Feingefühl und Völkerverständigung sind zwar nicht sein Ding, aber trotzdem soll der New Yorker Cop Nick Conklin den Yakuza-Gangster Sato nach Japan überführen. Kaum in Osaka gelandet, geht der Ärger los: Statt japanischer Cops nehmen mafiöse Komplizen Sato in Empfang. Ein wilde Jagd durch Tokyo beginnt, aber erst als die Yakuza seinen Kollegen Charlie ermordet, begreift der egoistische Conklin, dass er vielleicht mal auf den bedächtigen Kommissar Matsumoto hören sollte …
Sehenswert: Ridley Scott hetzt den Helden durch fiebrig flirrende Stadtansichten und thematisiert Chauvinismus und westliche Arroganz.
Regie: Ridley Scott. USA 19989. Mit Michael Douglas, Andy Garcia, Ken Takakura, Kate Capshaw u.a.
Montana in den 1920ern: Der presbyterianische Pastor Maclean erzieht seine Söhne streng, aber im Einklang mit Gott und der Natur. Die Brüder sind grundverschieden: Raufbold Paul liebt das Risiko, der ältere Norman liebt seine Bücher und strebt ein bürgerliches Leben an. Einklang herrscht zwischen ihnen nur beim Fliegenfischen. Während Norman zum Literaturprofessor aufsteigt, leidet Paul zunehmend unter der Unnahbarkeit des Vaters …
Sehenswert: Das meisterhafte Melodram von Robert Redford schwelgt in Oscar-prämierten Bildern, verhandelt gesellschaftskritische Themen und kurbelte Brad Pitts Karriere als Herzensbrecher an. Nicht nur zum Vatertag und für Fliegenfischer sehenswert.
Regie: Robert Redford. USA 1992. Mit Tom Skerritt, Brad Pitt, Craig Sheffer u.a.
Der oft das Publikum schockierende Komiker Henry bekommt mit Opernsängerin Ann ein als Holzpuppe geborenes Kind, um dessen Gesangstalent sich Henry nach dem Tod der Mutter alleine kümmern muss. Das hat ungeahnte Folgen, für ihn und seinen Schützling Annette ...
Sehenswert: Für seinen ersten Film seit „Holy Motors“ (2012) wurde Leos Carax in Cannes als bester Regisseur geehrt. Dass gelang ihm mit seinem von der Avantgarde-Rockband Sparks vertonten Musical-Comeback zwar nicht mehr, aber trotzdem ist der Film ein Erlebnis.
Regie: Leos Carax. F/B/BRD/USA/J/MEX/CH 2021. Mit Adam Driver, Marion Cotillard, Simon Helberg, Rila Fukushima u.a.
Erster Weltkrieg, ein Tag im April 1917. An der britischen Front herrscht Ausnahmezustand. Die jungen Soldaten Will Schofield und Tom Blake sollen ihren Kameraden, darunter auch Toms Bruder Joseph, auf der anderen Seite des Feindgebiets eine überlebenswichtige Nachricht überbringen, die sie vor einer tödlichen Falle der Deutschen warnen soll ...
Sehenswert: Oscar-Preisträger Sam Mendes verfilmte eine mit fiktiven Elementen angereicherte Erzählung seines Großvaters Alfred H. Mendes, der im Ersten Weltkrieg als Meldeläufer diente, als One-Shot, also ohne erkennbare Schnitte. Das sorgt für Spannung und eindrucksvolle Bilder.
Regie: Sam Mendes. GB/USA 2019. Mit Dean-Charles Chapman, George McKay, Daniel Mays, Colin Firth u.a.
Beatrice lebt in einer Zukunft, in der die Menschen in fünf Kategorien eingeteilt sind: die Furchtlosen „Ferox“, die Selbstlosen „Altruan“, die Freimütigen „Candor“, die Wissenden „Ken“ und die Friedfertigen „Amite“. Aufgewachsen in der Obhut der Altruan, muss sich Beatrice mit sechzehn Jahren entscheiden, in welcher der Fraktionen sie leben will. Sie entscheidet sich für die mutigen Ferox – wohl wissend, dass sie eine Unbestimmte ist, eine Person, die mehrere Tugenden in sich trägt. Damit wird Tris, wie sie sich nennt, zur Gefahr für Ken-Anführerin Jeanine …
Sehenswert: Regisseur Burger gelingt es, Young-Adult- und Sci-Fi-Motive zu einem Mix aus Survival-Abenteuer und Lovestory zu verknüpfen.
Regie: Neil Burger. USA 2014. Mit Shailene Woodley, Theo James, Kate Winslet, Jai Courtney, Zoë Kravitz u.a.
Ihre Karriere reicht der New Yorker Autorin Elizabeth nicht mehr, ihre Ehe fühlt sich falsch an, auch eine Affäre stillt ihre Sehnsucht nach einem tieferen Lebenssinn nicht. So verordnet sich Elizabeth eine einjährige Weltreise unter dem Motto „Eat, Pray, Love“: Schlemmen in Italien, meditieren in Indien und auf Bali die Bedeutung wahrer Liebe ergründen…
Sehenswert: Elizabeth Gilberts autobiografischer Roman von 2006 war ein Millionenerfolg und in der Verfilmung überstrahlt Julia Roberts’ raumgreifendes Lächeln alles – auch die Klischees, die bildgewaltig bedient werden.
Regie: Ryan Murphy. USA 2010. Mit Julia Roberts, Billy Crudup, James Franco, Javier Bardem u.a.
Unauffälliger als Ed Crane kann man kaum durchs Leben ziehen: Er redet kaum, raucht viel, arbeitet im Frisiersalon seines Schwagers, führt eine scheintote Ehe mit Doris. Licht am Ende des Tunnels sieht er, als ihm ein Kunde die Beteiligung an einem „todsicheren“ Geschäft anbietet. Dafür braucht Ed Geld – so schreibt er einen anonymen Erpresserbrief an Big Dave, den Lover seiner Frau, doch bald schon geht es auch um Mord ...
Sehenswert: Großartige Hommage an Hollywoods Schwarze Serie, allerdings mit dem Humor der Coen-Brüder angereichert.
Regie: Ethan Coen, Joel Coen. USA 2005. Mit Billy Bob Thornton, Frances McDormand, Michael Badalucco, James Gandolfini u.a.
Griesgram Vincent ist alles andere als ein Heiliger, er trinkt, wettet etc. Trotzdem will Scheidungskind Oliver unbedingt sein Freund werden. Vincent spielt zwar den Babysitter, denkt aber gar nicht dran, seine Gewohnheiten zu ändern. So geht Oliver mit auf die Rennbahn, oder sitzt am Tresen, statt Hausaufgaben zu machen ...
Sehenswert: So umwerfend, berührend und komisch wie hier war Bill Murray selten – großartige Komödie mit ein paar nachdenklichen Untertönen.
Regie: Theodore Melfi. USA 2014. Mit Bill Murray, Jaeden Lieberher, Melissa McCarthy, Naomi Watts u.a.
Boxtrainer Frankie lässt sich nur sehr widerwillig überreden, mit Maggie zu arbeiten. Doch ihr Talent überzeugt ihn. Maggie legt eine Blitzkarriere hin, eilt von Sieg zu Sieg – bis sie beim Titelkampf von einem furchtbaren Schlag getroffen wird, der alles verändert …
Sehenswert: Das mehrfach Oscar-prämierte Boxerinnen-Drama ist ein eindrucksvoller Film über Freundschaft und Loyalität, so komplex wie kitschfrei.
Regie: Clint Eastwood. USA 2004. Mit Clint Eastwood, Hilary Swank, Morgan Freeman, Jay Baruchel u.a.
Hape Kerkeling bricht auf der Bühne zusammen - Diagnose Burn Out! Sein Arzt verordnet dem Entertainer eine Zwangspause. Aber statt auf dem Sofa rumzuhängen, macht Hape sich auf, um auf dem Jakobsweg ins spanische Santiago de Compostela zu wandern - knapp 800 Kilometer. Der steinige Pilgerpfad beschert dem gut genährten Sportmuffel Blasen und Muskelkater, aber auch schöne Bekanntschaften wie die geheimnisvolle Stella und viele neue Einsichten ...
Sehenswert: Devid Striesow spielt denn als sinnsuchender Film-Kerkeling großartig. Gedreht wurde großenteils am echten Jakobsweg.
Regie: Julia von Heinz. BRD 2015. Mit Devid Striesow, Martina Gedeck, Karoline Schuch, Katharina Thalbach, Annette Frier u.a.
Meisterdieb Richard Pace wird von einer Gruppe anderer Krimineller angeheuert wird, um beim größten Coup aller Zeiten zu helfen. Die Misfits („Außenseiter“) wollen das Gold eines skrupellosen Scheichs, das zur Finanzierung von Terrortruppen verwendet wird, stehlen und es für einen wohltätigen Zweck stiften. Doch die Rechnung haben die modernen Robin Hoods ohne den fiesen Schultz gemacht ...
Sehenswert: Obwohl das Szenario vorhersehbar ist, kann der Action-Heist-Movie mit dynamischen, schnellen Schnitten und coolen Bildern überzeugen.
Regie: Renny Harlin. USA 2021. Mit Pierce Brosnan, Tim Roth, Jamie Chung, Mike Angelo u.a.
Anwältin Myriam und Musikproduzent Paul sind bourgeoise Pariser Bohemiens, zu deren Lifestyle auch Kinder gehören. Louise stellen sich als ideale Nanny ein: Die vierzigjährige Witwe hat beste Referenzen, ist zeitlich flexibel, die Kinder lieben sie. Doch nach und nach entwickelt das neue Kindermädchen immer bizarrere Verhaltensweisen. Und da sich die selbstverliebten Bobos im Grunde gar nicht für Louise interessieren, sehen sie die Katastrophe nicht nahen …
Sehenswert: Leise erzählter, aber bedrohlicher Mix aus Drama und Psychothriller nach dem Bestseller von Leïla Slimani.
Regie: Lucie Borleteau. F 2019. Mit Karin Viard, Leïla Bekhti, Antoine Reinartz, Assya Da Silva u.a.
Die Welt von dem auf Hawaii lebenden Anwalt Matt King geht in die Brüche, als seine Frau Elizabeth bei einem Bootsunfall schwer verletzt wird. Gleichzeitig erfährt Matt von Tochter Alexandra, dass Elizabeth ihn seit längerer Zeit mit einem anderen betrog. Er macht sich auf, um diesen Nebenbuhler zur Rede zu stellen ...
Sehenswert: Regisseur Payne zeichnet das ergreifende Psychogramm einer Familie, die im Angesicht des Todes um ihren Zusammenhalt ringt. Oscar-reife Leistung: George Clooney.
Regie: Alexander Payne. USA 2011. Mit George Clooney, Shailene Woodley, Nick Krause, Amara Miller, Judy Greer u.a.