Max Emanuel Brauerei – der Biergarten lockt schon!

Die 1880 gegründete Max Emanuel Brauerei erstrahlt in neuem Glanz. Noch ist nur der Biergarten geöffnet, ab Ende August sollen auch die Innenräume zugänglich sein.
Die drei Freunde Daniel Pietsch, Oscar Schlehaider und Konstantin Schottenhamel (zugleich übrigens 2022 erstmals Festwirt im Schottenhamel-Zelt auf der Wiesn) sind die neuen Betreiber des bayerischen Wirtshausklassikers in der Maxvorstadt. Nach einem umfangreichen Komplettumbau zeigt sich ihre traditionsreiche Gastwirtschaft mit dem bekannten Biergarten von einer frischen, jungen und dennoch zeitlosen Seite.
Momentan müssen sich Interessierte noch mit einem Biergartenbesuch begnügen, erst Ende des Monats soll auch der Innenbereich öffnen. Doch bei diesem schönen Sommerwetter ist die grüne Oase für über 500 Besucher mitten in einem arg verdichteten Stadtteil Münchens ja genau die richtige Wahl. Rund um den alten Baumbestand haben die neuen Betreiber Inseln mit Sitzgelegenheiten in hellem Holz geschaffen. Zusätzlich steht noch eine Terrasse mit Service und Platz für 100 Gäste zur Verfügung, die künftig das Restaurant mit dem Biergarten verbindet.
Zum Essen kann man sich im Biergarten allerlei Schmankerl holen, wie das Münchner Brotzeitbrettl, das Original Wiener Backhendl, pikante Schnapswürstl aus Bamberg, aber auch Streetfood in Form von bayerisch angehauchten Burgern oder veganes Zürcher Waldpilzgeschnetzeltes. Als Nachspeise gibt’s Bubble-Waffeln in drei Varianten, z.B. mit Bananen und Nusscreme oder mit Eis und frischen Früchten. Die Maß Bier kostet 9,30 Euro. Wer eine besonders erfrischende “Eismaß” im geeisten Krug haben möchte, legt einfach noch mal ein Fuchzgerl drauf.

Kommen wir vom Biergarten zum demnächst eröffnenden Restaurant: Dieses besteht aus zwei Räumlichkeiten, die durch eine offene Küche voneinander getrennt sind. Im vorderen Bereich befindet sich der erste Gastraum, eine zeitgemäß interpretierte bayerische Stube mit Stammtisch und Stehausschank direkt hinter dem Eingang. Zum anderen gibt es den ehemaligen Festsaal, der vielen Münchnerinnen und Münchnern als Location für die weißen Feste im Fasching noch in Erinnerung sein dürfte. In dem teilbaren Raum ist ein großzügiger, moderner Restaurantbereich mit Platz für rund 100 Gäste entstanden.
Das Einrichtungskonzept stammt von Innenarchitektin Caroline Rauh, die auch überaus Instagram-taugliche Asia-Restaurants wie das Cochinchina oder das Azuki eingerichtet hat. In der neuen Max Emanuel Brauerei verwendet sie helle Hölzer neben sattgrünen Farben. Kacheln eines historischen Ofens umkleiden eine tragende Säule im vorderen Gastraum, und antike bayerische Unikate treffen auf stilvolles Mobiliar und dezent gemusterte Tapeten.
Viele frühere Gäste werden sich auch in den frisch renovierten Räumlichkeiten wieder wohlfühlen. Und doch werden sie wohl eines vermissen: Die legendären weißen Festen wird es in der neuen Max Emanuel Brauerei aus Rücksicht auf die Anwohner nicht mehr geben. Genauso wenig steht ein Revival der einstigen sonntäglichen “Fifties Record Hop”-Partys von DJ Chuck Herrmann auf dem Plan, die inzwischen im Vintage Club (Sonnenstr. 12b) stattfinden. Akustik-Gigs oder Kleinkunstvorführungen können sich die neuen Macher aber durchaus vorstellen.

Daniel Pietsch, Oscar Schlehaider und Konstantin Schottenhamel kennen sich seit vielen Jahren und erfüllen sich mit dem gemeinsamen Projekt einen Traum. Mit ihrem Konzept konnten sie die Löwenbräu AG, den Verpächter der Traditionsgaststätte, überzeugen. Alle drei kommen aus der Gastronomie und bringen unterschiedliche Erfahrungen mit ein. Daniel Pietsch hat unter anderem im Restaurant Dallmayr gearbeitet, aber auch Gastrokonzepte entwickelt, wie das Fizzy Bubele, einen Streetfood-Stand auf dem Elisabethmarkt. Oscar Schlehaider ist parallel Geschäftsführer in einem der angesagtesten Clubs Münchens, dem Lucky Who. Und sein früherer Schulfreund Konstantin Schottenhamel kommt aus einer allseits bekannten Münchner Gastrofamilie.
Das Trio legt den Fokus insgesamt auf das kulinarische Vergnügen. Die Küche in der Max Emanuel Brauerei serviert klassische bayerische Küche auf gehobenem, aber nicht abgehobenem Niveau. Küchenleiter Daniel Pietsch erklärt das Grundkonzept so: “Gewohnte Geschmacksbilder sollen als solche erkennbar sein und dennoch Raum für Überraschungen lassen. Wir verwenden die neuesten Küchentechniken, um damit das Beste aus den traditionellen Gerichten zu holen.” Wirtshausklassiker neu interpretiert also. Gute Beispiele dafür sind der ofenfrische Krustenbraten vom Bio-Alpenschwein, das echte Wiener Schnitzel oder die Allgäuer Kasspatzn. Die Karte bietet aber auch feine Fischgerichte, ausgewählte Schinkenspezialitäten und diverse Salate. Natürlich fehlt auch nicht der ofenfrische Kaiserschmarrn.
Die rundum erneuerte Max Emanuel Brauerei dürfte also spätestens im September nach der Restaurant-Eröffnung wieder ein beliebter Anziehungspunkt im Viertel werden. Die neuen Betreiber bringen auf jeden Fall viel frischen Wind ins altehrwürdige Gemäuer und würden sich wünschen, dass Gerhard Polt einmal vorbeischaut, der Wirtshäuser ja mal als eine „Säule des Abendlandes“ bezeichnet hat. „Ein Polt-Auftritt bei uns wäre unser großer Traum“, so Oskar Schlehaider. „Für den Anfang täte es aber auch ein schlichter Besuch des großartigen Kabarettisten und Fan der bayerischen Wirthauskultur“.
Max Emanuel Brauerei, Adalbertstr. 33 (Zugang zum Biergarten über Nordendstr. 4)
Restaurant: Montag bis Samstag 11.30 bis 1 Uhr, Sonntag 11.30 bis 23 Uhr
Biergarten: Montag bis Samstag 12 bis 22.30 Uhr, Sonntag 12 bis 22 Uhr
www.max-emanuel.de