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Weitere Konzert-Highlights im November

The National am 4. Dezember im Zenith
The National am 4. Dezember im Zenith © -

Anarchische Shows und Superstars ganz intim

Ein erfreuliches Wiedersehen: Ende der Achtziger waren die Jeremy Days eine der erfolgreichsten Bands in der Bundesrepublik. Mit englischsprachigem Pop konnten sie auch ein bisschen auf internationaler Ebene Erfolge erzielen, auf dem Höhepunkt ihrer Karriere zog die Band um Sänger Dirk Darmstaedter gar nach London. 

Der größte Hit blieb „Brand New Toy“, dann war erst mal Schluss, bis die Jeremy Days 24 Jahre später plötzlich ein ausverkauftes Comeback-Konzert im Hamburger Club Docks gaben, dadurch angespornt gehen sie nun wieder auf Tour. Welcome back! (22.11. Ampere)

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Wer hat’s erfunden? Der Nino aus Wien war mit Sicherheit einer der ersten, der vor der neuen großen Austria-Welle das Wienerlied mit britischer Punk-Attitüde verband. Nach dem Amadeus Award 2016, mehreren Nummer Eins-Hits (in den FM4-Charts) und begeisternden Konzerten im ganzen deutschen Sprachraum, folgte 2018 ein Album mit „großen Liedern“, die bleiben sollen. Nun erobert er die größeren Hallen mit dem programmatischen Albumtitel „Der Nino aus Wien“, produziert von Paul Gallister, der auch schon für die ehemalige Vorband Wanda die Knöpfchen drehte und den Sound entwarf. Für das österreichische Kultmagazin Falter ist Nino immer noch „der beste Liedermacher seiner Generation“ oder auch der „Bob Dylan vom Praterstern“. Guter Mann. (22.11. Muffathalle)

Kostüme, nackte Haut, seltsame Tanzperformances – seit 2006 gelten Bonaparte als großer Liveact. Die Berliner Band wurde in Barcelona gegründet und wird seitdem oft als „Visual Trash Band“ bezeichnet, bekannt wurde sie als Hausband der legendären Bar25 in Berlin. Die Formation um Tobias Jundt, der als Frontmann am Mikrofon steht, zeichnet sich durch ihren roughen Sound und die völlig anarchischen Bühnenshows aus. Seit dem ersten Album fand eine stetige Weiterentwicklung statt, klang die Band am Anfang noch sehr roh, kamen bereits auf dem zweiten Album digitale Einflüsse hinzu. Die Shows von Bonaparte sind legendär, manche Masken, die die Musiker tragen, kann man sich sogar am Merchandise-Stand kaufen. (22.11. Technikum)

Sein Bassbariton gehört zu den markantesten Stimmen der Neunziger Jahre und hat bis heute nichts von seinem Charme verloren: Mark Lanegan. Von 1983 bis 2000 war er Frontmann der Grungeband Screaming Trees, die zwar nie einen ähnlich großen kommerziellen Erfolg wie Bands wie Nirvana oder Soundgarden verbuchen konnten, aber doch bis heute als einflussreiche Vertreter des Genres genannt werden. Zwischenzeitlich war er unter anderem auch für Queens Of The Stone Age als Sänger tätig. Auch in den darauffolgenden Jahren war Mark Lanegan nie untätig; er veröffentlichte Album nach Album und tourte konstant um die Welt. 2019 erscheint sein neues Werk „Somebody’s Knocking“, welches nun live vorgestellt wird. Kult. (24.11. Strom)

Meret Becker ist Schauspielerin, Sängerin und Berlinerin, stammt aus einer Künstlerfamilie, mit deutschen, dänischen und polnisch-jiddischen Wurzeln, und schreibt Konzeptalben wie zuletzt 2014 „Deins & Done“. Dabei kreierte sie im Laufe der Jahre ihren eigenen Klangkosmos, dem man deutlich anmerkt, dass ihre musikalische Karriere einst im Varieté und den Cabarets Berlins begann und so auch in Filme und Serien wie „Babylon Berlin“ passen würde. Allerdings begibt sie sich in eigene Welten, die sich um Realitätsverschiebungen, Vergänglichkeit, die Liebe zu menschlichen Fehlern und unstillbare Sehnsüchte drehen. (24.11. Volkstheater)

Ein rundes Jubiläum verlangt danach, standesgemäß begangen zu werden. Da kommt selbst New Yorks liebste IndieBand We Are Scientists mit dem notorischen Schalk im Nacken nicht dran vorbei. Zum 15. Jubiläum ihres 2005 erschienenen, mit Gold prämierten Debutalbums „With Love & Squalor“ haben Chris Cain und Keith Murray nun neben der langersehnten Vinyl- Wiederveröffentlichung auch eine Europatour angekündigt, bei der sie das Album in voller Länge (plus weitere Songs ihrer Karriere) live spielen werden. Support: October Drift (29.11. Technikum)

Münchens Plattenladen für Vinylliebhaber lädt wieder zu seinen beliebten Adventskonzerten: den Anfang macht Edward Sizzerhand aus Brooklyn, der in den 90ies mit der Rap Crew Square One bekannt wurde. Nach dem Ende der Formation beschäftigte sich der DJ, Beatmaker und Produzent mit der Bienenzucht und erwarb über die Jahre professionelle Skills in der Honigproduktion. Sizzerhand liebt „Beats und Bienen“ und das spiegelt sich in seinem ersten Instrumental-Projekt wieder, auf dem Edward verschiedene Honigsorten zu Beats komponiert hat. Spannend! (30.11. Optimal Records)

Steve Wynn & Chris Cacavas sind seit über 30 Jahren Freunde und machen schon genauso lange zusammen Musik. Das bedeutet eine Menge gemeinsamer Lieder, Erinnerungen und Geschichten, die die beiden Musiker nun auf Tour präsentieren. Beide Musiker haben gerade eine erfolgreiche Tournee mit The Dream Syndicate abgeschlossen, um das neue Album „These Times“ zu feiern, nun gibt es sozusagen die Zugabe. Steve und Chris spielen jeweils SoloSets bevor sie dann zusammen auf die Bühne kommen. Die Shows werden von Nacht zu Nacht verschieden sein, da beide über ein umfangreiches Repertoire aus drei Jahrzehnten im Musik-Zirkus verfügen. (1.12. Unter Deck)

Als 2015 das Debütalbum „Mainstream“ von Edoardo D’Erme, genannt Calcutta, veröffentlicht wurde, überraschte dessen Erfolg die gesamte italienische Musikwelt. Die ersten Singles des aus Latina im Latium stammenden Musikers erzählten Geschichten über Sehnsucht, Liebe und Einsamkeit in der römischen Nachbarschaft, in welcher Edoardo damals lebte. Das italienische Publikum schloss Calcutta kollektiv ins Herz: ob Indie-Bar oder Arena – jeder sang sofort seine Hits mit und er wird dafür gefeiert, die symbolische Grenze zwischen Indie und Mainstream gesprengt zu haben. Letztes Jahr folgte mit „Evergreen“ sein zweites Studioalbum, dieses katapultierte ihn mit buntem Psychedelic Pop, Mitsing-Chören und rasanten Riffs direkt auf Platz 1 der italienischen Album Charts. Eine seltene Gelegenheit, den italienischen Star ganz intim bei einem Akustikkonzert zu erleben, bietet sich nun in München. (3.12. Folks Club)

The National werden von den Kritikern seit Beginn ihrer Karriere hochgelobt, allerdings stellte sich erst mit dem letzten Album „Sleep Well Beast“ der weltweite Ruhm ein. Die Münchner kennen die Band von zwei mitreißenden Open Air-Konzerten auf dem Dachauer Musiksommer, wo großartige Songs von den Vorgänger-Alben „High Violet“, „Boxer“ und „Alligator“ gespielt wurden. Die Band um Sänger Matt Berninger sowie den zwei Brüderpaaren Aaron Dessner und Bryce Dessner sowie Scott Devendorf und Bryan Devendorf verzaubern die Zuhörer mit einem ausladenden aber niemals pathetischen Klangspektrum, durch die persönlichen und emotionalen Texte von Berninger heben sie sich auch auf dem neuen Album „I Am Easy To Find“ von vielen anderen Rockbands ab. (4.12. Zenith)