Da geht es uns genau so wie den Eltern, die staunend auf ihr Kind gucken und nicht fassen können wie schnell die Zeit vergeht.
Wie feiert Ihr eigentlich Euer Bandbestehen und wie viel „Schokolade“ und anderes „Naschi“ kommt zum Einsatz?
Naschi und Kuchen wird es sicherlich auch geben, aber in erster Linie wollen wir unseren zehnten Geburtstag gemeinsam mit unserem Publikum auf der Bühne feiern. Das ist unser größter Wunsch, den wir uns hoffentlich übers ganze Jahr verteilt erfüllen können.
Zuletzt war das Auftreten ja wirklich keine Selbstverständlichkeit. Wie sehr habt Ihr den irren Trubel in den Hallen und auf den Musikfesten vermisst?
Wir haben das Touren unglaublich vermisst, es macht immerhin die Hälfte unseres beruflichen Alltags aus. Und wenn diese fehlt, merken wir das an allen Ecken und Enden. Die Reaktion unseres Publikums, der Austausch mit den Kindern und Eltern, das unterwegs sein, die Momente der Gemeinsamkeit und Begegnung… Wenn das alles fehlt, fühlen wir uns irgendwann sehr leer und extrem unausgeglichen. So als wäre man irgendwie nicht mehr ganz da.
Wie habt Ihr es geschafft, die Köpfe nicht komplett hängen zu lassen?
Wir haben einfach weiter Musik gemacht und versucht, den Kopf nicht komplett in den Sand zu stecken. Als der erste Lockdown alles lahmgelegt hat, haben wir mitten im Sommer ein Weihnachtsalbum produziert und dazu eine Serie gedreht, in der wir uns als Wichtel im Studio überfallen und dazu zwingen, Weihnachtsmusik herzustellen. Das war total absurd, hat aber auch unglaublich viel Spaß gemacht.
Was ist Euer verlässlichster Gute-Laune-Geheimtipp?
Galgenhumor und Pizza
Auf dem Tollwood in München spielt Ihr im großen Musikzelt: Was für Gedanken schießen da eigentlich durch den Kopf, wenn man auf die Bühne kommt und es schon laut, erwartungsfroh und vielleicht sogar schon schwitzig heiß unter dem blauen Zirkushimmel ist?
Wir spielen bereits zum zweiten Mal beim Tollwood und freuen uns riesig drauf. Beim ersten Mal war es so heiß im Zelt, dass kurz vor der Show ein Security umgefallen ist und versorgt werden musste. Die Kinder waren da aber härter im Nehmen und haben 90 Minuten durchgetanzt.
Ihr seid natürlich erfahrene Bühnentiger. Trotzdem: Wie sehr zittern die Knie vielleicht doch ein wenig vor den Auftritten und was macht man dagegen?
Wir singen uns gemeinsam warm, hüpfen rum und schütteln so den größten Teil der Aufregung ab. Ein bisschen davon bleibt aber auch da bis zu dem Moment, in dem wir auf der Bühne stehen und gemeinsam mit den Fans die ersten Lieder singen. Dann fällt alles von uns ab und wir können das Konzert genießen.
Das aktuelle Best-of-Album macht ja schon mal eine tolle Ansage: „Hits! Hits! Hits!“ Wie schwer war es, sich auf die Auswahl festzulegen?
Das war relativ leicht. Durch die letzten 10 Jahre wissen wir mittlerweile ziemlich genau, auf welche Songs die Kinder richtig abfahren. Die machen ja auch keinen Hehl daraus, wenn ihnen mal etwas nicht so gut gefällt. Dadurch haben wir einen sehr ehrlichen und schnörkellosen „Endabnehmer“ ;-)
Einige Songs habt Ihr Euch ja auch vermutlich nach einiger Zeit mal wieder vorgenommen. Bei welchen „Hits“ könnt Ihr eigentlich selbst kaum die Beine stillhalten?
Wir geben es nicht gerne zu, aber: Alane von Wes!
Letzte Frage: Einige ganz junge Fans werden ja auch zum allerersten Mal auf so ein Konzert kommen. Muss man sich auf einen Deine Freunde-Nachmittag eigentlich speziell vorbereiten und was sollte man auf keinen Fall vorher noch vergessen?
Die Kinder sollten vorher auf jeden Fall gut gegessen haben, denn unsere Show wird ihnen einiges an Kraft abverlangen. Ansonsten sollten die Eltern wissen, dass es einen speziellen Kinderbereich vor der Bühne gibt, in dem Erwachsene keinen Zutritt haben. Da wollen in der Regel 99 Prozent der Kinder rein und man muss sich darauf einstellen, sein Kind mal für eine Weile „loszulassen“. Das fällt vielen Eltern nicht leicht, aber am Ende sind alle glücklich und stolz drauf dass es geklappt hat.
Interview: Rupert Sommer
Drei Freunde für ein Geburtstags-Halleluja: Florian Sump, Markus Pauli und Lukas Nimscheck gründeten vor zehn Jahren in Hamburg die coolste Kinderband Deutschlands. Deine Freunde treten am 10. Juli auf dem Tollwood und später im Jahr am 12. Dezember in der Muffathalle auf. Das aktuelle Best-of-Album „Hits! Hits! Hits!“ schwindelt nicht. Hier gibt’s alle Infos: www.deinefreunde.info