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GRAPES Weinbar: Neues Team, neuer Wein

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Die GRAPES Weinbar im Cortiina Hotel in der Ledererstraße stellt ein neues Team und den Director of Wine Justin Leone vor

Die GRAPES Weinbar im Cortiina Hotel in der Ledererstraße
1 / 11Das neue Team der GRAPES Weinbar (r. n. l.): Justin Leone (Director of Wine), das Küchen-Duo Lisa Schröder und Ferdinand Kretz, Betriebsleiter Bernd Großschädl © Rainer Germann / InMagazin Verlags GmbH
Die GRAPES Weinbar im Cortiina Hotel in der Ledererstraße
2 / 11Die GRAPES Weinbar im Cortiina Hotel in der Ledererstraße © Rainer Germann / InMagazin Verlags GmbH
Die GRAPES Weinbar im Cortiina Hotel in der Ledererstraße
3 / 11Gastronom Rudi Kull © Rainer Germann / InMagazin Verlags GmbH
Die GRAPES Weinbar im Cortiina Hotel in der Ledererstraße
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5 / 11Justin Leone (Director of Wine) © Rainer Germann / InMagazin Verlags GmbH
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Die GRAPES Weinbar im Cortiina Hotel in der Ledererstraße
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11 / 11Die GRAPES Weinbar im Cortiina Hotel in der Ledererstraße © Rainer Germann / InMagazin Verlags GmbH

Es sei sein Herzenswunsch gewesen, sagt Rudi Kull, besondere Weine einem jungen Publikum vorzustellen und jungen Winzerinnen und Winzern eine Plattform zu bieten – das war und sei weiterhin das Konzept der GRAPES Weinbar. Die beiden Sommeliers Stefan Grabler und Markus Hirschler haben nun nach erfolgreichen Jahren die Lokalität verlassen, um sich selbstständig zu machen, und die „Messlatte schon ziemlich hoch gelegt“, so Kull.

Nun gelte es, diese Leistung noch etwas zu steigern. Und dafür hat sich der erfahrenen Gastronom Rudi Kull (betreibt mit Partner Weinzierl auch das Buffet Kull, Brenner, Bar Centrale, Riva, Cortiina Hotel) einen Star der Münchner Weinszene ist Boot geholt: Mit dem Kanadier Justin Leone kommt ein internationaler „Director of Wine“ ins Haus, den viele als „Rockstar“ unter den Sommeliers kennen, der Mann ist nämlich auch Musiker, Vlogger und Autor von Fachliteratur („Just Wine – Weinwissen ohne Bullshit“) und Magazinbeiträgen. Neben diversen Pop-Ups war er vor vier Jahren auch im Tantris tätig, davor in diversen Sternlokalen in den USA und London.

Für das GRAPES hat sich Leone drei Dinge auf die Fahne geschrieben: Neugierde, Spaß und Dialog. Internationaler will er die Karte gestalten, auch Weine u.a. aus Amerika und Australien anbieten. Betriebsleiter Bernd Großschädl und Restaurantchef Moritz Löw verkünden stolz, dass die Weinliste bereits 1200 Positionen umfasst, das Ziel sei es, schon bald 1500 Etiketten im Keller zu haben. 30 bis 35 Weine wird es im offenen Ausschank geben, das dürfte ziemlich einzigartig sein in München (los geht es bei 4,50 das 0,1 Glas). Die offenen Weine sollen in Flights präsentiert und auch aus Großflaschen ausgeschenkt werden, so Leone, das wäre mit Spaß und Dialog gemeint. Klar, wenn „Rocker“ Justin mit einer Doppelmagnum Pichler-Krutzler durch den Raum fegt und nachschenkt, weckt das Interesse am Nebentisch und man kommt ins Gespräch. Neugierig dürfen Weinfreunde auch auf besondere Weine was Herkunft und Anbau betrifft sein – hier soll es sowohl internationale Überraschungen und natürlich auch die schwer angesagten Natur- und Amphoren-Weine geben.

Ebenfalls ganz neu ausgerichtet ist die Küche, die bei einer kleinen Presse-Vorschau auch gleich präsentiert wurde. Standen früher eher rustikale, österreichisch geprägte Speisen und Bar-Snacks auf der Karte, geht es mit dem jungen Küchenteam Lisa Schröder und Ferdinand Kretz jetzt ganz klar in Richtung Fine Dining. Nach gelungenen Appetizern wie „Herzhafte Profiteroles“, die mit Käsecreme und Speck gefüllt waren sowie Arancini mit gedörrten Tomaten, Salzzitrone und Zwiebelessenz, kam gleich einmal ein richtiges Highlight: gebeizte bayerische Bachforelle (Fischzucht Birnbaum) in Apfel-Gurken-Kaltschale mit einem Nocken Meerrettich-Eis. Schlicht umwerfend, ein perfektes Sommergericht auf allerhöchstem Niveau, das auf der Karte mit 16,50 angegeben wird und jeden Cent wert ist.

Dazu wurde vorweg ein schöner Champagner N.V. Brut Classic von Deutz aus der Großflasche ausgeschenkt, dann zum Fisch ein Grüner Silvaner vom Weingut Wagner-Stempel aus Rheinhessen, der mit einer frischen Säure und grünen Fruchtnoten überzeugen konnte. Zum ebenfalls sehr gelungenen Hauptgang Zweierlei vom Poltinger-Reh (gezupft und Filet) mit kleinen Spitzkohlrouladen, Preiselbeeren-Gelee und einer Haselnuss-Beurre-Blanc (steht mit 33,50 auf der Karte) hat Justin Leone gleich mal sein Versprechen war gemacht und einen australischen Grenache Hongell Vineyard von Frederick Stevenson dazu gereicht. Zum Glück entpuppte sich der gekühlte Rote nicht als zu üppig wie viele seiner Landsleute, auch die 14,3 Prozent Alkohol waren gut integriert. Ein perfektes Match zum Reh, bravo. Der zum Macaron von der Erdbeere mit Quarkschaum und einem sehr gelungenen Thai-Basilikum-Sorbet eingeschenkte dunkelrote spanische Dessertwein Monastrell Dulce von Olivares konnte mit seiner extremen Süße leider nicht ganz so überzeugen, hier wäre vielleicht ein schön trockener Eiswein eine passendere Ergänzung gewesen.

Dass das Küchenteam bereits in Sternehäusern gearbeitet hat (u.a. im Drei-Sterne-Waldhotel Sonnora), schmeckt man. Trotzdem ist die Küche bei aller Finesse auf angenehme Art und Weise auch regional und bodenständig.

Auf der Karte werden zu jedem Gericht mittels einer eingelegten Folie zwei Weinalternativen geboten, das „Chefs Tasting Menü“ kostet 59 bzw. 72 Euro (drei oder vier Gänge, o. Weinbegleitung).

Fazit: Die GRAPES Weinbar hat sich mit dem charismatischen „Weindirektor“ Justin Leone noch einmal neu und internationaler aufgestellt und in der Küche einen gewaltigen Sprung nach vorne in Richtung Fine Dining hingelegt. Trotzdem kann man auch spannende offene Weine probieren und dazu ein paar Arancini, Käsevariationen oder Flammkuchen bestellen. Gehört definitiv zu den führenden Adressen in dieser Stadt für Weinfreunde und Genießer.

GRAPES Weinbar, Ledererstraße 8a
Mo-Do: 18.30 bis 24/Fr/Sa: 18.30 bis 1 Uhr, Tel.: 089 24 22 49 504, www.grapes-weinbar.de

Autor: Rainer Germann

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