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Jazz im Januar: Frauen, Leben, Freiheit

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Louis Sclavis
Louis Sclavis © S. Pakzad

Im Januar werden in der Jazz-Szene ernste Themen verhandelt und Wurzeln frei gelegt.

Gesellschaftliche und politische Inhalte verpackt das Distances Collective feat. Alma Naidu in vielschichtige Musik (Unterfahrt, 4.1.). * Unter anderem konnte Shuteen Erdenebaatar im vergangenen Jahr den „BMW Young Artist Jazz Award“ gewinnen. Für ihr Preisträgerkonzert hat sich die aus der Mongolei stammende Pianistin und Komponistin einiges vorgenommen: sie präsentiert sich in der Unterfahrt einerseits mit einem Jazz-Quartett, andererseits mit einem ungewöhnlich besetzten 20köpfigen Kammerorchester (5.1.). * Für sein Münchner Konzert verstärkt sich der amerikanische Pianist Ethan Iverson um den dänischen Bassisten Andreas Lang und die deutsche Schlagzeugerin Eva Klesse (6.1., Unterfahrt).  

Mit aberwitzigem Kammerjazz will uns das Wiener Sketchbook Quartet überzeugen (Unterfahrt, 7.1.). * Bei „Jazz+“ stellt der dänische Saxofonist Asgar Nissen mit seinem Quartett Nissen Mosh Eigenkompositionen vor, die durch diverse Epochen reisen (Seidlvilla, 10.1.). * In ihrem Programm „Mother“ legt die Bassistin Athina Kontou ihre griechischen Wurzeln frei (12.1., Unterfahrt). * Der Klarinettist Simon Wyrsch wandelt in der Stadthalle Germering auf den Spuren des großen Benny Goodman (13.1.). * In der Unterfahrt nimmt Jermaine Landsberger am 13. Januar am Flügel Platz. * Im Prinze will Avishai Cohen das Publikum mit seinem Bass und knarzig-rauer Stimme becircen (14.1.).

Die Komponistin und Klarinettistin Rebecca Trescher führt mit ihrem Tentett Teile einer Suite auf, die in Paris entstand (Unterfahrt, 14.1.). * Geige und Hip Hop-Ästhetik? Julian Blumenthaler zeigt uns in seinem Stil-Mix, wie das funktionieren kann (Unterfahrt, 18.1.). * Klassisch swingenden Jazz hält Altsaxofonist Jesse Davis für uns in der Unterfahrt bereit (19.1.). * Sängerin Alma Naidu möchte im Künstlerhaus ihre Erfolgsgeschichte fortschreiben (20.1.). * Im Rahmen der Ausstellung und Lesungsreihe „Frauen, Leben, Freiheit“ (19. – 29.1.), die dem Aufbegehren des iranischen Volks gewidmet ist, gastiert auch das Trio Gabbeh um Sängerin Golnar Shahyar im Einstein (Halle 04). * Das Techno-Jazz-Trio LBT stellt in der Unterfahrt sein Live-Album vor (20.1.). * Bühne Frei im Studio 2: im Funkhaus verbeugt sich Saxofonist Julian Bossert vor Lennie Tristano (25.1.).

Vom Spiritual Jazz ist das Quartett Scatter The Atoms That Remain um Schlagzeuger Frank Kiermyer beseelt (25.1.). * Die in Schweden lebende deutsche Bassistin Eva Kruse bringt ihr Quintett, in dem es auch eine Oboistin gibt, nach München mit (Unterfahrt, 26.12.). * Schon die Besetzung macht neugierig: Sitar, Klavier, Schlagzeug, Electronics – in der Unterfahrt gastiert das Pulsar Trio (27.1.). * In der Milla sattelt der Münchner Singer-Songwriter Phil Vetter auf Jazz um (27.1.).

Viele Münchner pilgern im August zum Jazzfestival ins österreichische Saalfelden. Das leistet sich seit einigen Jahren auch einen Winter-Ableger, der nun zum sechsten Mal stattfindet: 3 Tage Jazz. Im Kunsthaus Nexus und im Bergbau/ Gotikmuseum gibt es vom 27. – 29. Januar ein stattliches Programm. Der Film „Inside Scofield“ wird gezeigt und auf den beiden Bühnen sind Per „Bass Viking“ Mathisen´s Saxophone Inferno, Louis Sclavis, Scatter The Atoms That Remain, TJ & The Grooveboots, Hildegard Lernt Fliegen, Jordina Millà & Barry Guy, Spinifex, You Promised Me Poems und Sigmun aktiv. Infos unter jazzsaalfelden.com.   

Ssirus W. Pakzad   

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