Bei all dem Brimborium geht es keinesfalls um Rammstein als Band, deren Inhalte, Aussagen oder sonst irgendwas dergleichen. Rammstein sind international tragfähiger Rock-Mainstream geworden, basta. Das mag jede/r für sich bewerten wie er/sie mag. Beim Rammstein-Deasater ging es womöglich wohl immer eher nur um eine CSU-Leutgeb-Seilschaft, die sich gegenseitig Profite und Renommee zuschustern wollte und sollte. Wie ungeschickt und naiv sich die SPD-Stadtratsfraktion verhalten hat, ist unverzeihlich... Und, dass jetzt die Grüne KVR-Chefin vor allem von Seiten der CSU unter Beschuss genommen wird, die nichts weiter getan hat, als von einer das Sicherheitskonzept betreffenden Beratung abzusehen, ist typisch für eine Partei, deren Anstand, Moralkodex und Benimm, nicht generell aber doch leider sehr, sehr oft unterirdisch ist. Und, die mit Sicherheit die erste gewesen wäre, die eine solche Spezl-Wirtschaft und Mauschelei zwischen KVR und einem privatem Großveranstalter beanstandet hätte.
Meiner Meinung nach ist die Position des KVR - das genehmigen, nicht beraten muss - zu unterstützen, denn wer möchte schon, dass die Beratung in Sachen Sicherheit für den Multimillionär Leutgeb von unseren Steuergeldern bezahlt wird…?
Last but not least, erreichte auch uns soeben die Mitteilung, dass Rammstein dem Ganzen überhaupt noch keine Zusage erteilt hatten. Sänger Till Lindemann stellte klar: „Es gab weder eine finale Zusage noch einen Veranstaltungsvertrag.“ Ein Band-Sprecher ergänzte: „Richtig ist, dass der Band eine grundsätzliche Anfrage hierzu vorlag, nicht für die Theresienwiese, sondern für das Messegelände München.“ Was auch immer das nun über die Leutgeb Entertainment Group und die ihr wohlgesonnenen Entscheidungsträger im Münchner Stadtrat aussagen mag, besser wird das alles nicht mehr…
Gerald Huber ist Musiker, Künstlermanager, Gelegenheits-Festival-Veranstalter, ehemaliger Labelmanager und seit über 30 Jahren freier Musikjournalist, u.a. für das IN MÜNCHEN.