So kommt es dann dazu, dass nach wenigen Monaten der Hype ums neue Lokal abebbt, ein Relaunch geschieht oder neue Betreiber gefunden werden. Und der Kreis beginnt von vorne. Und wenn wir ehrlich sind, machen wir fröhlich mit: Wenn nicht auf Instagram oder TikTok, sollen doch zumindest die Facebook-Freunde sehen, dass wir auch was erlebt haben und am neuen coolen Ort waren. Was das auf lange Sicht mit der Gastroszene unserer Stadt macht, ist nicht abzusehen. Hier muss man einwerfen, dass das Phänomen sich in München noch auf eine Handvoll Lokale und Läden beschränkt, die in ihrer Sphäre ihre eigene Klientel bedienen.
Einen Grund für voreilige Nostalgie an verlorene Griabigkeit gibt es wohl nicht. Blickt man aber aufs Münchner Umland und in die Natur verhält sich die Sache anders: Viele Orte werden überrannt, man macht diverse Erinnerungsfotos, -reels und -stories und hat es wieder geschafft: Man steht im Mittelpunkt seiner selbst kreierten Welt und die eigentlichen Gründe, warum man an die hier nicht genannten Orte fährt – Ruhe, Erhabenheit der Natur u.v.m. – sind vollkommen außer Acht gelassen.
Nur dass die Natur so langsam zerstört wird. Aber enden wir positiv und wieder in der Gastronomie: In den meisten neuen „Instagram“- Lokalen, sei es die Giorgia Trattoria oder das Happy Munich schmeckt es zum Look auch. Gehen Sie hin, machen Sie ein Foto und kommen sie im besten Falle wieder!
Autor: Franz Furtner