Die Kinostarts vom 09.03.: Saint Omer, 65, Rock Chicks u.v.m.

Preisgekrönte Polit-Dramas, Musik-Dokus und Horrorthriller - Der Frühling lässt noch auf sich warten, Zeit ins Kino zu gehen.
Was für ein Verbrechen! Eine junge Mutter, die ihr eigenes Baby tötet, indem sie es am Strand den Wellen überlässt. Rama, eine Schriftstellerin aus Paris, selbst schwanger und mit senegalesischen Wurzeln, verfolgt in der Kleinstadt Saint-Omer den Prozess gegen Laurence Colly, eine aus dem Senegal stammende Philosophiestudentin. Saint Omer bezieht sich auf einen realen Fall, der in Frankreich für Aufsehen sorgte. Regisseurin Alice Diop erweitert die Perspektiven, stellt unsere einfachen Gewissheiten in Frage, fordert zum genauen Hinsehen auf und spiegelt zwei einander ähnliche, komplexe Lebenswege. Und wurde in Venedig mit dem großen Preis der Jury ausgezeichnet.
Notlandung. Ums nackte Überleben kämpft Adam Driver, der als Pilot eines Raumschiffs mit einem kleinen Mädchen im All unterwegs ist, als er 65 Millionen Jahre in die Vergangenheit gerät und sich auf dem prähistorischen Planeten Erde Dinosauriern gegenüber sieht. So erklärt sich der verrätselte Titel des Sci-Fi-Action-Horrorspektakels: 65.
Keine Chance. Sam und Tara haben das letzte Massaker von Mörder Ghostface überlebt, verlassen die Kleinstadt und ziehen nach New York. Ghostface aber lässt nicht locker, und metzelt auch im von den Fans sehnsüchtig erwarteten Scream 6 weiter munter vor sich hin.
Geheimsache. Ein Gletscher in Island. Ein Flugzeugwrack aus dem Zweiten Weltkrieg, an dem der CIA, ein deutscher Agent und skrupellose Kriminelle großes Interesse haben. Elias sieht zu viel, verschwindet spurlos, seine Schwester sucht nach ihm. Gletschergrab heißt der TV-Action-Thriller, gedreht auf Island und in NRW.
The Queens of Rock’n’Roll. Gibt’s. Rockten schon in den 1950ern und 1960ern die Bühnen. Zeit, ihre Geschichten zu erzählen. In Rock Chicks – I am not female to you erinnern sich u.a. Suzie Quatro, Honeychild Coleman oder Kristin Hersh an Kämpfe, Mut und beste Zeiten.
Irmin Schmidt, Gründer der Kölner Band CAN, studierte bei Stockhausen und Ligeti, schrieb Opern, Filmmusiken für Wim Wenders, hat Generationen von Musikern in Pop und elektronischer Musik geprägt. CAN and Me ist sein Porträt.
Zur Musik berufen. In ihrer Heimat Kroatien ist Komponistin Dora Pejačević (1885-1923) eine Berühmtheit. Anderswo nahezu eine Unbekannte. Zu ihren Lebzeiten wurden ihre Werke in ganz Europa aufgeführt. Doch nach ihrem Tod geriet sie schnell in Vergessenheit. Mit Dora – Flucht in die Musik begeben sich Opus-Klassik-Preisträgerin Kyra Steckeweh und Tim van Beveren auf Spurensuche. (Mi 8.3. Seidlvilla, Kyra Steckeweh spielt Werke von Dora Pejačević. Mi 8. / Do 9.3. Theatiner, Filmgespräch)
Hermann Barth