hader, Birgit Minichmayr, Josef Bierbichler, Simon Schwarz u.a.
Donnerstag 2.2.
Der Rosengarten von Madame Vernet (rbb, 20:15 Uhr)
Die schönsten Rosen wachsen nicht einfach so. Niemand wüsste das besser als Madame Vernet. Die Rosenzucht ihres verstorbenen Vaters, die sie mitsamt wertvoller Patente übernommen hat, genießt großes Ansehen. Leider läuft es geschäftlich weniger gut. Um die drohende Insolvenz abzuwenden, muss Madame Vernet endlich wieder den begehrten Züchterpreis gewinnen.
Sehenswert: Ein ebenso rührendes wie ansprechendes Feel-Good-Movie mit hervorragendem Cast.
Regie: Pierre Pinaud. F 2021. Mit Melan Omerta, Catherine Frot u.a.
Die Mothman Prophezeiungen (ServusTV, 20:15 Uhr)
Ohne es bewusst wahrgenommen zu haben, landet der Journalist John Klein in dem Städtchen Pleasant Point am Ohio River. Von der Polizistin Connie Mills erfährt John, dass es in letzter Zeit in dem Ort zu mehreren mysteriösen Vorfällen kam. Zudem warnt ein Unbekannter per Telefon vor bevorstehenden Katastrophen. John begibt sich auf die Suche nach dem geheimnisvollen Mottenmann.
Sehenswert: Ein gelungener Mystery-Grusel-Thriller, der von seinen Hauptdarstellerinnen und Hauptdarsteller lebt und ganz nebenbei „auch ohne krasse Effekte“ auskommt.
Regie: Mark Pellington. USA 2002. Mit Richard Gere, Laura Linney u.a.
Freitag 3.2.
Die Akte General (3sat, 20:15 Uhr)

In der Bundesrepublik der 1950er-Jahre kämpft Generalstaatsanwalt Fritz Bauer mit dem jungen Staatsanwalt Joachim Hell gegen die Vertuschung nationalsozialistischer Verbrechen. Doch damit macht er sich viele Feinde, die ihm Steine in den Weg legen. Unterstützt wird er vom jungen Staatsanwalt Joachim Hell, mit dem er ein Verfahren gegen Adenauers engsten politischen Vertrauten Hans Globke in Gang setzen möchte.
Sehenswert: Ein wirklich gutes, wenngleich etwas betuliches TV-Polit-Drama!
Regie: Stephan Wagner. BRD 2016. Mit Ulrich Noethen, David Kross u.a.
Absolute Giganten (ONE, 23:00 Uhr)
Hamburg: Nur eine Nacht trennt die drei Freunde Floyd, Ricco und Walter vom unwiderruflichen Abschied. Eine letzte Nacht, die es in sich haben muss. So ziehen die Drei durch Kneipen, Straßen und Clubs, träumen, streiten, lachen. Hin- und hergerissen zwischen der Melancholie des Abschieds und der Euphorie über die letzten gemeinsamen Stunden erleben sie nochmals sämtliche Höhen und Tiefen ihrer Freundschaft. Und landen bei einem Kickerspiel, bei dem es auf einmal um Alles oder Nichts geht und eigentlich um noch viel mehr.
Sehenswert: Was den Münchnern ihre „Geschichten“ sind, sind den Hamburgern ihre „Giganten“. An den Kinokassen lief’s nicht so dolle, nach dem Gewinn mehrerer Auszeichnungen und einer DVD-Veröffentlichung allerdings vergrößerte sich das Publikum immens.
Regie: Sebastian Schipper. BRD 1998. Mit Frank Giering, Julia Hummer, Florian Lukas u.a.
Samstag 4.2.
Brecht (3sat, 20:15 Uhr)
Das zweiteilige Biopic thematisiert das Leben und Wirken des Dramatikers und Lyrikers Bertolt Brecht. Über Jahrzehnte hat der Regisseur Breloer mit Brechts Weggefährten, mit Frauen, Geliebten, Familienmitgliedern und Freunden, Verbündeten und Verstoßenen gesprochen, darüber ein Buch geschrieben und anschließend sein Leben verfilmt. „Ich werde der Welt zeigen, wie sie ist. Aber wie sie wirklich ist.“ Dieses Brecht’sche Programm wendet Breloer in seinem Dokudrama auf Brecht selbst an.
Sehenswert: Die Nachtkritik sah einen „rasenden Ritt durch die Geschichte der Zwischenkriegszeit“. Herausragend dabei die beiden Brecht-Darsteller Tom Schilling (jung) und Burghart Klaußner (älter).
Regie: Heinrich Breloer. BRD 2019. Mit s.o. sowie Adele Neuhauser, Mala Emde u.a.
Der Rosenkrieg (ZDFneo, 22:25 Uhr)
Was passieren kann, wenn eine Frau nach einigen Ehejahren plötzlich ihre Selbständigkeit entdeckt und zielbewußt auf die Scheidung zusteuert, das erzählt Danny DeVito in seiner Krimikomödie. Es begann so romantisch: Der brillante Jurist Oliver und die erfolgreiche Turnerin Barbara verlieben sich Hals über Kopf ineinander und heiraten. Doch nach einiger Zeit entfacht zwischen den einst in Liebe vereinten Eheleuten ein hässlicher Kleinkrieg.
Sehenswert: Eine turbulente, geradezu aberwitzig schwarzhumorige Komödie über ein fieses Ehe-Duell, in dem grundsätzlich nur unter die Gürtellinie gezielt wird…
Regie: Danny DeVito. USA 1989. Mit Kathleen Turner, Michael Douglas u.a.
Sonntag 5.2.
Bist du Glücklich? (ONE, 20:15 Uhr)

Nach 13 Jahren haben sich Sonja und Marc voneinander getrennt. Die Liebe kam ihnen abhanden wie anderen Leuten ein Stock oder Hut. Um ihr Wochenendhaus zu verkaufen, begeben sich die beiden auf eine letzte gemeinsame Autofahrt. Unterwegs stellen sie fest, dass noch längst nicht alles gesagt ist und dass sie sich einander immer noch verbunden fühlen - trotz aller Verletzungen und Schuldzuweisungen. Als es zu einer Verzögerung des geplanten Verkaufs kommt, müssen die beiden die Nacht in ihrem Haus verbringen. Es ist ihre letzte Chance, Antworten auf all die Fragen zu finden, die besser spät als nie gestellt werden.
Sehenswert: Einen „kitschfreien, bittersüßen Liebesfilm“ erkannte Claudia Tieschky für die SZ, der sich, geht es nach Christian Buß vom Spiegel an die „Popsong-getriebenen Liebes- und Trennungsfilme der britischen Produktionsfirma Working Title Films“ anlehnt.
Regie: Max Zähle. BRD 2019. Mit Laura Tonne, Ronald Zehrfeld, Günther Maria Halmer u.a.
Das Haus am See (RTL 2, 20:15 Uhr)
Architekt Alex Wyler zieht in ein Haus am See. Dort findet er rührende Briefe der Vormieterin. Zwischen den beiden entwickelt sich eine intensive Brieffreundschaft. Sie finden heraus, dass sie zwei Jahre getrennt voneinander leben.
Sehenswert: Frank Neumann meinte für moviereporter.de: „Eine wunderschön melancholische Geschichte über die Liebe und ihre seltsamen Wege, die sie manchmal geht. Der perfekte Film für Sehnsüchtige oder Verliebte.“ Andere wiederum halten das alles für „Käse“, wie etwa der angesehene Schriftsteller und Filmkritiker James Berardinelli. Entscheidet selbst.
Regie: Alejandro Agresti. USA 2006. Mit Keanu Reeves, Sandra Bullock, Christopher Plummer u.a.
Spiel mit das Lied vom Tod (BR, 23:45 Uhr)
An einem Viehbahnhof im Wilden Westen kommt ein Revolvermann mit dem Zug an. Dort wird er von drei Killern erwartet, doch der Fremde kann seine Gegner erschießen. Kurz darauf erreicht er eine kleine Stadt, in der Gangster Frank einer Witwe ihr Land rauben will. Zusammen mit dem Banditen Cheyenne hilft der mysteriöse Fremde, der stets eine Mundharmonika mit sich trägt, der Frau.
Sehenswert: Ein cineastisches Western-Meisterwerk.
Regie: Sergio Leone. I / USA 1968. Mit Charles Bronson, Henry Fonda, Claudia Cardinale u.a.
Montag 6.2.
Eine Frau mit berauschenden Talenten (MDR, 23:10 Uhr)
Die Dolmetscherin Patience Portefeux lebt mit ständigen Geldsorgen. Die Heimkosten für ihre Mutter lasten auf ihr und der Job beim Pariser Drogendezernat ist miserabel bezahlt. Als Patience ein Telefonat zwischen arabischsprachigen Dealern übersetzt, erkennt sie Afid, den Sohn der liebevollen Pflegerin ihrer Mutter. Aus Solidarität warnt sie Khadidja und sorgt dafür, dass der Drogenkurier seine Haschisch-Lieferung vor dem Zugriff der Fahnder verschwinden lässt.
Sehenswert: Eine nette Tragikkomödie, typisch französisch.
Regie: Jean-Paul Salomé. F / B 2020. Mit Isabelle Huppert, Liliane Rovère, Yasin Houicha, Farida Ouchani u.a.
Road To Perdition (ARTE, 21:50 Uhr)
Illinois, 30er Jahre: Familienvater Mike Sullivan ist ein Geldeintreiber und Auftragskiller im Dienst des irischen Gangsterbosses John Rooney. Als Mikes Sohn Michael Jr. Zeuge einer tödlichen Schießerei wird, deren Auslöser John Rooneys Sohn Connor ist, kommt es zu einer Kette tragischer Ereignisse: Connor beschließt, die ihm potenziell gefährlichen Zeugen der Tat zu töten. So ermordet er Mike Sullivans Ehefrau und den jüngsten Sohn. Mike und sein zweiter Sohn entgehen den ersten Anschlägen. Doch fortan sind sie nirgendwo mehr sicher. Während Connor weiterhin Jagd auf sie macht und der unheimliche Killer Maguire mit ins Spiel kommt, plant Mike Sullivan einen Vergeltungsschlag gegen das Syndikat.
Sehenswert: Beeindruckende, äußerst stimmungsvolle Gangsterballade mit namhaftem und furios aufspielendem Ensemble.
Regie: Sam Mendes. USA 2002. Mit Daniel Craig, Tom Hanks, Paul Newman, Jennifer Jason Leigh, Jude Law u.a.
Dienstag 7.2.
Unschuldig (3sat, 20:15 Uhr)

Alex Schwarz kommt nach sieben Jahren aus dem Gefängnis. Er setzt alles daran, den wahren Mörder seiner Frau zu finden, um seine Kinder zurückzubekommen. Für Angehörige, Zeugen und sogar die Polizei könnte das zum Problem werden. Zwischen die Fronten gerät die Kommissarin, die ein Netz aus Falschaussagen und Ermittlungsfehlern freilegt.
Sehenswert: Hans Hoff attestierte diesem durchwegs gut besprochenen Krimidrama in der SZ anfängliche Schwächen war aber ab einem gewissen Zeitpunkt gefesselt: „Den Anfang dieses Films kann man vergessen…“ aber es entwickelt sich „ein Großwerk, das noch nachhallt, wenn der Abspann längst durch ist.“
Regie: Nicolai Rohde. BRD 2019. Mit Felix Klare, Anna Loos u.a.
Learning to Drive – Fahrstunden fürs Leben (ServusTV, 22:10 Uhr)
Nach der Trennung von ihrem Gatten muss die New Yorker Literaturkritikerin Wendy ihr Leben neu organisieren. Dazu braucht sie erstmal einen Führerschein. Wendy beginnt, bei dem indischen Fahrlehrer Darwan Unterricht zu nehmen. Trotz der kulturellen Unterschiede entwickelt sich eine enge Freundschaft. Doch Darwans Familie hat für ihn bereits eine Braut ausgesucht.
Sehenswert: Eine lockere Feel-Good-Komödie. Manchen zu seicht, aber für gehaltvolle Entspannung ist allemal gesorgt, was auch den beiden tollen Hauptdarstellern zu verdanken ist.
Regie: Isabel Coixet. USA 2015. Mit Patricia Clarkson, Ben Kingsley u.a.