Die Präsentation versammelt rund 170 Werke aus internationalen Sammlungen sowie eigens für die Ausstellung entstandene Installationen. Blumen sind in der Ausstellung zugleich Symbol für die Kraft des Lebens und den Verfall. Sie sind Gegensatz zur übermäßigen Technologisierung, aber auch wichtige Inspirationsquelle für wissenschaftliche Errungenschaften, die unsere Welt technischer gestalten. Bedeutende Positionen der Kunst- und Designgeschichte treten mit neu zu entdeckenden künstlerischen Ansätzen in einen fruchtbaren Dialog. Die Ausstellung zeigt Werke von Jan Brueghel dem Jüngeren, Abraham Mignon, Barbara Regina Dietzsch, Lawrence Alma-Tadema, Hannah Höch, Andreas Gursky, Miguel Chevalier, Ann Carrington, Patricia Kaersenhout, Kehinde Wiley, DRIFT und vielen weiteren Künstlerinnen und Künstlern. Sie alle machen die facettenreiche Kulturgeschichte der Blumen auf eindrückliche Weise erlebbar.
Geht man aus der Kunsthalle hinaus in die Theatinerstraße, an der Scheußlichkeit vorbei, die seit Jahren anstatt des Marienhofs besteht, und endet am Rathauseck… erblickt man das Kaufhaus Ludwig Beck. Ein Schaufenster dessen greift Miguel Chevaliers Installation in der Kunsthallenausstellung auf und bietet seiner Kunst eine große Bühne im öffentlichen Raum. Die Eröffnung des Wandbildes „Extra Natural“ am 30.01. im Schaufenster am Marienplatz bildet den Auftakt des gesamten Festivals und ist zugleich Einstimmung auf die Ausstellung in der Kunsthalle.
Der franco-mexikanische Wegbereiter virtueller und digitaler Kunst Miguel Chevalier zeigt ein Wandbild aus riesigen imaginären Blumen. Die exotischen und außergewöhnlichen Blüten sind in einem digitalen Prozess entstanden. Das Ergebnis ist ein farbenprächtiges Bild zwischen Natur und Künstlichkeit, welches die Betrachtenden magisch in ihren Bann zieht: Man fühlt sich laut eigener Aussage „wie Alice im Wunderland in einem fantastischen, farbenfroh blühenden Garten“. Und gerade das tut uns Münchnerinnen und Münchnern im oft grauen Februar sicher besonders gut.
Franz Furtner