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Auf geht’s zum Comeback der Jalla Party

Jalla Party München
Jalla Party München © -

Zwei Jahre war Pause, nun kehrt der Jalla Worldmusic Club nach München zurück und Dimitrios Voulgarakis, bekannt als DJ Dimitri, hat uns so einiges zu erzählen.

Jalla heißt übersetzt ‚auf geht’s!‘ Was macht die Jalla-Partys so besonders?
Dimitri: Jalla ist ein Gefühl und in erster Linie eine Veranstaltung, zu der die Leute kommen, um zu tanzen. Aber sie kommen, um WIRKLICH zu tanzen! Das faszinierende ist, dass gleich nach dem Beginn eine Eigendynamik anfängt, die sich wie ich finde, sehr stark von anderen Partys unterscheidet. Alle kommen, um richtig Gas zu geben und ich freue mich, dann in glückselige Gesichter zu blicken, wenn die Leute gehen. Ich würde sagen, man sieht das Jallagefühl den Leuten an. Und ganz wichtig ist auch Leidenschaft, als DJ lege ich mit geballter Leidenschaft auf. Kurz gesagt: Jalla ist extrem tanzbar, kurzweilig und von Leidenschaft geprägt.

Jalla gibt es seit über 15 Jahren. Wie hat sich das Publikum in der Zeit verändert?
Dimitri: Nach der langen Pause habe ich erst einmal im Lindenkeller in Freising im November 2018 weitergemacht. Und ich kann sagen: Das Publikum hat sich nicht verändert: Der Jallagast ist so um die 35 aufwärts, oft weiblich. Ich würde sagen, es kommen Frohnaturen zu Jalla, niemand zieht eine blöde Fresse. Es geht angenehm zu. Es gab Gastspiele zum Beispiel in Paris, Hamburg und Köln und vom Gefühl her waren mir die neuen Leute auch gleich vertraut. Ein Jallagast ist ein eigener Mensch, ein guter…! Apropos gut: Es wird auch gute Musik gespielt.

Ja, Weltmusik – ein weites Feld… Wie würdest Du die Musik, die Du auflegst, beschreiben?
Dimitri: Worldbeats, Worldmusic… Man kann es schwer einordnen. Es ist ein Potpourri an ganz unterschiedlichen Genres, mit temporärer Club-Musik gepaart. So gibt es zum Beispiel einmal Flamenco und Afrobeats, aber ein Link muss da sein, das ist mir wichtig. Jalla muss etwas haben, wo eine Tradition heraus zu hören ist. Und sei es ein Klarinettensolo, das auf einen Reggaebeat dahin trällert. Es gibt sehr tanzbare Elemente, aber was meiner Meinung nach verzückt, ist das nicht dazugehörige, das etwas plötzlich zitiert wird wie der Ostblock. Wichtig ist auch, dass fast nichts englischsprachig ist, das ist Teil des Moments.

Kannst Du uns verraten, was Du konkret spielst?
Dimitri: Jalla hat in diesem Sinne keine Stars, es sind eher unbekannte Bands. Und das meiste kennen die Leute, die öfter kommen, explizit von der Jalla Party, denn die Stücke sind nichts, was man daheim im Plattenschrank stehen hat oder man im Radio hört.

An welchen Orten gab es die Jalla Partys?
Dimitri: Es begann im Münchener Völkerkundemuseum, das jetzt Museum Fünf Kontinente heißt, dann ging es im Ampere Club ab 2007 weiter.

Und nun zieht Jalla neu ins Unionsbräu ein.
Dimitri: Ich bin wirklich ganz glücklich über die Location: Sie ist direkt am Max-Weber-Platz gelegen, sogar mit einem eigenen Aufgang zur U-Bahn direkt vor der Haustüre. Wir sind auch nicht im Keller, sondern in den regulären Wirtsräumen – es werden einfach viele Tische heraus geräumt, für die Tanzfläche. Haidhausen als Standort ist wunderschön. Und es ist nun quasi in einer Luftlinie von nur so 600 Meter vom Völkerkundemuseum entfernt. Es geht sozusagen zu Ursprung zurück, so als wäre nichts geschehen.

Aber es ist schon etwas geschehen: Du veranstaltest Jalla nun alleine…
Dimitri: Ja, aber ich finde nur wichtig, dass es mit Jalla weitergeht! Zu dem, was so hinter den Kulissen passiert ist, möchte ich keine Stellung nehmen….

Wie hast Du Dich in der Zeitspanne verändert?
Dimitri: In der Pause, also quasi vom 1.1.2017 an, habe ich mich vielen Dingen zugewandt: Ich bin passionierter Sammler, schon seit Teenager-Tagen. Erst waren es Schallplatten und Tonträger. Da bin ich viel auf Flohmärkte gegangen, was ich heute noch tue. Mich begeistern Uhren. Ganz speziell sammele ich Klappzahl-Uhren aus den 50er und 60er Jahren. Das sind diese Uhren vom Bahnhof mit Zifferblättern, die sich drehen. Da bin ich richtig narrisch geworden und habe angefangen, ganz Europa zu bereisen. Viele dieser Uhren sind leider verschrottet geworden, aber eigentlich sind sie unkaputtbar. Ich habe mittlerweile eine der größten Sammlung von Klappzahl-Uhren der Firma SOLARI UDINE. Dazu habe ich noch eine schier unendliche Sammlung an POLAROID-Kameras in allen Formen und Farben…

Kommst Du auch sonst viel in der Welt herum?
Dimitri: Im Moment nur wegen den Uhren in Länder wie Portugal, Italien. Nein, sonst bin ich kein großer Reisender (lacht).

Jalla Party, Einsteinstr. 42
Termine: 21.12., 11.1.2020, ab 21 Uhr, www.jallaclub.de