Unsere TV-Tipps vom 10.05. bis Dienstag 16.05.2023

Bruce Willis, Mickey Rourke und Jessica Alba in der brillanten Comicverfilmung „Sin City“, „Banklady“ ist deutsches Popcorn-Kino mit hohem Unterhaltungswert und der King Of Cool, Steve McQueen, in „Le Mans“ und „Thomas Crown…“
Mittwoch 10.5.
Der doppelte Alfred (ARTE, 20:15 Uhr)
Alexandres Frau, eine Marinesoldatin, hat ihm bis zu ihrer Rückkehr von einer U-Boot-Mission ein Ultimatum gestellt: Entweder er hat bis dahin einen Job gefunden, der ihm finanzielle Unabhängigkeit garantiert, oder es ist aus. In der Kita trifft Alexandre auf Arcimboldo, sein überdrehtes Alter Ego und ein Lebenskünstler, der mit seiner Ich-AG „personalisierte Dienstleistungen“ anbietet und ein wenig wie die Fee in diesem Märchen wirkt. Alexandre findet eine Anstellung in einem Start-up, wenngleich er die Aufgabenstellung nicht ganz verstanden hat. Das Unternehmen namens The Box kultiviert eine gewisse Form von Selbstbestimmung – so kann er sein eigenes Gehalt festlegen –, erwartet aber die Verfügbarkeit 24/7 und verfolgt eine strikte Kein-Kind-Politik …
Sehenswert: Eine aberwitzige zugleich aber auch scharfsinnige Komödie über die Irrwegen der heutigen Arbeitswelt.
Regie: Bruno Podalydès. F 2020. Mit Bruno und Denis Podalydès, Sandrine Kiberlain, Vanessa Paradis u.a.
Atlantique (ARTE, 22:40 Uhr)
In einem Vorort von Dakar, Senegal: Souleiman und die anderen Bauarbeiter sind es leid, am Bau eines futuristischen Hochhauses namens „Atlantique“ zu schuften, ohne dass der reiche Bauunternehmer ihnen den Lohn zahlt, und das seit Monaten. Sie beschließen, ihr Land zu verlassen. Souleiman ist in Ada verliebt, und Ada in ihn, doch die junge Frau soll Omar heiraten, der regelmäßig illegal in Italien arbeitet. Souleiman verspricht Ada, dass er zurückkommen wird, um sie zu heiraten, aber als das Boot, auf das er sich eingeschifft hat, auf mysteriöse Weise untergeht und alle an Bord ertrinken, ist Ada am Boden zerstört…
Sehenswert: Unbedingt, denn: „Zwischen neorealistischer Beobachtung und bildgewaltig-poetischem Filmmärchen, das auch mit Genreelementen des Horrors spielt, entfaltet der Film ein faszinierendes Panorama des Lebens im Senegal und beleuchtet das Thema der Migration aus der Perspektive der Frauen, die in Afrika zurückbleiben.“ (Filmdienst). BTW: Die Kritik war sich einig, dass dieser Film etwas Besonderes ist, weswegen die durchschnittliche Bewertung bei Roten Tomatoes bei 7,9 der möglichen 10 Punkte lag.
Regie: Mati Diop. F / SEN / B 2019. Mit Traore, Mame Bineta Sané u.a.
Donnerstag 11.5.
Banklady (RBB, 20:15 Uhr)
Hamburg in den frühen 60er-Jahren: Gisela Werler ist ein Mauerblümchen, Arbeiterin in einer Tapetenfabrik und mit 30 immer noch ledig. Als sie den Charmeur Hermann Wittorff kennenlernt, verändert sich ihr Leben auf einen Schlag. Zufällig findet sie heraus, dass Hermann und sein Kumpel Uwe Bankräuber sind. Zunächst hilft sie ihnen nur bei ihren Raubzügen, doch bald schon ist sie die treibende Kraft…
Sehenswert: Geht es nach filmstarts.de, dann ja: „Stark besetztes, nostalgieschwangeres Thriller-Liebesdrama, sympathisches deutsches Popcorn-Kino mit hohem Unterhaltungswert.“
Regie: Christian Alvart. BRD 2013. Mit Nadeshda, Ken Duken, Charly Hübner, Heinz Hoenig, u.a.
Le Mans (ServusTV, 22:05 Uhr)
Der Rennfahrer Michael Delaney steht kurz davor, seine Karriere zu beenden. Zu tief sitzt der Schock nach dem Tod seines Freundes und Kollegen Piero durch einen Unfall, den Michael verursachte. Das Unglück geschah 1969 während des berühmten 24-Stunden-Rennens von Le Mans. Ein Jahr später ist sich Michael unschlüssig, ob er mit seinem Porsche 917 erneut an den Start gehen soll. Auch seine Freundin Lisa, die Ex-Gattin des verstorbenen Piero, würde den Rücktritt Michaels befürworten. Lisa und Michael verlieben sich ineinander. Eine Teilnahme Michaels wird immer unwahrscheinlicher. Am Ende jedoch setzt sich Michaels sportlicher Ehrgeiz durch. Er will seinen großen Rivalen Erich Stahler besiegen.
Sehenswert: Vom Schauspieler und Amateurrennfahrer Steve McQueen ursprünglich als aufwendiger Dokumentarfilm konzipiert, später aus Gründen der Publikumswirksamkeit den Konventionen der Hollywooddramaturgie angepasst. Für Fans des King Of Cool unabdingbar.
Regie: Lee H. Katzin. USA 1971. Mit Steve McQueen, Elga Andersen, Siegfried Rauch u.a.
Freitag 12.5.
Er ist wieder da (PRO 7, 20:15 Uhr)
In Deutschland ist alles friedlich, Ausländer sind ein alltägliches Bild, Angela Merkel regiert über den Staat, und es gibt nicht nur eine Partei. Was für jeden Bürger ganz normal klingt, ist für einen tief verstörend: Adolf Hitler erwacht knapp 70 Jahre nach seinem Suizid im Berlin des Jahres 2011. Obwohl er immer noch derselbe ist, halten ihn alle für einen Comedian mit derbem Humor. Dies bringt ihm letztlich einen ziemlich schrägen Job ein: Er startet eine Karriere beim Fernsehen.
Sehenswert: Eine Komödie als gelungene, bitterböse Medienschelte.
Regie: David Wnendt. BRD 2015. Mit Oliver Masucci, Fabian Busch, Christoph Maria Herbst, Katja Riemann u.a.
Françoise Hardy – Die Diskrete (ARTE, 22:40 Uhr)

Von der Ikone der 60er zur Grande Dame des französischen Chansons: Bereits im zarten Alter von 18 Jahren wurde Françoise Hardy mit ihrem ersten großen Hit „Tous les garçons et les filles“ (1962) zum Idol des „Yéyé„. Ihre sanfte Stimme ließ sie zu einer der bekanntesten Pop- und Chansonsängerin Frankreichs werden. Hardy ist so zeitlos geblieben wie ihre Lieder ...
Sehenswert: Die Dokumentation beleuchtet die Persönlichkeit hinter dem Star und ergründet das visionäre Talent der Künstlerin. Es kommen europäische Musiker, Produzenten, Modeschöpfer und Sänger zu Wort, die ihre Sicht auf Françoise Hardy, ihre Einzigartigkeit und ihren Beitrag zur Popmusik äußern.
Regie: Matthieu Jaubert / Emilie Valentin. F 2016.
Samstag 13.5.
Flucht von Alcatraz (NDR, 20:15 Uhr)
18. Januar 1960: An diesem Tag kommt ein besonderer Häftling nach Alcatraz, der Einbrecher und Bankräuber Frank Morris. Ihm sind bereits mehrere Ausbrüche aus anderen Vollzugsanstalten gelungen. Das Hochsicherheitsgefängnis auf dem „Felsen“ vor San Francisco gilt als ausbruchsicher und genießt den Ruf, jeglichen Widerstand seiner Insassen zu brechen. Morris (Clint Eastwood) ist kein gewöhnlicher Häftling. Nicht nur unter den Häftlingen geht es hart zu, auch der Direktor führt ein gnadenloses Regiment. Er hat den hochintelligenten Morris sofort unter Beobachtung und vermutet zu Recht, dass dieser einen Ausbruchsversuch starten wird. Von der ersten Minute an beobachtet Morris jedes Detail, um eine Sicherheitslücke zu finden. Zunächst muss er sich seinen Platz in der Hierarchie erkämpfen und gegen die Schikane der Aufseher behaupten. Als Morris in seinem Zellennachbarn Marsh und den Brüdern Anglin vertrauenswürdige Komplizen findet, beginnen die Vorbereitungen für den Ausbruch. In der Nacht vom 11. Juni 1962 brechen die Häftlinge auf. Nicht nur die schießbereiten Wachen, sondern auch die eiskalte Pazifikströmung macht die Flucht lebensgefährlich.
Sehenswert: Solide bis gute Kritiken, die sich im Grunde einig waren, dass es sich hierbei um einen „meisterlichen Genreklassiker von Altmeister Don Siegel“ (Cinema) handelt.
Regie: Don Siegel. USA 1979. Mit Clint Eastwood, Larry Hankin u.a.
ESC - Finale aus Liverpool (ARD, 21:00 Uhr)

Der 67. Eurovision Song Contest findet 2023 unter dem Motto „United By Music“ im Vereinigten Königreich statt. Im vergangenen Jahr hatte die ukrainische Band Kalush Orchestra im italienischen Turin gewonnen. Aufgrund der angespannten Situation in der Ukraine hat sich die BBC dazu bereiterklärt, den ESC 2023 in Liverpool stattfinden zu lassen und den ESC gemeinsam mit der Ukraine auszurichten. Alle Shows finden in der M&S Bank Arena in Liverpool statt. Am Finale am 13. Mai nehmen 26 Länder teil, insgesamt sind es in diesem Jahr 37. Es moderieren Alesha Dixon, Graham Norton, Hannah Waddingham und Julia Sanina. Peter Urban wird die Veranstaltung zum 25. und letzten Mal für das deutsche Publikum kommentieren. Teilnehmer für Deutschland ist die Band Lord of the Lost mit dem Song „Blood & Glitter“. Sie hat beim Vorentscheid am 3. März das Publikum und eine internationale Jury hinter sich vereinen können.
Sonntag 14.5.
Was hat uns bloß so ruiniert (3sat, 20:15 Uhr)
Drei befreundete Paare entscheiden sich, gleichzeitig Eltern zu werden. Sie sind mitteljung, beruflich erfolgreich und cool. Idealistisch und konsumgeil zugleich, züchten sie am Balkon ihrer Innenstadtwohnung Biotomaten, trinken lokal gerösteten Kaffee und „Hugo“, waren auch mal auf den Donnerstagsdemos und würden sich nicht ein elektronisches Gerät ohne Apfel-Logo zulegen. Und sie sind sich sicher, dass man auch Kinder haben kann, ohne spießig zu werden…
Sehenswert: Gelungene Feel Good-Komödie mit typischem Wiener Schmäh. Oida!
Regie: Vicky Krieps, Manuel Rubey, Pheline Rogan, Pia Hierzegger, Marcel Mohap, Christian Dolezal, Andreas Kiendl u.a.
Cop Land (ARTE, 20:15 Uhr)
Sheriff Freddy Heflin lebt und arbeitet in dem fiktiven Ort Garrison in New Jersey, in dem überprozentual viele New Yorker Polizeibeamte ansässig sind. Nach und nach entdeckt Heflin, dass die Stadt, die auch „Cop Land“ genannt wird, eine Tarnung für Mafiaverbindungen und Korruption ist …
Sehenswert: Jede Menge Stars, das ja, und ein „vielversprechendes Konzept“, das auch, doch jetzt kommt’s: „… welches jedoch so schlecht umgesetzt wurde, dass es nach einem Remake schreit“ (Roger Ebert, Chicago Sun-Times). Immerhin Stallone spiele wohl „glaubwürdig“ in einem „fesselnden“ Krimi, wie etwa der US-Filmkritiker und Schriftsteller James Berardinelli attestierte.
Regie: James Mangold. USA 1997. Mit Sylvester Stallone, Harvey Keitel, Robert De Niro, Ray Liotta u.a.
Montag 15.5.
Thomas Crown ist nicht zu fassen (ARTE, 20:15 Uhr)
Thomas Crown, ein Mitglied der Bostoner Geldaristokratie, organisiert einen Bankraub, bei dem er 2,6 Millionen Dollar erbeutet. Die Polizei steht vor einem Rätsel. Die attraktive Versicherungsdetektivin Vicki Anderson ahnt jedoch, wer hinter dem ungewöhnlichen Coup steckt.
Sehenswert: Ein Katz-und-Maus-Klassiker des gehobenen Ganovenfilms mit dem Traumpaar Steve McQueen und Faye Dunaway.
Regie: Norman Jewison. USA 1967. Mit Steve McQueen, Faye Dunaway u.a.
The Marksman – Der Scharfschütze (ZDF, 22:20 Uhr)
Die USA an der Grenze zu Mexiko. Jim Hanson, Kriegsveteran, steht kurz vor dem Verlust von Haus und Land. Ein schicksalhafter Moment macht Jim zum Beschützer eines mexikanischen Jungen. Miguel kam mit seiner Mutter illegal über die Grenze. Jim gab der sterbenden Frau das Versprechen, ihr Kind nach Chicago zu bringen. Die Handlanger eines Drogenkartells wollen das aus Rache verhindern.
Sehenswert: Ein handwerklich gut gemachter Roadmovie-Thriller mit feiner Clint Eastwood-Note erzählt.
Regie: Robert Lorenz. USA 2021. Mit Liam Neeson, Juan Pablo Raba, Katheryn Winnick u.a.
Dienstag 16.5.
Star Trek (KABEL 1, 20:15 Uhr)
James Tiberius Kirk ist ein ungestümer, rebellischer Draufgänger, der ohne Vater aufwächst und keinerlei Motivation hat, etwas Sinnvolles mit seinem Leben anzufangen. Eines Tages trifft er auf einen alten Freund seines Vaters, Captain Pike. Er rät dem jungen Kirk, sich bei der Sternenflottenakademie zu bewerben. Dort muss er sich im Kampf gegen die Romulaner beweisen.
Sehenswert: J. J. Abrams’ Version überzeugt durch seine Action und Dynamik. Zudem brachte Chris Pine neuen Schwung in die etwas angestaubte Science-Fiction-Saga.
Regie: J. J. Abrams. USA 2009. Mit Chris Pine, Eric Bana u.a.
Sin City (TELE 5, 22:15 Uhr)
Auftragsmorde, korrupte Polizeibeamte, Prostitution und jede Menge zwielichtige Gestalten: Basin City ist ein heißes Pflaster und definitiv kein Ort für Weicheier. Mitten in der düsteren Metropole gibt es für Detective John Hartigan viel zu tun. Auch Kampfmaschine Marv ist in der Stadt der Sünden unterwegs, um eine mörderische Rechnung zu begleichen. Es scheint fast so, als wäre Stripperin Nancy Callahan, die Einzige, die dem kriminellen Sumpf einen Hauch von Hoffnung einverleiben kann.
Sehenswert: Mehrfach ausgezeichneter Neo-Noir-Unterwelt-Thriller mit Starbesetzung, der auf der berühmten Comicreihe von Frank Miller basiert.
Regie: Frank Miller. USA 2005. Mit Bruce Willis, Mickey Rourke, Jessica Alba, Clive Owen u.a.