Eine eindrucksvolle Videoinstallation an der Außenfassade des NS-Dokumentationszentrums München erinnert an die Opfer
Seit dem Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar zeigt das NS-Dokumentationszentrum München an seiner Fassade eine Videoinstallation zum poetischen und fotografischen Schaffen des österreichischen Schriftstellers Heimrad Bäcker. Die Projektion zitiert Passagen aus Bäckers „nachschrift“.
In dem außergewöhnlichen Werk der „konkreten Poesie“ verbindet Bäcker Fragmente historischer Texte zu einer eindrucksvollen Dokumentation der Verfolgung und Vernichtung von Jüdinnen und Juden. In der Textmontage aus Aufzählungen, Verboten, Verhaftungsgründen, Anweisungen, Berichten, Befehlen und Zahlenreihen spiegelt sich der Abgrund des Holocaust. Es genüge, die Sprache der Täter und der Opfer zu zitieren, so Bäcker, bei der Sprache zu bleiben, die in den Dokumenten aufbewahrt sind.
Die Videoinstallation wird noch bis zum 14. Februar ab Einbruch der Dunkelheit bis 21 Uhr gezeigt. Gestaltet wurde sie von der Agentur WE ARE VIDEO, deren Installation „INSIDE I OUT“ derzeit im gesamten Kunstareal zwischen Königsplatz und Pinakotheken als Teil der Lichtaktion „Das Kunstareal verbindet“ zu sehen ist. Zur Ausstellung „Heimrad Bäcker. es kann sein, dass man uns nicht töten wird und uns erlauben wird, zu leben“ (bis 6. Juni 2021) findet außerdem ein Online-Begleitprogramm mit Diskussionen und Vorträgen statt.
Alle Informationen auch dazu auf www.nsdoku.de