Dominik Eulberg mutiert in wenigen Stunden vom Wissenschaftler zum DJ

DJ Dominik Eulberg ist vielseitig aufgestellt. Am 1. Oktober kann man ihn erst beim Biotopia-Festival als Fachreferenten erleben, abends dann beim Auflegen im Harry Klein.
Die meisten kennen Dominik Eulberg seit fast 20 Jahren als DJ und Produzent tanzbarer Tech-House-Tracks. Aber der 44-Jährige aus dem Westerwald hat auch eine ganz andere Seite, die immer wieder hörbar auf seine Musik abfärbt. Er hat Ökologie mit dem Schwerpunkt Naturschutz studiert und nutzt seine Expeditionen in Flora und Fauna seit Jahren auch für Tonaufnahmen. Einzelne Sequenzen dieser dabei gesammelten Tier- und Naturgeräusche integriert der Autor des Buches „Mikroorgasmen überall: Von der Raffinesse und Mannigfaltigkeit der Natur vor unserer Haustür” (ausgezeichnet als „Wissensbuch des Jahres 2021”) später in seine Produktionen. Das Magazin „Groove” bezeichnete seine Musik daher schon als „Öko-Techno“.
Ein Paradebeispiel für seine Sounds mit Ökosiegel liefert er am Samstag um 19.30 Uhr beim Biotopia-Festival „Sinne – Die Welt durch andere Augen sehen” in Nymphenburg. Bei einer multimedialen Biodiverstätsshow im Hubertussaal des Schlosses gibt er heimischen Tierarten eine Bühne. Unter dem Titel „Tönende Tiere: Den Tieren ein Instrument“ treffen wunderschöne Videos der mitteleuropäischen Flora und Fauna auf live gemischte elektronische Musik, inspiriert von Vogelgesängen und anderen Tieren. Schon am Nachmittag zeigt sich Eulberg von seiner wissenschaftlichen Seite und sensibilisiert bei einer akustischen Naturexkursion im Schlosspark ab 15 Uhr die Ohren der Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die Stimmenvielfalt der Natur.
Nach den beiden Biologie-Nachhilfestunden schaltet Eulberg langsam komplett um in den Musikermodus und fährt rüber in die City. Denn in der Nacht steht er noch im Harry Klein Club hinterm Mischpult und wird die bunten Vögel der Nacht stundenlang mit seinem Sound auf Trab halten. Dabei könnte vielleicht auch das ein oder andere Stück seines aktuellen Albums „Avichrom” eine Rolle spielen. Das Kunstwort soll übrigens laut Eulberg Vogelfarben bedeuten. Passenderweise sind auch die elf Tracks alle nach farbenfrohen heimischen Vogelarten benannt, von Grünfink, Goldregenpfeifer und Blaumeise bis Purpurreiher und Schwarzhalstaucher.
Biotopia-Festival (Schloss Nymphenburg)
Samstag, 1. Oktober, 15 und 19.30 Uhr (vorherige Anmeldung erforderlich)
www.biotopia.net/sinne-anmeldung
Harry Klein Club (Sonnenstr. 8)
Samstag, 1. Oktober, 22 Uhr
www.harrykleinclub.de