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Klassik im November: Einen bedeutsamen Start in die Musik aus Nah und Fern

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Von: Andreas Platz

Nathalie Stutzman debütiert am Pult der Münchner Philharmoniker
Nathalie Stutzman debütiert am Pult der Münchner Philharmoniker © Simon Fowler

Gastspiele international gefeierter Stars bereichern das Konzertprogramm im November

In der Oper geht es in erster Linie um Liebe, Eifersucht und andere große Gefühle. Und da dürfen natürlich auch die düsteren Abgründe nicht fehlen. Am Gärtnerplatztheater ist hierfür gerne mal Matija Meić zuständig, der hier auf Finsterlinge wie Scarpia und Co. abonniert scheint und zuletzt auch in Strawinskys „The Rake’s Progress“ als teuflischer Nick Shadow glänzte. Nun darf der für seine Leistungen frisch mit dem Bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnete Bariton aber endlich auch wieder seiner zweiten Leidenschaft nachgehen, dem Liedgesang. Im Zentrum stehen dabei, passend zur Jahreszeit, Mussorgskys „Lieder und Tänze des Todes“, die unter anderem noch mit Kompositionen von Johannes Brahms ergänzt werden. Am Klavier begleitet Ekaterina Tarnopolskaja. (9.11. Gärtnerplatztheater)

Slawisch gefärbt ist kurz darauf auch das Programm, das man beim Münchener Kammerorchester rund um den Gastauftritt von Pianist Nikolai Tokarev gezimmert hat. Das Klavierkonzert Nr. 2 aus der Feder von Frédéric Chopin wird bei einer sonntäglichen Matinée von Schostakowitschs „Präludium und Scherzo für Streicher“, sowie Tschaikowskys Streicherserenade op. 48 eingerahmt. Die musikalische Leitung liegt bei Konzertmeisterin Yuki Kasai. (13.11. Prinzregententheater)

Die Philharmoniker begrüßen am Pult wiederum eine Dame, die ihre Karriere einst als Sängerin startete, inzwischen allerdings ihrem Debüt im Orchestergraben des Bayreuther Festspielhauses entgegenblickt, das im nächsten Jahr mit dem „Tannhäuser“ angekündigt ist. Und auch in der Isarphilharmonie präsentiert sich Nathalie Stutzmann nun neben Tschaikowskys Fünfter nun mit deutschem Repertoire. Da stimmt dann das „Schicksalslied“ von Johannes Brahms auf das „Requiem“ von Max Reger ein. Wobei Stutzmann im Gegensatz zu ihrer Kollegin Barbara Hannigan, die gerne in doppelter Funktion auftritt, das Singen diesmal Wiebke Lehmkuhl überlässt. (18./19.11. Isarphilharmonie)

Seine Bayreuther Lorbeeren hat sich Piotr Beczala bereits vor geraumer Zeit abgeholt. Doch nach den Ausflügen zu Wagner ist der Publikumsliebling bei seinem Auftritt mit den Münchner Symphonikern nun wieder in dem Fach zu erleben, mit dem er seine Weltkarriere startete. So kann man sich neben schmissigen Ouvertüren ebenfalls auf die großen Tenor-Schlager des italienischen und französischen Repertoires freuen. Am Pult begleitet von Marco Boemi. (21.11. Isarphilharmonie)

Gespannt sein darf man aber auch auf die Gastspiele von zwei international gefeierten Spitzenklangkörpern die der Isarphilharmonie im November einen Besuch abstatten. Da wäre zunächst das Orchestre National de France unter der Leitung von Cristian Măcelaru, die neben Kompositionen von Maurice Ravel und César Franck ebenfalls das Klavierkonzert von Alexander Skrjabin im Gepäck haben. Was seinen Münchner Fans ein Wiedersehen mit Star-Pianist Daniil Trifonov beschert, der hier reichlich Gelegenheit haben dürfte, seine Virtuosität am Flügel unter Beweis zu stellen. (27.11. Isarphilharmonie)

Und kaum sind die Gäste aus Frankreich abgezogen übernimmt dann schon wieder das Chamber Orchestra Of Europe, das auf seiner Tournee gemeinsam mit Sir Antonio Pappano bei uns Station macht. Der langjähre Leiter des Royal Opera House Covent Garden dirigiert ein Programm mit Musik von Ravel, Kodály und Dvořák. Gekrönt durch Prokofjews Violinkonzert Nr. 1, für das man niemand Geringeres als Janine Jansen als Solistin verpflichten konnte. (30.11. Isarphilharmonie)

Autor: Tobias Hell 

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