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Jazz im Mai: Tanz in den Mai

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Kommt mit Allstar-Quartett: Ben Wendel
Kommt mit Allstar-Quartett: Ben Wendel © Veranstalter

Die Welt zu Gast in München: im Wonnemonat geben sich neben einheimischen Musikern Jazzkünstler von überall die Klinke in die Hand. 

Das legendäre Nürnberger Sunday Night Orchestra tänzelt mit der Musik seines Gastes, des Posaunisten Ed Partyka in den Mai hinein (1.5., Unterfahrt).

Zwei Tenorgiganten, zwei verschiedene Welten: erst kommt der kultvierte Ben Wendel mit einem Allstar-Quartett (Taylor Eigsti, Harish Raghavan, Nate Wood) in die Unterfahrt (2.5.) und ihm folgt am nächsten Abend der explosive David Murray, der sein Trio nach München mitbringt (3.5.).

Parallel präsentiert Steve Coleman mit seinen Five Elements komplexe rhythmische Gangarten im Nightclub des Bayerischen Hofs (3.5.).

Die Leidenschaft des Flamenco verbindet sich im ibero-italienischen Projekt Barencia mit der Kraft des Jazz. Zu den Klängen eines Klaviertrios tanzt Marina Paje (Unterfahrt, 4.5.).

Im Ampere feiert die Monika Roscher Bigband die VÖ eines neuen Albums (Muffatwerk, 5.5.).

Wunderbar, dass es in der Seidlvilla endlich wieder ein Jazz+ Festival gibt. An zwei Tagen (5. + 6.5.) deckt Programmmacher Martin Kolb ein großes stilistisches Spektrum ab: zum Auftakt spielen mit Reinier Baas und Jesse van Ruller zwei Gitarristen mit reizvoll unterschiedlicher Spielauffassung im Duo. Den beiden folgt dann mit Roar ein Quartett des Bassisten Reza Askari mit dem Stargast Christopher Dell (Vibes). Den nächsten Abend eröffnet die portugiesische Trompeterin Susana Santos Silva. Sie musiziert ohne jede Begleitung. Mit einem Auftritt des britischen Pianisten Alexander Hawkins und seinem Trio klingt das Festival dann aus.

In der Kulturschranne Dachau führt João Pedro Brandãos „Trama no navio“ eine abgespeckte Version der ursprünglich für Orchester geschriebenen Nachvertonung zu einem Stummfilm von Sergei Eisenstein auf (6.5.).

Der in New York lebende Stadthagener Saxofonist Timo Vollbrecht möchte mit seiner Band Fly Magic die Schwerkraft überwinden (6.5., Unterfahrt).

Das MUG im Einstein bekommt mit dem Duo Land’s Air experimentierfreudigen Besuch aus Australien (6.5.).

Ihre Stimme, die zwischen Jazz, Gospel, Soul und R & B wandelt, löst Seufzer aus: Dana Masters singt in der Unterfahrt (7.5.).

Dorthin verschlägt es am 9.5. das Composers’ Orchestra Berlin (9.5., Unterfahrt).

Der stilistisch breit aufgestellte schwedische Pianist Jacob Karlzon möchte am Unterfahrt-Steinway seine Klasse zeigen (10.5.).

Die französische Schlagzeugerin Anne Paceo fühlt sich von schamanischen Ritualen angezogen (Unterfahrt, 11.5.).

Am nächsten Abend sind zwei prominente Landsleute der Trommlerin im Prinzregententheater in verschiedenen Konstellationen zu hören: der Saxofonist Émile Parisien und der Akkordeonist Vincent Peirani pflegen die hohe Kunst des Duos, treten aber auch mit ihren jeweiligen aktuellen Bands auf: Jokers und Louise (12.5.).

Zeitgleich zelebriert das Kolektif Istanbul in der Unterfahrt einen bunten Crossover (12.5.).

Pulsierende Afrobeats und Jazz kommen im Clubsound von Nicola Conte & Spiritual Galaxy feat. Zara McFarlane zusammen (Unterfahrt, 13.5.).

Im Duo Mraolia kreuzen zwei improvisierende Trompeter die Hörner (MUG, 16.5.).

Ein paar Türen weiter ist zur selben Zeit Großkatzenalarm: das Tiger Trio mit der Flötistin Nicole Mitchell, der Pianistin Myra Melford und der Bassistin Joëlle Léandre faucht in der Unterfahrt (16.5.).

Im Nightclub beansprucht das bewährte Gespann Carolyn Breuer (Sax) und Andrea Hermenau (Piano, Gesang) die Bühne für sich (17.5.) und vor den Toren der Stadt spielt in der Reihe „JazzIt!“ mit der Stephan-Max Wirth Experience ein Ensemble auf, das für seine Leistungen 2019 mit dem „Preis der Deutschen Schallplattenkritik“ ausgezeichnet wurde (17.5., Stadthalle Germering).

Die Musik des Flamenco-Gitarristen Jesse Cook will Antworten darauf geben, was die Pandemie mit uns angestellt hat (18.5.).

Am 19.5. haben Jazzfans die Wahl zwischen dem Max Grosch Orgel Trio (Künstlerhaus) und der Grammy-nominierten Singer-Songwriterin Rachel Eckroth (Unterfahrt).

Impro-Highlight im MUG: es gibt Klangkunst mit dem Ensemble A (20.5.)

Ein paar Unterfahrt-Knaller im Schnelldurchlauf – auf der Agenda: das Munich Composers Collective (22.5.), der legendäre AACM-Percussionist Kahil EL’ Zabar mit seinem Quartett (23.5.), Starsaxofonistin Tineke Postma mit ihrer neuen Aria Group (24.5.), die Kultband Mammal Hands (26.5.), Sängerin Karoline Weidt (27.5.) und der Bassist Michael Feinberg, der den Saxofonisten Noah Preminger, den Pianisten Benito Gonzalez und den Schlagzeuger Terreon Gully im Schlepptau hat (30.5.).

Für den würdigen Monatsabschluss in Sachen Jazz sorgt dann noch der in Reims lebende Saxofonist Daniel Erdman mit seiner Velvet Revolution, an der Geiger Théo Ceccaldi und Vibrafonist Jim Hart ihren Anteil haben (Nightclub, 31.5.).

Autor: Ssirius Pakzad

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