1. Startseite
  2. Gastro
  3. WeinMahlEins

So war unser Menü-Abend im La Bohème

Wine and Dine im La Bohème
Wine and Dine im La Bohème © Thomas Kiewning

Unsere Dinner-Reihe WeinMahlEins, präsentiert von Mastercard Priceless Munich, ging im La Bohème genussvoll in die zweite Runde.

Allein die Location ist eine Schau: das La Bohème am Schwabinger Tor im Norden des Stadtteils ist von der Inneneinrichtung her etwas ganz Besonderes – vom Essen und der Weinbegleitung mal ganz abgesehen. Die Mischung aus 20-Jahre und Industrial, Shabby Chic, Antiquitäten und modernen Elementen aus Designerlampen, Comic- und Graffiti-Wandillustrationen, schweren Ledersofas und runden, in Kupfer gefassten roten Ledersitzgruppen, verströmt ein internationales Flair, wie man es eher selten findet in München. Die gegen 19 Uhr eintreffenden Gäste staunten nicht schlecht und mit einem Glas Müller-Thurgau-Schaumwein vom heute anwesenden Winzer Sebastian Class vom Weingut Neverland aus Rheinhessen startete wieder ein Gourmetabend mit tollen Überraschungen.

Nach einer kurzen Begrüßung durch La Bohème-Gastgeber Michael Urban, In-München-Geschäftsführer Stefan Kukuk und Winzer Sebastian Class, ging es los mit einem Gruß von Küchenchefin Lilian Schuhmann, ein Tomatensüppchen im Schnapsglas, das bestens den Appetit anregte und auf weitere Köstlichkeiten hoffen ließ. Das wunderbare Carpaccio „Cipriano“ vom Simmenthaler Rinderfilet mit marinierten Shi-Take-Pilzen, Spänen von Allgäuer Uri-Käse und einer Pilzmayonaise wurde von einem 2015er Class A Grauburgunder vom Kalkmergel begleitet, eine schöne Kombination.

Der Orangewein 2015 Force of Nature, ein spontanvergorener, trockener Müller-Thurgau, sorgte zur Hummerbisque für reichlich Gesprächsstoff an den Tischen. Sebastian Class erklärte die Produktion des nach Gewürzen duftenden Weins, der allein schon wegen seiner leichten Safrannote durchaus zur äußerst gelungenen Hummersuppe passte. Spontanvergorene Orangeweine sind nicht jedermanns Sache, aber das Interesse daran wächst.

Zum Loup de mer auf Perlgraupen-Risotto und einer Sauce Bouillabaisse wurde es wieder traditioneller: der 2016er Class A Chardonnay Handwerk (trocken, bio) passte perfekt zu dem rösch auf der Haut gebratenen Fisch, das Risotto mit der Soße, einfach köstlich, mediterrane Küche auf hohem Niveau. Chefköchin Lilian Schuhmann kann aber auch deutsch-französische Küche: für die geschmorten Kalbsbäckchen mit Balsamico-Schalotten, Romanesco und einem wiederum sehr gelungenen Sellerie-Püree brauchte man kein Messer, das wunderbar zarte Fleisch harmonierte bestens mit einem strukturstarken, recht kräftigen 2014 Pinot Noir Reserve. Gut gelaunt füllten die Gäste überbrückend zum Dessert die ausgeteilten Gewinnspielkarten aus, als Preis gab es diesmal je eine Flasche der Weinbegleitung von Neverland.

Zum Nachtisch, einem Lava-Schokoladenkuchen mit Thaitee-Gel, Schokoladensand und Sauerrahmeis, präsentierte Sebastian Class dann doch noch den „deutschen Lieblingswein“, wie er süffisant bemerkte und lag auch diesmal richtig. Sein feinherber 2016 Riesling harmonierte besser mit dem schon sehr süßen Kuchen als jeder Dessert- oder Süßwein und sorgte für den passenden Abschluss eines wieder sehr gelungenen Genussabends.

Autor: Rainer Germann