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Graphic Novel „Freibad“: Kulturkampf am Beckenrand

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Die Graphic Novel Freibad von Paulina Stulin
Die Graphic Novel Freibad von Paulina Stulin © Jaja Verlag

Die Graphic Novel Freibad von Paulina Stulin zum gleichnamigen Film von Doris Dörrie

Der Sommer neigt sich bereits, aber ab 1. September wird es nochmal heiß, zumindest auf der Leinwand: Doris Dörries neuester Film Freibad spielt im einzigen Frauenfreibad Deutschlands: „dort badet frau mal oben ohne, mal im Bikini, Badeanzug oder Burkini“. Das führt immer wieder zu Reibereien, Kulturkampf am Beckenrand sozusagen.

Als dann noch eine Gruppe komplett verhüllter Frauen das Frauenbad begeistert für sich entdeckt, fliegen nicht nur wörtlich die Fetzen: Wem gehört das Bad und wer bestimmt die Regeln? Die Bademeisterin kündigt, als zur Nachfolge ausgerechnet ein Mann angestellt wird, eskaliert die Situation endgültig ...

Paulina Stulin hat nach dem Drehbuch von Doris Dörrie, Karin Kaçi und Madeleine Fricke einen bunten Comic (Jaja Verlag) gezeichnet. Der ziemlich gut den Konflikt der Protagonistinnen auf der grünen Wiese und im Schwimmbecken wiedergibt, auch wenn es visuell oft an ein Kinderbuch für Erwachsene erinnert. Und damit trifft sie den Nagel auf den Kopf: Näher betrachtet sind viele Konflikte recht kindisch und durch gegenseitige Toleranz leicht zu beheben. Man darf gespannt sein, wie sich Stulins Figuren, besetzt u.a. durch Andrea Sawatzki, Nilam Farooq und Lisa Wagner, auf der Leinwand fetzen.

Autor: Rainer Germann

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