Konzerte

Die Konzert-Highlights im Dezember: Alle Jahre wieder!

Rappt in seiner eigenen Liga: Kontra K
+
Rappt in seiner eigenen Liga: Kontra K

Jetzt, nach der Corona-Pause, kommen sie endlich wieder - all die Weihnachtsmusikanten wie Erdmöbel und Nils Landgren, aber auch Casper und die „Night Of The Proms“ 

Sind Erdmöbel in der Stadt, ist Weihnachten nicht mehr weit. Alle Jahre wieder - mit Ausnahme der vermaledeiten Corona-Jahre – kommen uns die vier Kölner mit ihrem heiter-besinnlichen Adventspop besuchen und stimmen uns auf die stade Zeit ein. Alle Glücklichen, die schon mal dabei waren, wissen: Es wird eigenwillig und lustig, feierlich, melancholisch, ironisch und mitreißend! Ein echtes Fest! Genauer: eine Party! (1.12. Strom)

Stühle raus aus dem Schauspielhaus, denn Münchens feinster Schallplattenladen Optimal Records feiert seinen vierzigsten Geburtstag! Nach den Sommer-Konzerten im Laden, mit so herausragenden Künstlerinnen und Künstlern wie Malva, Doe Bed und Josephine Foster, kommen nun die altehrwürdigen F.S.K., die die Songs ihrer 2023 erscheinende neuen Platte mit in der Set-Liste haben werden, der Münchner Avantgarde-Dance-Pop-Act What Are People For? und die bezaubernde UK-FolkNoir-Chanteuse Naima Bock zum Gratulieren vorbei. (2.12. Kammerspiele)

Caliban muss man nun wirklich niemandem mehr vorstellen. Seit Jahren bildet die Band die deutsche MetalcoreSpeerspitze. Angeführt von Bandgründer und Sänger Andreas Dörner und Lead-Gitarrist Marc Görtz, schreibt der Fünfer aus Essen seine Geschichte mit ausgefeilten Arrangements und kraftstrotzenden Hooks fort und erzeugt so einmal mehr ordentlich Wellengang. (2.12. Backstage Werk)

Mit Negramaro beehrt uns in der Vorweihnachtszeit Italiens erfolgreichste Pop-Rock-Band der Gegenwart. Zu ihren Shows in der Heimat pilgern regelmäßig mehrere zehntausend Fans, sie spielten bereits für den Papst und komponierten die offizielle Hymne der italienischen Fußballmannschaft für die WM 2014 in Brasilien. Nachdem das Sextett in Italien schon seit Jahren sämtliche Meriten gesammelt hat, machen sie sich nun auf, auch den Rest Europas mit ihrem schwelgerischen AlternativePop zu erobern. (2.12. Theaterfabrik)

Es bleibt spannend rund um den Mann mit Gitarre, Brille und Hut. Nach seinen traditionellen Sommerkonzerten und den großen Festivals geht Gregor Meyle im Herbst wieder auf Tour. Dafür hat er auch einiges Neues im Gepäck, unter anderem eine Vorschau auf sein nächstes Album. Aber natürlich dürfen bei einer Meyle-Show auch die altbekannten Klassiker wie „Niemand“ oder „Keine ist wie du“ nicht fehlen – sowie jede Menge Emotionen und ein Crossover aus zahlreichen Musikstilen von einem, der mit offenen Augen durch die Musikwelt geht und sich stets inspirieren lässt, um ganz persönliche Lieder zu erschaffen. (3.12. Muffathalle)

Die vielleicht markanteste Textstelle in „Slaughterhouse-Five“, jenem Roman also, in dem der amerikanische Autor Kurt Vonnegut 1969 seine Erlebnisse als Kriegsgefangener während der Luftangriffe auf Dresden verarbeitete, ist namensgebend für Caspers Album: „Alles war schön und nichts tat weh”. Die Zeile hat verschiedentlich Eingang in die Popkultur gefunden und auch Casper ging sie nicht mehr aus dem Kopf, seit er den Roman in der Zeit des Lockdowns gelesen hatte. Casper hat den Deutschrap revolutioniert und ein Grenzgängertum etabliert, das man eigentlich nur von internationalen Rap-Freigeistern wie Kendrick Lamar kennt. Nun hat er all die Erfahrungen dieser Jahre zusammengekehrt und singt und rappt so offen und reflektiert wie noch nie. Definitiv ein MUSS! (5.12. Zenith)

„Morgen ist auch noch kein Tag” lautet der Titel der neuen Kind Kaputt-Platte, die im Oktober erschienen ist. In ihren neuen Songs räumen die Leipziger mit der Destruktivität auf und haben den Mut zum pointierten Fingerzeig. Analog zur geradlinigeren Lyrik klingt der neue KK-Sound geradezu schnörkellos und gleichzeitig eigenständiger denn je. Musik, die die Lasten des Alltags nicht auslöschen kann, aber dir die Hand reicht, wenn es aussichtslos erscheint. Genau das richtige zum 22er-Nikolausfest. (6.12. Feierwerk Orangehouse)

Gitarren-Riffs, Energie, Leidenschaft – bereits mit ihrem Debütalbum „Runnin‘ Wild“ stiegen Airbourne zur heißesten Hardrock-Band des neuen Jahrtausends auf. Gerade hier bei uns lösen sie an - haltende Begeisterungsstürme aus: Vier ihrer fünf Alben erreichten auf Anhieb eine Top-Ten-Platzierung, doch auch international haben sie sich souverän als Maß aller Dinge etabliert, verkörpern alles, was Hardrock ausmacht: Gitarren auf AC/DC-Niveau, Refrains im Stil von Iron Maiden, Guns N’Roses oder Mötley Crüe sowie eine Bühnenshow, die ähnlich viel Euphorie auslöst wie ein komplettes Heavy- MetalFestival. Hier bleibt kein Auge – und schon gar keine Achselhöhle – trocken. Special Guests: Blues Pills (7.12. Ton - Halle)

3 Cheers for 30 Years! Fiddler’s Green, Deutschlands erfolgreichste Irish Speedfolk-Formation, feiert ihr 30. Bandjubiläum - Seit mittlerweile drei turbulenten Dekaden zählen Fiddler’s Green nun schon zu den beliebtesten und erfolgreichsten Formationen der europäischen Folk-Rock-Szene und haben das gesamte Genre mit ihrem mitreißenden High-Energy-Sound entscheidend mitgeprägt. Support: Saint City Orchestra (8.12. Backstage Werk)

„Der neue Termin“, freute sich Marteria bei der Verlegung seines Konzertes, „ist geilerweise ein Samstag, so dass wir so richtig schon eskalieren können, bis die ̈ Wolken wieder lila sind.“ Der Vollkontakt-Rapper heißt seine „liebe Münchner Familie“ willkommen in der 5. Dimension, wo „lange Tage auf lange Nächte treffen“. Jeder Track ein Klassiker! (10.12. Olympiahalle)

Woher er kommt, was ihn ausmacht, das erfährt der Mensch nicht zuletzt durch die Tradition. Die vielleicht wichtigste spirituelle Tradition der westlichen Welt ist das Weihnachtsfest – und Musik ist ein entscheidender Teil von ihr. Rund um die Welt ergeben Weihnachtslieder ein eigenes Genre, das wie kein anderes der feierlichen und fröhlichen Gemeinschaft verbunden ist. Auch auf viele Jazzer übt Weihnachtsmusik seit jeher eine magische Anziehungskraft aus. Der Posaunist, Sänger und Produzent Nils Landgren, seit langem einer der vielseitigsten, kreativsten und erfolgreichsten Jazzmusiker Europas, träumte viele Jahre davon, ein musikalisches Weihnachtsfest zu feiern – in Gesellschaft guter Freundinnen und Freunde und mit einer Auswahl aus den vielen, ganz unterschiedlichen Weihnachtsliedern, die ihm im Verlauf seiner Karriere begegnet sind. „Christmas With My Friends“ heißt es nun. Auch dieses Jahr wieder. Ihr Kindlein kommet, oh kommet doch all! (12.12. St. Matthäus)

Nachdem Tom Beck, verkleidet als Faultier, vor zwei Jahren „The Masked Singer“ gewann, konnte man sich nur schwer vorstellen, was für eine aufregende Zeit hinter dem Musiker und Schauspieler lag. Durch seine Covid-Infektion konnte er fast nicht mehr an der Show teilnehmen. Wieder gesundet, hatte Beck jedoch erneut das Rateteam und die Zuschauer verzückt und sich bis an die Spitze gesungen. Apropos Covid, wenn uns die Corona-Krise eines gelehrt hat, dann dies: „Wir sitzen alle im selben Boot und gerade jetzt sind Humanität, Solidarität und Toleranz das Wichtigste, das uns bei der Bewältigung dieser Situation helfen kann“, findet Beck. Seine aktuelle Single „360 Grad“ hat sich dessen schon längst angenommen. Entstanden ist eine Hymne auf die Stärke von Frauen, ein Loblied an ihre Unabhängigkeit und letztlich auf das Selbstwertgefühl aller Menschen. Pünktlich kommen sei auch hier dringend angeraten, denn den Support übernimmt der überaus sympathische und zudem sehr hörenswerte Südtiroler Pop-Poet Max von Milland. (13.12. Backstage)

Wer auf Post-Punk im Stile von Fontaines DC und The Murder Capital steht, kommt aktuell an The Clockworks nicht vorbei. In Galway gegründet und in London beheimatet wird die vierköpfige Band von einer gegenseitigen Wertschätzung und Liebe zur Musik der Vergangenheit und Gegenwart getragen. Aktuell ist die Band bei Alan McGees neuestem Label-Unternehmen “It’s Creation Baby“ unter Vertrag. The Clockworks stehen ausnahmslos für eine Flut aus Lärm, Energie und Atmosphäre. Gewaltig all das. (14.12. Unter Deck)

Die Kölner Band Tigermilch hat bereits 2020 mit ihrer selbst produzierten Debüt-Single Wellen geschlagen. Seitdem schafft sich die Band zwischen NeoSoul und Indiepop ihre ganz eigene Soundpalette. Deutsche Texte, die die Unwägbarkeiten des Zusammenseins behandeln, treffen auf moderne Drums, jazzige Harmonien und wuchtigen Bass. (15.12. Milla)

Nachdem die Tournee zwei Mal aufgrund der Pandemie verschoben werden musst, gibt es jetzt gute Nachrichten: die Night Of The Proms wird 2022 wie geplant stattfinden und präsentiert mit den diesjährigen Acts ein Programm mit ausgesprochener Hit-Dichte. Neben Kool & The Gang werden Amy Macdonald, Nik Kershaw, Carol Decker von T’Pau, Matt Simons und Yolanda Brown als Klassiksolistin dabei sein. Begleitet werden die Stars bei ihren größten Hits durch das Antwerp Philharmonic Orchestra und den Chor Fine Fleur unter der Leitung der Dirigentin Alexandra Arrieche. Hier treffen dann wie gehabt Klassik auf Pop, Arie auf Charthit, Anzug auf Lederjacke, Stilettos auf Chucks und Tschaikowsky auf Boy George. Es verschmilzt, zu gleichen Teilen, zwei lange Zeit als unvereinbar geltende Stilrichtungen: E- und U-Musik. Nach wie vor und endlich wieder: imposant! (16.- 18.12. jew. 20 Uhr/So. 15 Uhr, Olympiahalle)

Marcus Füreder ist unter seinem Pseudonym Parov Stelar schon seit Jahren einer der international erfolgreichsten österreichischen Künstler und Produzenten. Er gilt als Pionier des Electro Swing-Genres und mit seiner Band ist er ein international gefragter Live-Act. Zudem finden sich seine Produktionen als Soundtracks in zahlreichen Spielfilmen, Fernsehshows und Werbespots. Let’s dance! (17.12. Zenith)

A.A. Williams fühlt sich mit ihrer Mischung aus Post-Rock und Folk-Pop pudelwohl, auch dann noch, wenn diese nun öfter auch etwas pompöser daherkommt. Ihre tiefe Stimme in Kombination mit ihrem voluminösen Gitarrensound und den ebenso kraftvollen Keyboard-Arrangements wird das Publikum einmal mehr in ihre Welt entführen, in der sich Emotionen auf einem schmalen Grat zwischen Kontrolle und Chaos bewegen. (18.12. Feiewerk Kranhalle)

Mit seiner „Letzte Wölfe“-Tour hat Kontra K Ende 2019 und Anfang 2020 neue Live-Standards für das Genre Deutschrap und weit darüber hinaus gesetzt. An manchen Abenden stand der Berliner vor bis zu 15.000 Menschen auf der Bühne und spielte eine Show, deren Produktion ihresgleichen sucht. Nicht nur was seine Musik angeht, sondern auch im Hinblick auf Konzerte und Festival-Shows agiert Kontra K endgültig auf einem komplett eigenen Level und fernab der Konkurrenz. Beeindruckend allemal. (20.12. Olympiahalle)

Autor: Gerald Huber