Mittwoch, 11.12.2024
11:00 Uhr – 18:00 Uhr
GALERIE DER KÜNSTLER*INNEN, Maximilianstr. 42, 80538 München
Ausstellungen / Sonstige
Mitbringen. Mitnehmen – BBK-Mitglieder stellen aus 2024
2024 gibt es erstmals einen Impuls für die Mitgliederausstellung, an dem sich die Mitglieder orientieren können, um die Ausstellung in einen übergreifenden Kontext zu heben: »Mitbringen. Mitnehmen« soll nicht festlegen, zu welchen Themen gearbeitet wird, es geht vielmehr um eine Anregung: Wie lassen sich die eigenen Arbeiten in diesem Zusammenhang verstehen? Ein Anstoß zum Gespräch über das Mitbringen und das Mitnehmen von anderen künstlerischen Positionen, die durch ihren Kontext nicht selbstverständlich an der akademischen Diskussion teilnehmen können.
Der Mensch als eines der mobilsten Wesen auf diesem Planeten nimmt auf seinen Wegen vieles auf und trägt es mit sich. Seien es Erinnerungen, Objekte, Beziehungen zu anderen Menschen, Freundschaften, Erfahrungen, von der Familie mitgegebene Dinge oder einfach nur der Staub der Straße, der unfreiwillig doch im Haus landet. Das »Mitgebrachte« erzählt von dem Erlebten und begleitet weiter oder geht wieder verloren. Die damit verbundenen »Grenzüberschreitungen« können eine Biografie prägen. Damit sind nicht nur Bewegungen von einem Land in das andere gemeint, zum Leben gehören auch Brüche und Entscheidungen. Alle solche Begegnungen, Dinge oder Geschichten können in beliebig ausstellbarer Form mitgenommen werden. Sie werden im Bezug zu der eigenen Arbeit gehängt.
Anlass für das Ausstellungskonzept ist, dass der BBK 2024 einen Prozess der Sensibilisierung gestartet hat, der intern von Angela Stiegler als Antidiskriminierungsbeauftragte und extern vom Kompetenzteam Vielheit begleitet wird, einer Münchner Initiative, die sich besonders in kultureller und sozialer Hinsicht um Diversität im Kunstbetrieb bemüht. Austausch, so die grundlegende Annahme, ist eine Bereicherung, und das nicht nur für Künstler*innen. Jede*r ist unterschiedlich, bezogen auf die Ausbildung, den Status oder das Alter. Diese Verschiedenheit zeichnet die Arbeiten aus.
Bildende Künstler*innen schaffen gesellschaftlichen Diskurs. Dabei setzen sie sich mit den vielschichtigen Themen einer komplexen Gesellschaft auseinander. Im künstlerischen Kontext können sensible Inhalte sichtbar gemacht werden, die Menschen unterschiedlich berühren und vertreten. Unter der Überschrift »Mitbringen. Mitnehmen« lassen sich Positionen versammeln, die diese Komplexität zulassen: Was habe ich mitgenommen, was habe ich mitgebracht? Was bedeutet Austausch? Wie wird in unserer Gesellschaft verhandelt, wer oder was integriert wird und was nicht? Mit wem tausche ich mich aus? Wem möchte ich meine Kunstwerke vorstellen?
Im Rahmen der Verbandsarbeit und Ausstellungstätigkeit des Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler München und Oberbayern e.V. ist die inhaltliche Auseinandersetzung mit Bildender Kunst eine zentrale Aufgabe, die immer wieder neue Herausforderungen birgt. Die Mitgliederausstellung findet wie gewohnt in der GALERIE DER KÜNSTLER*INNEN statt. Dieser Ort bietet Raum, um immer wieder von Neuem über die Frage nachzudenken, was zeitgenössische Kunst heute ist und sein kann. Wohin will man sich begeben? Wer will man sein? Wie steht man zu den politischen Entwicklungen unserer Zeit? Wer ist im Verbund bisher (noch) nicht sichtbar geworden? Wer gehört nicht dazu, weil sie/er keinen Zugang hat? Wo gilt es, achtsamer zu sein, um Diversität wahrzunehmen und zum Thema zu machen? Wie und wo findet Austausch statt? Und welches Publikum erreicht man damit?
Der BBK freut sich auf diese besondere Mitgliederausstellung. In den letzten Jahren haben zwischen 250 und 350 Künstler*innen teilgenommen. Es wird spannend werden, zu sehen, wie viele den Impuls aufnehmen, was sie dann »mitbringen« und welche Gespräche sich daraus entwickeln werden.
Text: Tuncay Acar, Simone Egger, Sinem Gökser, Karnik Gregorian, Iris Špringer (Kompetenzteam Vielheit) und Angela Stiegler (Antidiskriminierungsbeauftragte BBK München und Oberbayern e.V.); Hängekonzept: Dirk Neumann, Florian Donnerstag, Youngjun Lee, Fumie Ogura; Ausstellungsorganisation: Fumie Ogura, Andre Bagh
Vergabe des Generationenpreises: Rita De Muynck / »IRR TÜMER in die man verfallen kann«. Der BBK München und Oberbayern möchte neben dem künstlerischen Nachwuchs künftig auch jährlich eine etablierte Position aus den Reihen seiner Mitglieder fördern und lobt dafür 2024 erstmalig den Generationenpreis des BBK München und Oberbayern aus. Rita De Muynck verwandelt den Raum 7 mit Hilfe von Malerei, Relief, Synästhesien und Sound in eine Audio-Visuelle Höhle. Mit der Gestaltung des Ausstellungsraumes erschafft die Künstlerin einen Versuchsaufbau, der ihrer experimentellen Arbeitsweise entspricht. Besuchende der Ausstellung können vielgestaltige Dialoge entdecken und mitunter selbst ein Teil davon werden.
Special Events: Workshop vom Kompetenzteam Vielheit (Tuncay Acar, Simone Egger, Sinem Gökser, Karnik Gregorian, Iris Špringer) nach Anmeldung bis 10.12. unter [email protected] am Mo 16.12. 16:00-20:00; Reden über Kunst – beim von Angela Stiegler & Alexander Steig moderierten Rundgang sprechen Kunstschaffende über ihre Werke am Do 12.12. / 19.12. / 9.1. 18:00-20:00; Künstlerinnengespräch mit Rita De Muynck, »Wir sind Experimente: wollen wir es auch sein!« – Friedrich Nietzsche, am So 29.12. um 15:00.
Eröffnung mit 19:00 Begrüßung durch Alexander Steig (Vorsitzender) & Angela Stiegler (Antidiskriminierungsbeauftragte BBK München und Oberbayern), Vergabe Generationenpreis an Rita De Muynck durch Anna Schölß (Ausstellungskommission BBK München und Oberbayern) am Sa 7.12. 18:00-22:00, Eintritt frei (bis 11.1.2025)
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Veranstaltungsort / Karte
GALERIE DER KÜNSTLER*INNEN
Adresse: Maximilianstr. 42, 80538 München