Die “Electronic Monsters” feiern ein ganzes Wochenende

Die Partyreihe “Electronic Monster” wird zehn Jahre alt und zelebriert ihr rundes Jubiläum an zwei Abenden im Harry Klein mit Acts wie Der Dritte Raum und Marc Romboy.
Vom Clubgänger und DJ zum großen Veranstalter: Manuel Ewald tingelte jahrelang privat durchs Münchner Nachtleben und machte sich als DJ Rainer Wahnsinn einen gewissen Namen, bis er sich 2012 dazu entschloss, seinen 30. Geburtstag mal richtig groß zu feiern, wie er uns am Telefon verriet. Aus dem Birthday Bash wurde dann gemeinsam mit einigen helfenden Händen ein Riesenfest, das zugleich den Startschuss für die eigene Partyreihe “Electronic Monster” markierte.
Die Grundidee der Event-Serie war von vornherein, sie abwechselnd in verschiedenen Clubs stattfinden zu lassen. Die Namensliste der nächtlichen Stationen klingt inzwischen wie die Creme de la Creme der elektronischen Münchner Clubszene: Palais, 8Below, Bullitt, Bahnwärter Thiel, Rote Sonne und Harry Klein. Viele namhafte Künstlerinnen und Künstler standen in den zehn Jahren hinterm DJ-Pult, die heute in so kleinen Clubs gar nicht mehr spielen würden: Robin Schulz, Klangkarussell, Boris Brejcha, Adriatique, Reinier Zonneveld, HVOB oder Monolink wurden von den Electronic-Monster-Machern früh entdeckt und füllen heute große Hallen. Aber auch schon etablierte, spannende Acts wie Marusha, Oliver Schories oder Rampue bereicherten bereits die monströse Münchner Party.
Zum Jubiläums-Wochenende haben Manuel Ewald und sein Team keine Kosten und Mühen gescheut und ein veritables Line-up gebucht. Neben drei Headlinern pro Abend und einem Livekonzert bespielen auch alle Resident-DJs das Wochenende über den Harry Klein Club, der extra etwas länger geöffnet hat. Es gibt für die einzelnen Abende Tickets im Vorverkauf und auch eine Eintrittskarte fürs ganze Wochenende. Außerdem kann man sich ein spezielles Konzertticket für den Live-Auftritt von Der Dritte Raum am frühen Samstagabend besorgen. Und selbstverständlich ist auch die Abendkasse noch geöffnet für ein paar spontane Nachteulen.
Am Freitag geht es gleich prominent los mit Marc Romboy, der eines seiner seltenen Solo-Live-Sets hinzaubert. Meist ist er ja im Duett mit Stephan Bodzin anzutreffen, aber auch im Alleingang beweist der Rheinländer natürlich sein Gespür für kraftvolle Melodien und großartigen Techno. Seinen Output hört man regelmäßig bei Innervisions, Kompakt und seinem eigenen Label Systematic. Kollege Thomas Schumacher war schon in den 90er Jahren unter dem Künstlernamen Elektrochemie LK mit seinen Hits „Schall“ und „When I Rock“ ein absoluter Szenestar. Immer noch bespielt er Woche für Woche unermüdlich die Dancefloors dieser Welt. Der dritte Headliner am Freitag ist Martin Zadak von Kotelett & Zadak, der seit Jahren die Festival- und Clubfloors mit seinem animierenden Sound zerlegt und labeltechnisch bei Katermukke beheimatet ist.
Am Samstag beginnt die Party schon etwas früher, nämlich um 20 Uhr mit einem Live-Konzert von keinem Geringeren als Der Dritte Raum. Hinter dem Pseudonym steckt der Göttinger Andreas Krüger. Seine Tracks “Hale Bopp” und “Trommelmaschine” sind heute Techno-Klassiker für die Ewigkeit. Unzählige Releases auf Labels wie Katermukke, Harthouse, 3000Grad, Cocoon und Virgin lassen den unglaublichen Schatz und die Vielseitigkeit dieses großartigen Live-Acts schon erahnen. Er wird mit seinem technischen Equipment die ersten Monster-Urschreie des Abends hervorlocken.
Zu fortgeschrittener Stunde um 2 Uhr können sich die Gäste dann auf Robag Wruhme freuen. Der Produzent aus Jena hat seinen Vornamen für sein Künstler-Pseudonym einfach von links auf rechts gedreht, war jahrelang Teil der Wighnomy Brothers und zählt heute zu den einflussreichsten Produzenten elektronischer Musik aus Deutschland. Direkt danach stellt sich die Kanadierin Camea ins Rampenlicht. Sie steht für Minimal-Sound und dystopischen Techno und hat zusammen mit Ellen Allien und ihrem Label BPitch Control großen Einfluss auf die Berliner Technoszene ausgeübt.
Auch die Brasilianierin Any Mello, die anschließend das Mischpult übernimmt, geht im Techno keine Kompromisse ein. Sie peitscht die Crowd unerbittlich nach vorne und ist kaum zu stoppen. Also nix mit Samba, sondern Rambazamba! Für die Schlussakkorde am Sonntagvormittag ist dann zu guter Letzt der Veranstalter himself, Manuel Ewald alias Rainer Wahnsinn, zuständig.
10 Jahre Electronic Monster, Harry Klein, Sonnenstr. 8
Freitag und Samstag, 16. und 17. Dezember, ab 22 (Fr) bzw. 20 Uhr (Sa), Tickets